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    TV-Warnung: Schaltet bloß nicht diese Action-Gurke mit Ex-Superstar ein - Und, nein: Es ist nicht Bruce Willis!
    Oliver Kube
    Oliver Kube
    -Freier Autor und Kritiker
    Oliver Kube mag Sport - auch in Filmen! Radrennen sowie Fuß- und Handball sind seine Top-Disziplinen. Bei Tennis, Eishockey, Boxen, Baseball, Leichtathletik oder Autorennen fiebert er ebenfalls im Kino mit.

    Heute läuft „Speed Kills“ mit einem Top-Star der 1990er im Free-TV. Ihr habt noch nie von dem Titel gehört? Kein Problem, denn das Machwerk ist so mies, dass ihr nichts verpasst habt und es eigentlich gleich wieder vergessen könnt.

    Im Action-Thriller „Speed Kills“ spielt „Pulp Fiction“-, „Face/Off“ und „Saturday Night Fever“-Star John Travolta eine leicht fiktionalisierte Version von Donald Aronow. Der amerikanische Speedboot-Designer und -Rennfahrer wurde bekannt, als er in den 1970ern und 1980ern für prominente Persönlichkeiten wie gleich zwei US-Präsidenten (Lyndon B. Johnson, George H. W. Bush) oder den Schah von Persien, aber auch diverse Schwerverbrecher rasend schnelle Wassergefährte anfertigte.

    „Speed Kills“ läuft am heutigen 3. August 2023 um 20.15 Uhr auf Tele 5. Eine Wiederholung zeigt der Sender noch in derselben Nacht um 1.05 Uhr.

    Das klingt erst einmal gar nicht so uninteressant, oder? In unserer offiziellen FILMSTARTS-Kritik vergeben wir allerdings nur einen jämmerlichen Stern von möglichen fünf. Dazu stellen wir fest, dass der Wikipedia-Eintrag zu Aronow deutlich spannender ist als der träge, öde und eindimensional daherkommende Streifen. Außerdem agiert Travolta in „Speed Kills“ erschreckend schwach und ausdruckslos.

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    „Takers“- und „Texas Chainsaw 3D“-Regisseur John Luessenhop wird schon wissen, warum er sich kurz vor der Veröffentlichung von „Speed Kills“ im Jahre 2018 dazu entschied, im Abspann statt seines eigenen Namens doch lieber ein Pseudonym (Jodi Scurfield) zu verwenden. Also arbeitet heute Abend lieber irgendetwas von eurer Watchlist ab oder – noch besser! – schaut euch eines der vielen wirklich gelungenen Werke mit Mr. Travolta an.

    Falls ihr den Film trotz unserer Warnung ansehen wollt, euch die vom Sender angebotenen Termine aber nicht passen, könnt ihr den FSK-12-Titel als Blu-ray, DVD* oder kostenpflichtiges Video-on-Demand* erwerben.

    "Speed Kills" auf Tele 5: Das ist die Story

    New Jersey in den 1960ern: Ben Aronoff (John Travolta) hat es sich mit der die Vororte von New York regierenden Mafia verscherzt. Um seine Haut zu retten, taucht er unter. Und wenn man schon verschwinden und neu anfangen muss, warum dann nicht an einem Ort, an dem fast immer die Sonne scheint? Also setzt Ben sich kurzerhand nach Miami ab.

    Im Sonnenstaat Florida eingetroffen, kommt er schnell mit der Welt der Speedboot-Rennen in Kontakt. Aronoff ist fasziniert und baut sich ein eigenes Team auf, mit dem er in Rekordzeit einen Wettkampf nach dem anderen gewinnt. Damit das auch so bleibt, beginnt der clevere Tüftler noch windschnittigere, noch schnellere Modelle zu designen. Das sogenannte Cigarette-Boat macht ihn bald darauf geradezu unschlagbar und zum absoluten Idol der Szene.

    Ben (John Travolta, r.) und US-Präsident George H. W. Bush ( Sony Pictures Home Entertainment
    Ben (John Travolta, r.) und US-Präsident George H. W. Bush ("Stranger Things"-Star Matthew Modine) bei einer Spritztour.

