Stephen King ist bekannt dafür, auf X (vormals Twitter) regelmäßig darüber zu schreiben, welche Filme und Serien er gerade schaut oder welche Bücher er liest – und wie er sie findet. So erwärmte sich der „ES“- und „Shining“-Autor zuletzt zum Beispiel für die Sci-Fi-Serie „Constellation“, feierte die Thriller-Serie „The Tourist“ oder schloss sich vor einiger Zeit beherzt einer Online-Kampagne an, um seine neue Lieblingsserie „Manifest“ zu retten (mit Erfolg übrigens). Übereinstimmen muss man mit den Lobgesängen des Schriftstellers allerdings nicht…
… und während Geschmäcker natürlich sehr unterschiedlich sind und Beurteilungen subjektiv, kommt es nun doch überraschend, dass Stephen King ausgerechnet einen Horrorfilm empfiehlt, der bei der internationalen Kritik so gnadenlos gefloppt ist. Auch in unserer FILMSTARTS-Kritik konnten wir uns nur zu 1,5 von 5 möglichen Sternen durchringen – statt Spannung und Schrecken erwartete uns ein „Pool der Langeweile“.
"Wie ein verschollener Low-Budget-Film von Steven Spielberg"
Um einen Pool geht es nämlich auch, um einen Swimmingpool, und in diesem wird gestorben statt geplanscht – allerdings auf furchtbar dröge und uninspirierte Weise. Das sieht Stephen King anders: „Ich habe ‚Night Swim‘ (Amazon Prime) geliebt“, heißt es in Kings Post.
Der Autor zieht dann auch noch einen Vergleich, der für die eine oder andere hochgezogene Augenbraue sorgen dürfte – denn er sieht in „Night Swim“ die frühe Genialität eines der größten Regisseure schlechthin: „Er ist wie ein verschollener Low-Budget-Film von Steven Spielberg aus Spielbergs früher Schaffensphase… sagen wir mal, nach ‚Duell‘ , aber vor ‚Der weiße Hai‘. Eine schlichte Story, aber… die Katze auf dem Sprungbrett! Und diese gruseligen Häschen-Pantoffeln!“
Es freut uns natürlich, wenn Stephen King Gefallen an „Night Swim“ hatte, vor allem offenbar an (tierischen) Details. Wir können euch den Fantasy-Horror von Regisseur Bryce McGuire allerdings so überhaupt nicht empfehlen – und da sind wir nicht allein. Bei der Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes fallen nur magere 22% der 161 Kritiken positiv aus. Auch der Kritiken-Durchschnitt bei Metacritic spricht für eine Gurke statt für Gruselspaß: Hier kommt die Geschichte über einen Killer-Pool auf 43/100 Punkten bei 32 berücksichtigten Kritiken.
"Night Swim": Dieser Killer-Pool hat keinen Biss
Killer-Pool? Ja, genau darum geht es in „Night Swim“ – um einen mörderischen Pool, der die Familie Waller (u. a. Wyatt Russell) terrorisiert und sich nicht nur deren pelzigen Vierbeiner einverleibt… Was nach einer interessanten Prämisse mit Potenzial für mindestens spaßigen Trash, vielleicht sogar gewitzten Psychoterror klingt, verpufft hier allerdings zu seichter Planscherei in flachen Unterhaltungsgewässern. Am Ende hat man höchstens Lust auf einen Tag am Pool – immerhin etwas.
In Stephen Kings Heimat USA gibt es „Night Swim“, wie auch in seinem Post bei X vermerkt, bereits bei Amazon Prime Video – in Deutschland allerdings nicht. Hierzulande müsst ihr auf die Veröffentlichung von Blu-ray und DVD am 25. April 2024 (bereits vorbestellbar) warten, falls ihr euch nun doch selbst ein Bild davon machen wollt, ob in dem humiden Horror nicht doch ein Fünkchen Steven Spielberg drinsteckt…
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