Am 20. Juli 2023 startet ein ganz besonderer Film in den Kinos – und wir meinen in diesem Fall nicht etwa „Barbie“, auf den wir natürlich auch wahnsinnig gespannt sind, sondern „Oppenheimer“ um den titelgebenden „Vater der Atombombe“. Schließlich handelt es sich dabei um den neuen Film von Christopher Nolan – und der hat sich mit Filmen wie „Memento“, „Inception“, „Interstellar“ und der „Dark Knight“-Trilogie einen ganz besonderen Ruf erarbeitet:
Als einer der wenigen Filmemacher gelingt es Christopher Nolan nach wie vor, Menschen in die Kinos zu locken, alleine schon, weil sie seinen neuen Film einfach sehen müssen. Worum es darin geht? Wer mitspielt? Nebensache. Einen Nolan-Film hat man ganz oben auf der Watchlist, einfach, weil er ein Nolan-Film ist.
Der Brite verbindet anspruchsvolles Storytelling mit bildgewaltigem Blockbuster-Kino wie kaum ein anderer – und bekommt von den Studios auch eine Extraportion Vertrauen geschenkt, um seine außergewöhnlichen Visionen umzusetzen.
Kaum ein anderer Regisseur hätte wohl für einen die grauen Zellen derart durch den Fleischwolf drehenden Film wie „Tenet“, der auf keiner weltberühmten Vorlage basiert und nicht Teil eines Franchise ist, mal eben 200 Millionen Dollar in die Hand gedrückt bekommen. Und auch sein jüngster Film ist etwas ganz besonderes: Mit „Oppenheimer“ verwirklicht Nolan seine Vision eines Blockbusters ganz ohne reine CGI-Shots. Das bedeutet: Sämtliche Aufnahmen wurden erst analog gedreht, etwaige Computereffekte erst später zur Ergänzung eingefügt, während klassische CGI-Shots in anderen Blockbuster zu hunderten eingesetzt werden.
Wie und warum? Das verriet der Regiemeister kürzlich in einem Interview.
"Oppenheimer": Spezialeffekte wie aus einem Guss
An dieser Stelle sei erwähnt, dass sogenannte CGI (Computer Generated Imagery) nicht bloß zum Einsatz kommt, wenn etwa ehrwürdige Denkmäler in die Luft gesprengt werden sollen oder Superhelden sich in intergalaktische Kriege stürzen. Nicht umsonst sagt man: Die besten Computereffekte sind die, die das Publikum nicht einmal wahrnimmt. So findet sich CGI in praktisch jedem großen Hollywoodfilm. Dennoch war es Christopher Nolan wichtig, bei „Oppenheimer“ auf analoge Effekte zu setzen.
3-Stunden-Epos "Oppenheimer": Darum durfte Christopher Nolans neuer Film keine Sekunde länger seinGegenüber Steve Weintraub von Collider erinnert sich Nolan an seinen ersten Austausch mit Visual Effects Supervisor Andrew Jackson, als er diesem das Drehbuch zu „Oppenheimer“ erstmals zeigte. Ihm machte Nolan schnell klar, dass er alles von der Visualisierung von Atomen und Molekülen bis hin zu den verheerenden Auswirkungen und der zerstörerischen Macht einer Atombombe mit Effekten „aus derselben Familie“ umsetzen will. Wie aus einem Guss.
Wie Nolan die Atomexplosion tatsächlich gefilmt hat? Darum wird aktuell noch ein großes Geheimnis gemacht – was im Zeitalter von oftmals viel zu viel enthüllender Trailer die Vorfreude auf den neuen Nolan-Film nur zusätzlich anheizt.
„Der Trinity Test war für alle Anwesenden gleichzeitig das Schönste und das Furchterregendste“, so Christopher Nolan. „Genau das wollten wir mit dem Film erreichen.“ Und mit Andrew Jackson hatte er genau den richtigen Mann an seiner Seite, der eben nicht nur CGI-Experte, sondern auch für „handgemachtes“ Spektakel bekannt ist – wie er sowohl in Nolans „Tenet“ als auch im apokalyptischen Action-Feuerwerk „Mad Max: Fury Road“ bewies.
Am Ende war es der gigantische Sprung von der sich mit kleinsten Teilchen beschäftigenden Quantenphysik bis hin zur daraus resultierenden Zerstörungskraft einer Atombombe, der dafür sorgte, dass Nolan mittlerweile übliche CGI-Shots verzichtete. Jene schier unglaubliche Tatsache, die eine der dunkelsten Stunde des 20. Jahrhunderts prägte, wollte man ebenso echt und schockierend darstellen.
„Wir haben wirklich versucht, beide Enden jenes Spektrums gleichermaßen gerecht zu werden“, so Nolan im Gespräch mit Collider. Wie gut das gelungen ist, könnt ihr ab dem kommenden Donnerstag selbst feststellen. „Oppenheimer“ startet am 20. Juli 2023 deutschlandweit im Kino.
Die ersten Stimmen zu "Oppenheimer": Das nächste Meisterwerk von Christopher Nolan?