    Doch nicht nur Motorboot-Fans werden auf ihn und seine Modelle aufmerksam. Auch Drogenschmuggler sowie die diese jagenden Cops hätten Verwendung für Bens Konstruktionen. Ebenso wie die Mafia, die Aronoff in seiner neuen Heimat bald erneut an den Hacken hat. So macht er Bekanntschaft mit berüchtigten Gangstern wie Meyer Lansky (James Remar) oder Robbie Reemer (Kellan Lutz), die alles andere als freundlich reagieren, nachdem er ihre Vorauszahlungen zwar mit vollen Händen ausgibt, dann aber nicht liefern kann …

    "Quentin, bitte melde dich!": Das Auf und Ab in der Karriere des John Travolta

    Der 1954 in Englewood, im US-Bundesstaat New Jersey geborene John Travolta startete seine Schauspiellaufbahn in einigen New Yorker Bühnenmusicals, bevor er nach Kalifornien ging. Kleinen Gastauftritten in damals populären TV-Shows wie „Emergency“ oder „California Cops“ folgend, erhielt er 1975 ein festes Engagement in der Sitcom „Welcome Back, Kotter“, das über vier Staffeln anhielt. Nach Nebenparts in „Nachts, wenn die Leichen schreien“ und Brian De Palmas „Carrie“ startete der Nachkomme italienischer und irischer Einwanderer mit dem Musikfilm-Doppelschlag „Saturday Night Fever“ und „Grease“ schließlich im Kino voll durch.

    In den frühen 1980ern verkörperte Travolta Hauptrollen in relevanten Titeln wie „Urban Cowboy“ oder „Blow Out“. „Staying Alive“ sollte dann allerdings sein vorerst letzter großer Hit sein, sieht man mal von den superseichten „Kuck‘ mal, wer da spricht“-Komödien ab. Denn alles, was er sonst anpackte – egal ob die RomCom „Perfect“, den Spionage-Spaß „Die Experten“ oder den toughen Thriller „Gewalt der Straße“ – floppte kolossal. Der Superstar war zum Kassengift mutiert.

    Travoltas Pechsträhne sollte erst wieder enden, als er für Hollywood-Experten überraschend von Quentin Tarantino für dessen Meisterwerk „Pulp Fiction“ engagiert wurde. Als supercooler Hitman Vincent Vega wurde er nach „Saturday Night Fever“ nicht nur zum zweiten Mal für einen Oscar nominiert, er schaffte es auch, seine am Boden liegende Karriere zu revitalisieren.

    John Travolta hält Ausschau nach einer endlich mal wieder guten Rolle. Sony Pictures Home Entertainment
    John Travolta hält Ausschau nach einer endlich mal wieder guten Rolle.

    „Pulp Fiction“ folgten globale Kinohits wie die Gangster-Comedy „Schnappt Shorty“, die Action-Kracher „Broken Arrow“ und „Face/Off“ sowie der Thriller „Wehrlos - Die Tochter des Generals“. Als er sich dann jedoch entschloss, sein jahrelanges Traum-Projekt „Battlefield Earth“, die Adaption eines Science-Fiction-Romans von Scientology-Sektengründer L. Ron Hubbard, zu verfilmen und mit dem grottenschlechten Big-Budget-Desaster gnadenlos scheiterte, ging es mit der eben noch steil nach oben tendierenden Erfolgskurve wieder in die andere Richtung.

    Moderat populäre Thriller wie „Passwort: Swordfish“, „Basic“ und „The Punisher“ sowie das quietschbunte Musical „Hairspray“ verzögerten den Abstieg noch ein wenig. Bald bekam Travolta aber nur noch B-Filme angeboten, die selten ins Kino kamen und zudem in den meisten Fällen durch schwache Drehbücher und mäßige Inszenierungen auffielen. Ein Zustand, der bis heute anhält.

    Betrachtet man den rundum verunglückten „Speed Kills“ oder die danach veröffentlichten, von der Kritik ebenso massakrierten wie vom Publikum ignorierten „Gotti“, „The Fanatic“, „The Poison Rose“ oder „Burning Speed“, dann sieht es aktuell erneut ziemlich traurig um John Travoltas Karriere aus. Der ehemalige Superstar bräuchte wohl dringend mal wieder einen Anruf von Quentin Tarantino …

    Deutscher Trailer zu "Paradise City": John Travolta vs. Bruce Willis im Duell der Action-Legenden

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    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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