Mein Konto
    Nach Hits wie "The Dark Knight" & "Interstellar": Darum arbeiten Christopher Nolan und sein Bruder nicht mehr zusammen
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Filme, Serien, Videospiele. Markus brennt schon seit Kindertagen für so ziemlich alles, was über Bildschirme und Leinwände flimmert.

    Jonathan Nolan hat seine ersten Karriere-Schritte in Hollywood erfolgreich an der Seite seines Bruders Christopher Nolan gemacht. Im Interview hat uns der „Fallout“-Macher verraten, warum die zwei inzwischen (mehr oder weniger) getrennte Wege gehen.

    Warner Bros. / DC

    Zwei Jahre nach seinem Langfilm-Regiedebüt „Following“ hat Christopher Nolan vor allem mit dem Mindfuck-Thriller „Memento“ erstmals so richtig auf sich aufmerksam gemacht. Das hatte er nicht zuletzt seinem sechs Jahre jüngeren Bruder Jonathan Nolan zu verdanken, der die Kurzgeschichten-Vorlage für den Kultfilm aus dem Jahr 2000 lieferte (gemeinsam wurden beide dann sogar für einen Oscar für das Beste Drehbuch nominiert).

    Das war der Startschuss für eine beeindruckende Zusammenarbeit, die einige Jahre andauern sollte. So schrieben die Brüder in der Folgezeit nicht nur das Skript zum Illusionisten-Highlight „Prestige“ als Duo, sondern auch die Drehbücher zu den megaerfolgreichen „Batman Begins“-Fortsetzungen „The Dark Knight“ und „The Dark Knight Rises“. Mit dem Sci-Fi-Juwel „Interstellar“ folgte 2014 dann allerdings die bis dato letzte Kooperation der Nolans.

    Bei seinen nachfolgenden Filmen „Dunkirk“, „Tenet“ und „Oppenheimer“ zeichnete Christopher Nolan dann alleine für die Drehbücher verantwortlich. Jonathan Nolan hingegen hat mittlerweile eine vielbeachtete Serien-Laufbahn eingeschlagen. Nachdem er die gefeierten Formate „Person Of Interest“ und „Westworld“ kreierte, war er nun eine der treibenden Kräfte hinter Amazons Sci-Fi-Spektakel „Fallout“, bei dem er die ersten drei Folgen inszenierte.

    Als wir Jonathan Nolan anlässlich des „Fallout“-Starts jüngst zum Interview getroffen haben, haben wir einmal nachgehakt, warum er und sein Bruder mittlerweile jeweils ihr ganz eigenes Ding machen...

    Unterschiedliche Visionen

    Dass sich die Karrieren von Jonathan und Christopher Nolan auseinanderbewegt haben, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen hat Jonathan über die Jahre selbst immer stärkere Regie-Ambitionen an den Tag gelegt. Bei den von ihm entwickelten oder betreuten Stoffen wollte er so selbst noch aktiver an der Umsetzung teilhaben. Erstmals war das bei „Person Of Interest“ der Fall, wo er mit einer Folge sein Regiedebüt ablieferte. Bei „Westworld“ setzte er dann sogar drei Folgen in Szene.

    Auf der anderen Seite haben sich auch die Visionen, Vorlieben und Interessen der Nolan-Geschwister ein wenig auseinanderentwickelt: „So sehr es ein Privileg war, mit solch einem talentierten Regisseur zu arbeiten, kam ich irgendwann an den Punkt, an dem ich Visionen hatte, die ich erforschen wollte, aber nicht so recht da reingepasst haben“, so Nolan im FILMSTARTS-Interview. „‚Oppenheimer‘ ist hier ein großartiges Beispiel. In meinen Augen ein absolutes Meisterwerk, das ich sehr genossen habe, aber nicht unbedingt ein Film, den ich selbst gemacht hätte. Unsere Interessen waren so lange im Einklang, aber ich denke meine lagen immer etwas mehr im Fantastischen... oder im Kindischen, je nachdem wie man es betrachtet.“

    Die Nolan-Brüder unterstützen sich immer noch gegenseitig

    Die Brüder haben ihre direkte Kooperation aber keineswegs ad acta gelegt, weil sie nicht mehr gut aufeinander zu sprechen sind. Ganz im Gegenteil: Obwohl sie nicht mehr gemeinsam an Drehbüchern schreiben (und es bis auf Weiteres wohl auch nicht tun werden), stehen sie bei ihren neuen Projekten stets in engem Kontakt zueinander und beraten sich gegenseitig:

    „Im Geiste arbeiten wir immer noch zusammen“, erklärte uns Jonathan Nolan. „Ich weiß, dass ich stets seine Unterstützung bei meinen Projekten habe. Ich frage ihn immer um Rat. Und umgekehrt ist das auch der Fall, obwohl ich im Grunde ja der kleine Bruder bin. Aber wir werfen uns jede Menge Infos hin und her. [...] Ich wüsste nicht, wie ich etwas angehen sollte, ohne vorher mit Chris darüber zu sprechen. Und ich denke, dasselbe gilt auch für ihn.“

    Über Jonathan Nolans neuestes Projekt „Fallout“ hätten sich die beiden ebenfalls mehrfach ausgetauscht. Und in der Tat kann man sich Christopher Nolan bei dem sehr eigenwilligen und knalligen Mix aus brutalem Endzeit-Drama und schwarzhumoriger Weltuntergangs-Satire mit jeder Menge Retro-Charme eher schwer auf dem Regiestuhl vorstellen. Gelungen ist die Videospiel-Adaption aber allemal, wie ihr in unserer Kritik nachlesen könnt. Alle acht Folgen der ersten Staffel können seit Kurzem bei Amazon Prime Video abgerufen werden.

    Das nächste "The Last Of Us"? Kritik zu "Fallout" – so gut ist das Sci-Fi-Spektakel auf Amazon Prime Video wirklich

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top