Eigentlich steht Hollywood aufgrund von Streiks ziemlich still. Doch einige wenige Produktionen dürfen mit Ausnahmegenehmigungen weitermachen, weil die Produktionsfirmen dahinter im Gegensatz zu den großen Studios wie Disney und Warner sowie den Streamingdiensten wie Netflix die Bedingungen der beiden Gewerkschaften der Autor*innen sowie der Schauspieler*innen akzeptieren. Womöglich gehört auch Quentin Tarantinos „The Movie Critic“ dazu – zumindest geht es bei dem Projekt mit großen Schritten voran.
In einer Pressemitteilung der kalifornischen Filmförderung wurde nun verkündet, dass das aktuell noch als „#10“ gelistete Projekt Steuererleichterung im Wert von 20,2 Millionen Dollar bekommt. Im Gegenzug muss sich Quentin Tarantino verpflichten, seinen Film auch in Kalifornien zu drehen – eine leichte Aufgabe für den Regisseur.
Rekordausgabe für Tarantinos "The Movie Critic"
In der Pressemitteilung erklärt er, dass es liebe, in Kalifornien zu drehen: „Ich habe hier begonnen, Filme zu inszenieren – und da passt es nur, dass ich meinen allerletzten Kinofilm auch in der Kinohauptstadt der Welt drehe“, verwies er darauf, dass er in Los Angeles drehen wird. In seiner Heimatstadt gebe es auch die „besten Crews der Welt“ und zudem „herausragende Drehorte“.
Die aktuell noch komplett ohne Studio-Unterstützung und unabhängig finanzierte Produktion dürfte richtig teuer werden. Laut dem Hollywood Reporter werde damit gerechnet, dass „The Movie Critic“ mehr Geld in Kalifornien ausgeben werde als jeder andere geförderte Film in der Geschichte staatlicher Steuerrabatte. Der bisherige Rekord wurde erst kürzlich durch das kommende Michael-Jackson-Biopic „Michael“ von Antoine Fuqua („The Equalizer 3“) aufgestellt. Dort sollen sich die Ausgaben allein in Kalifornien auf 120,1 Millionen Dollar belaufen.
Für Tarantinos „The Movie Critic“ seien nun Ausgaben allein in Kalifornien von 128,4 Millionen Dollar angepeilt. Diese Summe darf nicht mit dem Budget des Films verwechselt werden, das noch unbekannt ist. Sie ist aber ein Indiz, dass Tarantinos letzter Film auch sein teuerster Film wird. Bislang ist dies „Django Unchained“ mit einem Budget von 100 Millionen Dollar.
Wird Paul Walter Hauser zu Tarantinos Filmkritiker?
Derweil macht ein Gerücht die Runde, dass Tarantino bereits seinen Hauptdarsteller gefunden hat. Laut dem Scooper Daniel Richtman habe er die Hauptrolle des Filmkritikers Jim Sheldon bereits dem Charakterschauspieler Paul Walter Hauser angeboten. Hauser ist vor allem durch die Titelrolle in Clint Eastwoods „Der Fall Richard Jewell“ bekannt. Weitere Parts hatte er unter anderem in „I, Tonya“, „BlacKkKlansman“, „Cruella“ und der Serie „In with the Devil“.
Noch muss diese Info aber mit Vorsicht genossen und als Gerücht eingestuft werden. Richtman hatte in der Vergangenheit zutreffende Informationen, lag aber auch mehrfach daneben. Die Personalie Hauser passt aber zumindest zur Aussage des „Pulp Fiction“-Regisseurs, dass ein US-Schauspieler die Rolle übernehmen werde, mit dem er vorher noch nie gearbeitet habe.
Im Mittelpunkt von Tarantinos letztem Film steht der Kritiker Jim Sheldon, der im Hollywood der 1970er-Jahre sein Unwesen treibt und für das Porno-Magazin The Popstar Pages Mainstream-Filme rezensiert. Mit seinem streitbaren Stil, seiner lauten Art und auch vielen Beleidigungen schafft er sich wohl einige Feinde.
Noch ist nicht bekannt, wann „The Movie Critic“ ins Kino kommen soll.