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    Eltern sind entsetzt: Animations-Hit bringt Kinder im Kino zum Weinen – trotz FSK 0!
    Joana Müller
    Joana Müller
    -Redakteurin
    Von bildgewaltigen Fantasy-Blockbustern über ruhige Indie-Dramen bis hin zu trashigen RomComs kann sich Joana für alles begeistern - außer Horrorfilme.

    „Paw Patrol 2: Der Mighty Kinofilm” sollte für viele Kinder das erste ganz große Kinoerlebnis werden. Doch hinterließ der Animationsfilm bei vielen stattdessen offenbar das erste große Kinotrauma...

    Unzählige Kinder warteten schon das ganze Jahr gespannt auf die Rückkehr ihrer Lieblingshelden im Kino, die am 28. September mit „Paw Patrol 2: Der Mighty Kinofilm” endlich gekommen war und am Wochenende bereits lautstark die Kinokassen klingeln ließ. Doch die Freude und Begeisterung für die vierbeinigen Retter*innen schwenkte vor allem bei vielen kleineren Kindern schnell in etwas anderes um: Angst und Panik.

    So berichteten mehrere Eltern über ein ungemütliches Kinoerlebnis mit ihren Kindern, die weinend den Kinosaal verlassen hätten. Darunter auch Alexander Keßel, Redakteur der Website Der Westen, der den Film mit seinen Kindern besuchte und die Erfahrungen öffentlich teilte. Denn bereits zu Anfang des Streifens durften die Kleinen einen richtigen Schock verkraften – ein Meteoritenabsturz auf die Paw Patrol-Zentrale.

    Hier habe sein dreijähriger Sohn das erste Mal gewimmert: „Papa, ich habe Angst”. Dieses Gefühl zog sich auch bei seinem fünfjährigen Kind weiter fort, bis der Redakteur nach circa 45 Minuten Laufzeit die Notbremse zog und mit seinen Kindern das Kino verließ. Vor der Tür hätten sie weitere Familien getroffen, deren Nachwuchs die Spannung des Films ebenfalls nicht ausgehalten hat.

    Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm
    Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm
    Starttermin 28. September 2023 | 1 Std. 33 Min.
    Von Cal Brunker
    Mit Finn Lee-Epp, Mckenna Grace, Christian Convery
    User-Wertung
    3,5
    Auf Paramount+ streamen

    Und diese Erfahrung ist wohl kein Einzelfall. Auf Familie.de meldeten sich weitere Stimmen zu Wort, darunter Redakteurin Andrea Zschocher: „Das, was da auf der Leinwand geboten wird, übersteigt aber die Aufnahmefähigkeiten der meisten Kleinkinder erheblich. Schnelle Schnitte, eine spannungsgeladene Geschichte, immer wieder explodiert was, gerät Skye in Gefahr... Das ist ganz schön viel für kleine Kinder.”

    Hätte "Paw Patrol: Der Mighty Kinofilm" eine FSK 6 bekommen sollen?

    Tatsächlich hatte „Paw Patrol 2: Der Mighty Kinofilm” im Vorfeld bereits genau aus diesem Grund für Gesprächsstoff gesorgt. So kursierte auf mehreren Film- und Kinoseiten das Gerücht, der Film würde eine Altersfreigabe von 6 Jahren von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (kurz FSK) bekommen, bis eine Woche vor Kinostart schließlich das Urteil öffentlich wurde, dass der Film doch eine Freigabe ohne Altersbeschränkung erhalten habe.

    Das sorgte bei Eltern – und Kindern – zunächst für Vorfreude, denn die Kern-Zielgruppe des Animationsfilms liegt so wie beim Serienoriginal „Paw Patrol” irgendwo zwischen drei und sechs Jahren. Jetzt bringen die Eltern dem Urteil jedoch eher Unverständnis entgegen. „So ganz ist mir die Strategie der Filmschaffenden bei ‚Paw Patrol 2: Der Mighty Kinofilm‘ nicht klar. Denn die Serie richtet sich ja eigentlich an Kleinkinder zwischen drei und sechs Jahren. Danach werden die Welpen ja schnell mal auch eher uncool", schreibt Andrea Zschocher.

    Die FSK sieht die Verantwortung bei den Eltern

    Nach den ersten Schock-Berichten wandte sich RTL an die FSK und fragte einmal nach, wie das Urteil um die Freigabe für den Animationsstreifen zustande gekommen ist. So seien die unterschiedlichen Entwicklungsstände in diesem Alter für die Entscheidung erheblich gewesen, wie Peter Kaun von der FSK gegenüber RTL erklärte: „Insbesondere bei Vorschulkindern gibt es große individuelle Entwicklungsunterschiede. Spannende Szenen können sehr unterschiedlich rezipiert werden. Wichtig in dieser Altersgruppe ist eine positive Auflösung, welche für Entlastung sorgt.“

    Eine Freigabe ohne Altersbeschränkung sei dabei keineswegs eine Empfehlung der FSK, dass dieser Film automatisch für Kinder ab 0 Jahren geeignet ist. Diese Einschätzung obliege stattdessen den Eltern, die ihre Kinder am besten kennen. Hier verweist Peter Kaun auf Orientierungsmöglichkeiten, wie zunächst den Trailer des Films anzuschauen, oder auch die Kurzbegründung der FSK vorab zu lesen. Diese würde immer zum Kinostart des jeweiligen Films auf der Website der FSK zur Verfügung stehen.

    Zu hart für die Kids von heute? Die wohl berühmteste Szene dieses Disney-Klassikers soll im Remake ganz anders werden!

    Einige Eltern haben bei „Paw Patrol 2: Der Mighty Kinofilm” bereits intuitiv ihre individuelle Einschäztung walten lassen – so auch Andrea Zschocher von Familie.de: „In der Theorie hätten alle drei [meiner Kinder] den Film sehen können, ich habe als Mutter da aber eine Verantwortung und beschlossen: Das jüngste Kind ist zwar der größte Fan, für dieses Filmerlebnis im Kino, ohne Möglichkeit der Unterbrechung, noch zu unerfahren mit Medien. Wir werden den Film natürlich trotzdem irgendwann gemeinsam schauen. Aber dann eben im Stream, mit Pausen zum Rumzappeln, Nachfragen und Verschnaufen.”

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