Horrorfilme, die von der FSK kein grünes Licht erhalten, landen oft auf dem Index – und dürfen folglich nicht offen beworben und verkauft werden. Noch einen Schritt weiter geht die Beschlagnahme, mit der sogar ein Verkaufs- und Vorführverbot einhergeht. Der private Besitz ist nicht strafbar. In Anbetracht jener Umstände ist es oftmals jedoch eine Herausforderung, derartige Filme überhaupt in voller Länge zu erwerben (eine beliebte Adresse ist oft das Ausland). Und „Die Hölle der lebenden Toten“ war lange Zeit so ein Film. Bis jetzt.
Der international als „Hell Of The Living Dead“ oder auch „Virus“ (so der italienische Originaltitel) bekannte Zombie-Reißer genießt einen Ruf als einer der berühmtesten Trittbrettfahrer, die George A. Romeros ebenfalls lange indizierter und mittlerweile freigegebener „Zombie - Dawn Of The Dead“ nach sich zog. Ältere Semester dürften den Italo-Horrorfilm aber vor allem auch mit seiner Freigabe-Historie in Verbindung bringen. Denn „Die Hölle der lebenden Toten“ war lange Zeit ein Film, den Zombie-Fans in Deutschland zwar gerne sehen wollten, jedoch nicht konnten – zumindest nicht in der ungekürzten Fassung.
Freigabe nach über vier Jahrzehnten
Die Uncut-Version des Films wurde in den frühen 1980er-Jahren erstmals indiziert, im Jahr 2000 folgte dann sogar die Beschlagnahme. Nach über vier Jahrzehnten gab der Verleiher Mediacs dann im Dezember des vergangenen Jahres bekannt, dass nicht nur die Beschlagnahme, sondern auch die Indizierung aufgehoben wurde. Nun erfolgte der nächste Schritt im Zuge der Rehabilitation:
„Die Hölle der lebenden Toten“ wurde jetzt in der ungeschnittenen Fassung von der FSK ab 18 Jahren freigegeben, wie nun die via Facebook geteilte Freigabebescheinigung zeigt:
Das bedeutet, dass der Film nun frei verkauft werden darf – und genau das wird bald auch in einer brandneuen Ausführung möglich sein: Mediacs wird den Film demnächst ungekürzt mit 18er-Freigabe als Ultimate Edition inklusive 4K-Blu-ray und Blu-ray veröffentlichen. Nähere Details gibt es hierzu bislang nicht. Wer die kürzlich erschienene Ultimate Edition von „Thriller - Ein unbarmherziger Film“ im Regal stehen hat, kann aber wohl schon in etwa erahnen, wohin es auch mit „Die Hölle der lebenden Toten“ gehen dürfte…
Das ist "Die Hölle der lebenden Toten"
Der für actionlastige Genre-Reißer wie „The Riffs III“, „Contaminator“ oder „Roboman“ bekannte Kult-Regisseur Bruno Mattei wagte sich zwei Jahre nach dem enormen Erfolg von „Dawn Of The Dead“ an seine eigene Variante einer Zombie-Apokalypse – und setzte dabei durchaus ungeniert auf Elemente des Romero-Klassikers, sowohl hinsichtlich des Plots als auch der Filmmusik von Goblin. Ohnehin bediente sich der italienische Filmemacher diverser anderer Filme für sein Zombie-Spektakel: Stock Footage aus Dokumentationen wie „Guinea Ama“ und „Des Morts“ bis hin zu großen Teilen des Scores, der kurz zuvor auch schon in Joe D'Amatos „Sado - Stoß das Tor zur Hölle auf“ Verwendung fand.
Und darum geht's: In „Die Hölle der lebenden Toten“ tun sich Reporterin Lia Rousseau (Margit Evelyn Newton in ihrer ersten Hauptrolle) und ihr Kameramann mit einer vierköpfigen Kommandoeinheit von Interpol zusammen, um sich im Dschungel Neuguineas Jagd auf Zombies zu machen. Was folgt, ist ein erbitterter, blutrünstiger Kampf ums Überleben – um den all jene einen weiten Bogen machen sollten, die Probleme mit Gedärmen und literweise Blut haben...
Neu im Heimkino: Auf diesen blutigen FSK-18-Mix aus Horror, Sci-Fi & Action mussten Fans jahrelang warten