In diesem Beitrag gebe ich meine Filmkritik zu dem Film "Der Patriot", welcher von Roland Emmerich im Jahr 2000 gefilmt wurde und eine Spieldauer von 2h 55min hat. Dieser Film soll ein amerikanischer Historienfilm sein, der während des Unabhängigkeitskrieges der Vereinigten Staaten im 18. Jahrhundert spielt. (Ab hier Spoiler).
Der Film erzählt die Geschichte von Benjamin Martin (gespielt von Mel Gibson), einem Familienvater, ehemaliger Soldat und Witwer. Dieser will nichts von politischen Auseinandersetzungen wissen und versucht, seine Familie und sein Anwesen vor den Auswirkungen des Krieges zu schützen.
Als jedoch der Antagonist Colonel Tavington seinen Sohn Gabriel gefangen nimmt und seinen zweitjüngsten Sohn tötet, beschließt Martin
, sich der Kolonial Armee anzuschließen, um seine Familie und sein Heimatland zu verteidigen.
Martin führt eine Guerilla-Taktik gegen die britischen Truppen. Er sammelt eine Truppe von Freiwilligen um sich, darunter auch seine Söhne. Mit dieser Taktik fährt er Siege gegen die Briten ein. Im Laufe des Filmes verstirbt ebenfalls sein Sohn in einem Kampf mit Tavington.
Benjamin kämpft jedoch weiter gegen die britische Armee mit seiner Truppe, bis sie in einer entscheidenden Schlacht gegen die Briten gewinnen und Benjamin Martin tötet im Duell Colonel Tavington.
Die Kritikpunkte des Films sind:
-Dass der Film die kolonialen Aufständischen als Helden darstellt, die für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen, während die Briten als bösartige Unterdrücker dargestellt werden. Diese Darstellung des Krieges ist jedoch sehr vereinfachend und entfernt sich stark von der Realität des Krieges, in dem beide Seiten Verbrechen begangen haben und es auf beiden Seiten Unterdrückung und Gewalt gegenüber Zivilisten gab
-Diese Schwächen sind ebenfalls in einigen historischen Unsauberkeiten zu sehen, wie z.B. das Fehlen von Sklaven in den Kolonien im Film. Eine weitere Kritik ist, dass die Darstellung von Gewalt in einigen Szenen romantisiert und die brutale Natur des Krieges beschönigt wird. Es gibt auch einige platt und vorhersehbare Charakterentwicklungen, die die emotionale Wirkung des Films schwächen.
-Behandlung von Sklaverei: Der Film ignorierte die Rolle und Behandlung von Sklaven während des Unabhängigkeitskrieges, obwohl es ein wichtiger und komplexer Aspekt war und die Unvollständigkeit der Darstellung der historischen Ereignisse verdeutlicht.
-Außerdem wird in dem Film die patriotische Neigung des Regisseurs im Film deutlich wodurch der Film sehr pro Amerikanisch orientiert ist und die Ideologien, Überzeugungen und Ansichten des Regisseur nur geteilt werden, welches den Film nur eine einseitige Sichtweise gibt auf den Unabhängigkeitskrieg
-Überzeichnung von Charakter: Benjamin Martin wird als perfekter Held dargestellt, der keine Fehler hat und immer moralisch richtig handelt, was die Glaubwürdigkeit des Charakters beeinträchtigt und die Tiefe der Geschichte beeinträchtigt.
Der Film nutzt eine orchestralische Musik, die oft dramatisch und emotional ist, um die Intensität der Actionsequenzen und der dramatischen Szenen zu unterstreichen. Der Soundtrack hilft auch dabei, den Zuschauer in die historische Zeit zu transportieren und die gewalttätige und brutale Natur des Krieges zu unterstreichen.
Die Kameraführung des Films nutzt verschiedene Techniken, um die Handlung und die Emotionen der Charaktere zu unterstützen. Es gibt viele Close-ups von Mel Gibson, um die Zerrissenheit und den inneren Konflikt von Benjamin Martin zu zeigen. Ebenfalls gibt es auch viele Panoramaaufnahmen von der Schönheit der Landschaft von South Carolina, um die Beziehung Martins zur Natur und sein Verlangen zu unterstreichen, sein Heimatland zu schützen.
Während der Kriegsszenen werden oft dynamische und große Einstellungen genommen, um die Brutalität um das Ausmaß des Krieges zu verdeutlichen.
Die Szenen des Films wurden auch sorgfältig ausgewählt und inszeniert, um eine bestimmte Wirkung auf den Zuschauer zu erzielen. Die Actionsequenzen sind oft schnell und intensiv, um die Brutalität des Krieges zu unterstreichen. Es gibt auch viele emotionale Szenen, insbesondere zwischen Martin und seinen Kindern, die dazu beitragen, die innere Zerrissenheit des Charakters zu unterstreichen und die Emotionen des Zuschauers zu berühren.
Insgesamt ist "Der Patriot" ein unterhaltsamer und gut gemachter Film, der jedoch historische Unsauberkeiten und eine manchmal romantisierende Darstellung von Gewalt enthält. Jedoch werden die Parteien Loyalisten und Kolonialisten falsch dargestellt und geben nicht informierten Zuschauer ein falsches Bild über den Unabhängigkeitskrieg. Außerdem werden die Sklaven im Film als Freiwillige Kämpfer dargestellt, jedoch wurden sie mit der Anwerbung, dass wenn sie mitkämpfen, sie dafür ihre Freiheit erlangen, was natürlich nicht der Fall gewesen war. Die Briten sowie die Amerikaner werden falsch dargestellt. Die Briten als empathielose, kaltblütige Tyranne und die Amerikaner als gute, die sich nur gegen die Briten hoffnungslos wehren.
Für jemanden, der sich für Action-Kriegsfilme mit historischem Hintergrund gefällt, kann es eine interessante und unterhaltsame Interpretation sein, aber es ist wichtig, die historischen Unsauberkeiten und die romantisierende Darstellung von Gewalt im Auge zu behalten.