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    3-Stunden-Epos "Oppenheimer": Darum durfte Christopher Nolans neuer Film keine Sekunde länger sein
    Julius Vietzen
    Julius Vietzen
    -Redakteur
    Julius ist bei FILMSTARTS zwar hauptsächlich für Superhelden, Science-Fiction und Fantasy zuständig, liebt aber auch Filme und Serien aus jedem anderen Genre.

    Christopher Nolan dreht gerne lange Filme und er dreht sie gerne im riesigen IMAX-Format. Mit seinem neuesten Werk „Oppenheimer“ ist er nun jedoch an die Grenzen des Machbaren gestoßen – allerdings nicht wegen des Durchhaltevermögens des Publikums...

    Christopher Nolans neuer Film „Oppenheimer“ wiegt 272 Kilogramm (600 Pfund) und ist 17,7 Kilometer (11 Meilen) lang – zumindest in der 70mm-IMAX-Version, die der britische Meisterregisseur als bestmögliche Fassung des Films betrachtet. Verantwortlich dafür ist die enorme Laufzeit des Films, der ziemlich genau drei Stunden oder 180 Minuten und 45 Sekunden dauert. Doch damit ist sogar für Christopher Nolan die maximal mögliche Länge erreicht – zumindest, wenn er seine Filme auch in Zukunft als analoge IMAX-Kopien zeigen will (und das wird er auf jeden Fall, wenn wir Nolan richtig einschätzen).

    Denn wie das Filmmagazin Collider berichtet, ist das maximale Fassungsvermögen eines IMAX-Projektors mit einem 180 Minuten langen IMAX-Film erreicht. Diese Projektoren nutzen eine Art kreisrunde Platte, auf der der aufgerollte Film aufbewahrt wird und zum Abspielen in den Projektor geführt wird. Durch die lange Laufzeit von Nolans Filmen kommen dabei aber wirklich gewaltig große Filmrollen zusammen, wie dieses Bild von Collider sehr eindrücklich zeigt:

    Darauf ist gut zu erkennen, dass die 70mm-IMAX-Kopie von „Oppenheimer“ (in der Mitte und offen) nochmal ein gutes Stückchen größer ist als die etwa von „The Dark Knight Rises“ (ganz unten und zugedeckt). Doch mehr geht wirklich nicht, bei 180 Minuten ist Schluss, weil die IMAX-Projektoren-Platte nicht noch mehr Filmrolle fasst und auch nicht mehr vergrößert werden kann.

    „Als ich angefangen habe, mit IMAX zu arbeiten, waren zweieinhalb Stunden [oder 150 Minuten] das Limit“, erklärte Nolan dazu. „Aber dann sind wir zu ‚Interstellar‘ gekommen, der zwei Stunden und 47 Minuten lang war. Und sie konnten mir diese Platten noch etwas größer basteln, so dass sie noch einen zusätzlichen Rand haben, und der ist über die Jahre immer breiter geworden.“

    Die Grenzen des Machbaren

    Bei „Oppenheimer“ sei er dann auf die IMAX-Leute zugegangen und habe gesagt: „Ich habe hier ein 180-Seiten-Drehbuch. Das ist ein Drei-Stunden-Film, auf den Punkt. Ist das möglich?“ Dann hätten sie sich gemeinsam die ganze Sache angeschaut und seien zu dem Schluss gekommen, dass es gerade so möglich sei.

    „Sie haben mir gesagt, dass das jetzt das absolute Limit ist, weil der Träger, der die Platte hält, jetzt genau dagegen stößt. Also ist das hier, vermutlich, wirklich die Obergrenze für die Laufzeit eines IMAX-Films“, so Nolan gegenüber Collider.

    „Oppenheimer“ startet am 20. Juli 2023 in den deutschen Kinos, allerdings wird der Film hierzulande nirgendwo in der von Nolan bevorzugten 70mm-IMAX-Kopie zu sehen sein. Nur etwa 30 Kinos auf der ganzen Welt, werden diese Version überhaupt zeigen, die nächsten sind in Prag und London.

    Die ersten Stimmen zu "Oppenheimer": Das nächste Meisterwerk von Christopher Nolan?

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