Rina Sawayama ist schon lange ein Mega-Star. Als Model und vor allem Sänger-Songwriterin ist die in Großbritannien aufgewachsene und auch heute noch lebende gebürtige Japanerin ungemein erfolgreich. In „John Wick 4“ sehen wir sie nun das erste Mal als Schauspielerin – und dabei begeistert sie als Akira. Doch interessant ist, wie Chad Stahelski überhaupt auf sie aufmerksam wurde.
Dem Magazin Fandango verriet der Regisseur, dass er Sawayama nämlich gar nicht kannte und sie nicht etwas wegen ihres Ruhmes besetzte. Viel mehr habe er sie beim Scrollen durch YouTube zufällig entdeckt. Er habe ein Thumbnail für ein Video entdeckt, auf dem die Sängerin entdeckt und sein erster Gedanke sei nur gewesen: „Das ist ein interessanter Look für Akira!“
Entdeckung tief im "YouTube-Rabbit-Hole"
Nachdem er das Video angeklickt habe, sei er dann „tief in das YouTube-Rabbit-Hole gefallen“. Video um Video der Sängerin habe er gesehen und sich gedacht: „Sie tanzt so gut, sie muss auch gut für Kampfszenen sein.“
Danach kontaktierte er Sawayama. Die verrät in einem Making-Of-Video, wie sie den Anruf des Regisseurs aus dem Nichts bekam. Nur ein paar Tage später war sie in Berlin, um für den Film zu trainieren und dann dort auch ihre Szenen zu drehen - denn wer es nicht erkannt hat: Der Innenbereich des Continental-Hotel im japanischen Osaka ist in Wirklichkeit zum großen Teil das Internationale Congress Centrum Berlin (ICC).
Dass Chad Stahelski für die wichtige Rolle der Akira eine Sängerin ohne Kinoerfahrung verpflichtete, unterstreicht hervorragend, wie er Action versteht und vor allem, warum sie grandios ist. Auch wenn die Action in der „John Wick“-Reihe brutal daherkommt, ist es in erster Linie nicht dieses alte Genrekino, wo möglichst muskelbepackte Kerle möglichst brachial zu Werke gehen.
Diese moderne Action – nicht nur in den „John Wick“-Filmen – basiert auf ausgefeilten Choreographien. Die werden dann beim eigentlichen Dreh vor Ort zwar noch variiert und angepasst, wie der Filmemacher uns beim Interview verriet, doch am Ende ist die Vorbereitung entscheidend. Es ist wichtig, dass alle zu jedem Zeitpunkt wissen, welchen Schritt, welche Bewegung sie machen müssen – und das hat große Ähnlichkeiten mit Tanz-Performances. Es ist ein Action-Ballett.
Das ist natürlich keine neue Entdeckung oder Erfindung von Stahelski und Co. Schon der geniale Vollkörpereinsatz-Komiker Buster Keaton verstand dies perfekt, weswegen nicht zufällig ihm in den „John Wick“-Filmen immer wieder gehuldigt wird. Stahelski und sein Team von 87eleven Entertainment perfektionieren es aber. Ihre Choreografien sind länger und komplizierter, damit oft spektakulärer, als man es aus anderen Action-Produktionen kennt.
Daher ist es auch kein Problem, Personen zu besetzen, die noch gar nicht den großen Action-Background haben. Wer außergewöhnliche Körperbeherrschung hat und Choreografien umsetzen kann, was Rina Sawayama in ihren Musik-Videos bewiesen hat, bei dem sind die Chancen gut, dass es auch mit Actionszenen klappen wird – auch wenn viel Training nötig ist, wie das oben eingebundene Video mit Sawayama unterstreicht.
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