Mit „Der Pfau“ hat Schriftstellerin Isabel Bogdan einen echten Bestseller abgeliefert. Die Gesellschaftssatire um eine außer Kontrolle geratene Teambuilding-Maßnahme in den schottischen Highlands zeichnet sich dadurch aus, den britischen Charme in die deutsche Sprache aufzunehmen. Das hat nicht nur Biss, sondern ist auch wirklich amüsant.
Im März 2023 ist die gleichnamige Verfilmung in den Kinos gestartet. Mit von der Partie waren dabei Stars wie Tom Schilling („Crazy“), Annette Frier („Pastewka“), Jürgen Vogel („Stereo“) und David Kross („Der Vorleser“). Ein überaus illustres Ensemble, welches als potenzielle Pfau-Mörder*innen hier vor allem damit zu tun hat, einander so richtig auf den Senkel zu gehen. Ihr habt den Film bislang noch nicht gesehen? Dann könnt ihr ihn nun im Abo von Amazon Prime Video ganz ohne Zusatzkosten nachholen.
Darum geht's in "Der Pfau"
Eine Gruppe von Investmentbanker*innen macht sich auf den Weg in die schottischen Highlands, um dort an ihrem offenbar verloren gegangenen Gemeinschaftsgefühl zu arbeiten – unterstützt von einem Coach und eigener Köchin. Dabei ist von Beginn an ziemlich viel Druck auf dem sozialen Kessel, schließlich macht das Gerücht die Runde, dass jemand in nächster Zeit aus dem Team geworfen werden soll – und dann häufen sich auch noch die Rückschläge vor Ort:
Der angekündigte Profi-Coach schickt seine Praktikantin Rebecca (Svenja Jung), dazu gibt es weder W-Lan noch funktionieren Heizungen. Das Fass zum Überlaufen bringt jedoch ein eigensinniger Pfau. Der ist nämlich offenbar verrückt geworden und attackiert alles, was blau ist. Als der Vogel nur wenige Stunden später tot im Gras gefunden wird, beschuldigen sich plötzlich alle gegenseitig...
Klingt amüsanter, als es ist
In der FILMSTARTS-Kritik gibt es für „Der Pfau“ laue 2 von 5 möglichen Sternen. In ihrem Fazit schreibt unsere Autorin Helena Berg: „Trotz Bestseller-Vorlage, tollem Cast und herausstechendem Schottland-Ambiente ist ,Der Pfau´ zu langwierig und wenig unterhaltsam geraten. Es fehlt schlicht an Überraschungen oder zumindest ein wenig Verrücktheit.“
Obwohl sich die Darsteller*innen wirklich spielfreudig zeigen, mangelt es „Der Pfau“ einfach an Spritzigkeit. Für eine Satire ist der Film von Lutz Heineking Jr. schlicht zu handzahm und beliebig, als dass hier wirklich etwas über gesellschaftliche Schichten oder gruppendynamische Prozesse zum Ausdruck gebracht werden könnte. Ähnlich uninteressant erweist sich auch das Brimborium um den (angeblichen?) Mord des Pfaus:
„So fiebert man nicht der finalen Entwirrung entgegen, sondern fragt sich stattdessen: Was ist denn jetzt eigentlich das Problem?“, heißt es in unserer Kritik. „Insgeheim hofft man natürlich, dass man nicht schlauer ist als der Film und man womöglich doch noch mit einem Plottwist à la ,Knives Out´ überrascht wird, aber... Pustekuchen.“
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