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    Heute im TV: Turbulenter Auftakt zur Fantasy-Trilogie, die als "deutsches 'Twilight'" gehandelt wurde
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Das deutschsprachige Gegenwartskino ist oft deutlich besser als sein Ruf. Oliver Kube fallen aktuell u. a. "Des Teufels Bad", "In Liebe, Eure Hilde", "Der Buchspazierer" und "Die Heinzels 2" als Belege dafür ein.

    Mit der sogenannten „Edelstein-Trilogie“ wurde vor ein paar Jahren eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchreihen mit übernatürlichen Elementen verfilmt. Heute Abend könnt ihr das erste dieser Abenteuer, „Rubinrot“, im Free-TV erleben.

    Regisseur Felix Fuchssteiners „Rubinrot“ basiert – wie seine Sequels „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ – auf den Romanen von Bestsellerautorin Kerstin Gier. Die Fantasy-Reihe kam Mitte der 2010er im Rahmen der Young-Adult-Welle in die Kinos und bedeutete den großen Durchbruch für ihre jungen Stars Maria Ehrich („Ku’damm 56“), Jannis Niewöhner („Der Fall Collini“) und Laura Berlin („Vikings: Valhalla“).

    Rubinrot“ läuft am heutigen 10. Februar 2024 um 20.15 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung folgt am 11. Februar um 17.50 Uhr. Alternativ gibt es den FSK-12-Titel als kostenpflichtiges Video-on-Demand bei Anbietern wie Amazon Prime Video, Apple TV, GooglePlay oder MagentaTV. Zudem sind natürlich Blu-ray und DVD zu haben – auch als Teil der aktuell erfreulich günstigen „Edelstein-Trilogie“ im Komplettpack mit beiden Sequels:

    Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in sein solltet, könnt ihr alle drei Filme dort übrigens auch kostenlos streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratistest des auf romantischen Content spezialisierten „Cinema Of Hearts“-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum dann 3,99 Euro im Monat fällig.

    "Rubinrot" auf Tele 5: Das ist die Story

    Gwen Shepherd (Maria Ehrich) hat mit der Schule und den üblichen Problemen eines jungen Menschen im Teenie-Alter eigentlich schon genug um die Ohren. Da erfährt sie plötzlich, dass in ihrer Familie (u. a. Veronica Ferres und Katharina Thalbach) schon seit Ewigkeiten ein Zeitreise-Gen weitervererbt wird. Wobei allerdings längst nicht jedes Mitglied ihrer Sippe von diesem betroffen ist.

    Die Shepherds sind sich sicher, dass Gwens Cousine Charlotte (Laura Berlin) in ihrer Generation diejenige ist – weshalb sich schon seit einer Weile alles nur um die sich entsprechend aufgeblasen und herablassend verhaltende junge Frau dreht. Doch dann findet sich Gwen von einem Moment auf den nächsten im London der vorletzten Jahrhundertwende wieder. Da wird ihr klar, dass sie es ist, die durch die Zeit reisen kann, nicht Charlotte.

    Das Ganze überfordert Gwen zunächst, da sie ihre neue Fähigkeit überhaupt noch nicht kontrollieren kann. Deshalb wird eine ominöse Wächter-Loge bei ihr vorstellig. Die stellt ihr mit dem arrogant auftretenden Gideon (Jannis Niewöhner) einen anderen Zeitreisenden zur Seite, der zu allem Überfluss auch noch der Lover von Charlotte ist. Während das Duo in der Vergangenheit eine gefährliche Mission erfüllen soll, von der die Zukunft der Familie Shepherd abhängt, fängt Gwen an, romantische Gefühle für Gideon zu entwickeln …

    Schicke Kostüme, tolle Kulissen: Jannis Niewöhner und Maria Ehrich in Concorde Filmverleih GmbH
    Schicke Kostüme, tolle Kulissen: Jannis Niewöhner und Maria Ehrich in "Rubinrot".

    Das deutsche "Twilight"? Nicht wirklich …

    Nur ein paar Monate bevor „Rubinrot“ in die Kinos kam, endete dort mit „Breaking Dawn - Bis(s) zum Ende der Nacht (Teil 2)“ die global enorm erfolgreiche „Twilight“-Saga. Da wollten sich die Marketingverantwortlichen der Kerstin-Gier-Verfilmungen offenbar dranhängen und präsentierten ihren Film als eine Art deutsche Antwort auf die Vampir-Lovestory mit Kristen Stewart und Robert Pattinson. Schließlich wäre doch auch „Rubinrot“ primär für junge Leute gemacht, im Fantasy-Genre verankert und eine romantische Dreiecksgeschichte.

    Bei den genannten Punkten hören die Parallelen dann allerdings auch schon auf. Tonal sind die mit einem Bruchteil des Budgets der angeblichen US-Pendants angefertigten Parts der „Edelstein-Trilogie“ ganz anders angelegt, nämlich mit deutlich mehr Humor. Außerdem steht – zumindest bei dem heute Abend laufenden „Rubinrot“ – das romantische Segment längst nicht so stark im Zentrum. Der deutlich wichtigere Zeitreise-Aspekt ist zwar nicht immer schlüssig, dafür aber mit viel Liebe und Aufwand in Bezug auf Kostüme und Kulissen umgesetzt. Inhaltlich erinnert das Ganze eher an die zu diesem Zeitpunkt allerdings noch gar nicht gestartete TV-Serie „Outlander“, während das Schulszenario leicht an „Harry Potter“ denken lässt. Von Blutsaugern ist hingegen weit und breit nichts zu sehen.

    Der bemühte Vergleich mit „Twilight“ ist also arg an den Haaren herbeigezogen und wird „Rubinrot“ sowie seinen Sequels wirklich nicht gerecht. Apropos: „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ laufen übrigens am nächsten (17. Februar) beziehungsweise übernächsten Samstag (24. Februar) ebenfalls um jeweils 20.15 Uhr auf Tele 5.

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