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    Er stand lange sogar auf dem Index: Düsterer Fantasy-Kult feiert komplett ungekürztes Heimkino-Comeback
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Ob Sammlereditionen aus aller Welt, aktuelle Schnäppchen oder Uncut-Horror – er weiß ganz genau, wie man an die großen Must-Haves kommt.

    Nachdem er einst in voller Länge in die deutschen Kinos kam, landete er 1983 auf dem Index – auf dem er ganze 25 Jahre verbrachte. Jetzt erscheint „Talon im Kampf gegen das Imperium“ alias „The Sword And The Sorcerer“ als ultimative Uncut-Edition.

    Group 1 International Distribution Organization Ltd.

    Das Regiedebüt von Kult-Regisseur und B-Movie-Ikone Albert Pyun („Cyborg“, „Nemesis“) ist eines für die Geschichtsbücher. Als Erstlingswerk war „Talon im Kampf gegen das Imperium“ mit einem Budget von stolzen vier Millionen Dollar durchaus großzügig bemessen, doch die Rechnung ging dennoch auf: Der Film spielte fast das Zehnfache seiner Produktionskosten ein, war aber nicht einfach nur ein Kassenschlager, sondern erlangte im Laufe der Zeit auch Kultstatus – zu dem zumindest in Deutschland wohl auch die Indizierung ihren Teil beigetragen haben dürfte.

    „Talon im Kampf gegen das Imperium“ landete 1983 auf dem Index und durfte ganze 25 Jahre lang in Deutschland nicht offen beworben und verkauft werden. Heute gilt das Fantasy-Abenteuer offiziell als rehabilitiert. Wer „The Sword And The Sorcerer“ (so der Originaltitel) in seiner Sammlung haben will, hat es aber nach wie vor nicht ganz einfach, den Film in die Finger zu kriegen. Immerhin aber erscheint er nun regelmäßig in immer weiter optimierten Fassungen.

    Nachdem das Pyun-Debüt im Laufe der Zeit bereits von Laser Paradise oder '84 Entertainment in diversen Editionen auf DVD veröffentlicht wurde, folgte 2022 schon die exklusiv bei der Drogeriekette Müller erhältliche Blu-ray-Premiere als streng limitierte (und vielerorts gar nicht mehr verfügbare) Edition im Mediabook. Anfang 2023 kommt es nun zum nächsten Upgrade: „Talon im Kampf gegen das Imperium“ feiert am 30. Januar 2023 seine deutsche 4K-Premiere – natürlich komplett ungekürzt.

    Wie Verleiher Mediacs nun via Facebook bestätigte, wird man die Ultra-HD-Premiere ebenfalls als Limited Edition im Mediabook veröffentlichen. Das Set wird ganze vier Discs umfassen, die sich wie folgt zusammensetzen: Film auf 4K-Blu-ray, Film auf Blu-ray, Film auf DVD sowie Bonusmaterial auf einer weiteren Blu-ray.

    Darüber, inwieweit es Sinn ergibt, einen Film auf gleich drei verschiedenen Medien in einem Set anzubieten, kann man sicherlich streiten. Wer „Talon im Kampf gegen das Imperium“ in der bestmöglichen Version genießen will, kommt zumindest vorerst aber nicht um das für 49,99 bzw. 59,99 Euro angebotene Paket herum. Dafür gibt es aber immerhin noch fünf Postkarten, ein Poster zum Film sowie ein extradickes Booklet (56 Seiten) obendrauf. Die Bonus-Disc kommt mit zahlreichen Interviews unter anderem mit Filmemacher Albert Pyun sowie mit Trailern und einer Featurette zu Stuntman Jack Tyree daher. Für etwas weniger Geld bekommt ihr den Film als Import-Blu-ray:

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    "Talon im Kampf gegen das Imperium": Ein Ausnahme-Film – schon in der Produktion

    Pyun gelang es, mit seinem Pseudo-Urzeit-Fantasyfilm auf der Erfolgswelle von „Conan - Der Barbar“ mitzuschwimmen und begeisterte mit einem kurzweiligen Abenteuer irgendwo zwischen Historien-Epos und Trash-Spektakel – das ganz offensichtlich an den Schwarzenegger-Kult angelehnt ist. Doch fast genauso spannend wie die Geschichte um den jungen Talon (Lee Horsley), der als Sohn des ermordeten Königs ins Exil flieht und Jahre später mit seiner Vergangenheit konfrontiert wird, war die Entstehung des Films.

    Endlich: Fantasy-Kultfilm mit Arnold Schwarzenegger feiert Heimkino-Comeback – und was für eins!

    Albert Pyun etwa hatte bei den Dreharbeiten so manchen Rückschlag zu verkraften: Richard Moll, der den untoten Zauberer spielt, musste beispielsweise ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil die Kontaktlinsen, die er für seine Rolle tragen musste, mit seinen Augen verschmolzen. Der ursprüngliche Erzähler Oliver Reed hingegen kam gleich völlig betrunken zur Arbeit und wurde dabei nicht nur ausfallend, sondern auch aggressiv – und musste schließlich durch Simon MacCorkindale ersetzt werden.

    Die größte Tragödie spielte sich allerdings um den bereits erwähnten Jack Tyree ab. Der Stuntman, der unter anderem auch an Sci-Fi-Klassikern wie „Planet der Affen“, „Die Klapperschlange“ und „Blade Runner“ mitarbeitete, starb beim Sprung von einer Klippe, weil er die Sicherheitskissen verpasste. Er war gerade einmal 37 Jahre alt.

    All das brachte dem Film in Genre-Kreisen einen ganz besonderen Status ein, der über die Jahre auf unterschiedlichste Art und Weise gefestigt wurde: „The Sword And The Sorcerer“ erhielt so nicht nur eine alternative Schnittfassung fürs Fernsehen, sondern unter anderem auch eine Romanadaption sowie ein Videospiel, das allerdings nie fertiggestellt wurde. Nach fast 30 Jahren wurde der Film dann übrigens sogar noch fortgesetzt: Albert Pyun höchstselbst kehrte für „The Sword And The Sorcerer 2“ zurück auf den Regiestuhl, die Hauptrolle übernahm „Hercules“-Kultstar Kevin Sorbo.

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