Mit der „Das doppelte Lottchen“-Variante „Ein Zwilling kommt selten allein“ wurde Lindsay Lohan Ende der 90er Jahre zum neuen Disney-Star. Anfang bis Mitte der 2000er war die Schauspielerin, die kurze Zeit später leider vor allem durch Drogen- und Alkohol-Abstürze die Schlagzeilen bestimmte, in zahlreichen Kinder- und Teenie-Filmen zu sehen, darunter „Herbie Fully Loaded“, einer Neuauflage der Komödien um den „tollen Käfer“.
Am erfolgreichsten waren aber sicherlich die Körpertausch-Komödie „Freaky Friday - Ein voll verrückter Freitag“ (2003) und der moderne High-School-Film-Klassiker „Girls Club - Vorsicht bissig!“ (2004), beide von Regisseur Mark Waters. In „Freaky Friday“, der dritten (!) Verfilmung des gleichnamigen Romans von Mary Rodgers, wachen Lohan und ihre Mutter (gespielt von Jamie Lee Curtis) im Körper der jeweils anderen auf und sind dadurch gezwungen, ihre unterschiedlichen Lebenswelten kennen und verstehen zu lernen.
Der knallbunte und turbulente Film hat eine Menge Fans, darunter auch einen ziemlich prominenten: Niemand Geringeres als Quentin Tarantino hat sich als Verehrer von „Freaky Friday“ geoutet, wie Mark Waters in einem Interview mit dem Hollywood Reporter – nicht ganz ohne Stolz – verraten hat.
Quentin Tarantino hatte einen echten Fanboy-Moment
Besonders eine zentrale Szene soll es dem „Kill Bill“-Regisseur dabei angetan haben. Wer „Freaky Friday“ gesehen hat, erinnert sich mit Sicherheit an den Bandwettbewerb im House Of Blues, in dessen Rahmen die von Lohan gespielte Anna mit ihrer Band den Song „Take Me Away“ performt.
Waters selbst weiß auch, was für eine grandiose Szene ihm da gelungen ist: „Ich liebe die House-Of-Blues-Sequenz, weil sie in meinem Kopf eine große Sache war, auf die ich lange hingearbeitet habe (...) Es war einfach supercool, dass schließlich alles so perfekt zusammenkam.“
Quentin Tarantino würde ihm da offensichtlich Recht geben. „Einmal wurde ich auf einer Party von Quentin Tarantino in die Enge getrieben, der mir die Sequenz im House Of Blues in allen Einzelheiten schilderte“, erzählte der „Bad Santa 2“-Regisseur dem Hollywood Reporter weiter. „Er erklärte mir, warum es eine geniale Szene und ein perfektes Ende für den Film war, und ich sagte: ,Das ist cool, Mann! Quentin Tarantino hat sich wie ein richtiger Fanboy benommen!'“
Es mag auf den ersten Blick verwunderlich sein, dass ein Regisseur wie Tarantino, dessen Filme nicht zuletzt für einen hohen Gewaltpegel bekannt sind, für eine Disney-Komödie schwärmt. Andererseits hat der Kultfilmer nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich für eine Menge ganz unterschiedlicher Filme erwärmen kann. Und schließlich hat er sich für eine der berühmtesten Szenen aus „Pulp Fiction“ sogar Inspiration von einem Disney-Zeichentrickfilm geholt!
Hier könnt ihr lesen, was es damit auf sich hat:
Ausgerechnet ein Disney-Film hat Quentin Tarantino zu einer der berühmtesten Szenen in "Pulp Fiction" inspiriert!