Dieser Film“Der Patriot“ wurde von dem Regisseur Ronald Emmerlich im Auftrag von Colombia Picture (USA) gedreht und ist im Jahre 2000 erschienen. Im Film geht es um eine fiktive Geschichte eines "wahren " Amerikaners, Benjamin Martin, der für die Freiheit und das Wohlergehen seiner Familie auf der Seite der „Continental Army“ kämpft. Der Film ist sehr emotional gestaltet worden (mehrere Tragödien, starkes „Gut und Böse“-Szenario usw.) und in geringeren Mengen bezieht sich der Film auf den historischen Ereignissen der amerikanischen Revolution. Am Anfang der Filmstory wird sehr schlicht die Steuerpolitikkrise behandelt und durch eine Versammlung verschiedener Gesellschaftsgruppen in einem lokalen Unterhaus die Uneinheitlichkeit der damaligen Gesellschaft (Patrioten-Loyalisten-Neutrale) gezeigt. Im Laufe des Films geht man dann auch oberflächlich auf die Unabhängigkeitserklärung ein. Der Film, genauer die Filmstory, fokussiert sich nur meisten auf den Unabhängigkeitskrieg der amerikanischen Revolution, der fast dreiviertel oder sogar mehr der Filmzeit einnimmt. Zum Thema „Unabhängigkeitskrieg“ werden verschieden Feldschlachten simuliert mit einer eindeutigen Niederlage der Amerikaner (nur die Endschlacht, unter der Führung von dem patriotischen Amerikaner Benjamin Martin, ist glorreich) und es erfolgt auch eine starke Darstellung einer Guerillakriegsführung im Zusammenhang mit dem Protagonisten Benjamin Martin. Zudem wird auch die Allianz der Amerikaner mit den Franzosen in der ganzen Filmstory ständig am Laufen gehalten und abnorme Kriegsverbrechen der Briten (
Verbrennen einer Kirche mit Menschen
ähnelt den Zügen von Faschisten im zweiten Weltkrieg gegenüber den Slaven) gegenüber den einfachen amerikanischen Zivilen veranschaulicht.
Die Amerikaner, insbesondere die Protagonisten Benjamin Martin, Gabriel Martin usw., werden im ganzen Film als menschliche, schlaue, großzügige, tugendhafte, moralisch überlegende, ehrenvolle Menschen mit Würde dargestellt, die nur das Rechte tun und Frieden wollen und etwas Unrechtes gar nicht tun können, es kann sogar nicht hinterfragt werden. Sie sind im ganzen Film die Vertreter der heutigen demokratischen Säulen-Freiheit, Recht und Gleichheit. Die Sklaven, also der afrikanische Teil der damaligen Bevölkerung, sind im Film eigentlich keine Sklaven, das sind einfache Plantagearbeiter, die nur sehr viel für die großzügigen Amerikaner aus eigenem Willen arbeiten.
Wenn die Afroamerikaner sich sogar auf die Seite der „Contental Army “stellen und für eine gewissen Zeitraum auf ihrer Seite kämpfen, können sie ihre Freiheit bekommen und sollen als „gleichberechtiget Amerikaner“ angesehen.
Die Briten werden im ganzen Film tyrannisiert, als arrogante, unmoralische, unmenschliche Menschen inszeniert, also im Grunde genommen wird das Gegenteil von Amerikaner dargestellt.
Aus meiner Sicht ist der Film misslungen, weil es übertrieben wurde und nicht geschichtstreu ist. In der amerikanischen Revolution hat es nie ein „Gut und Böse“-Szenario gegeben. Beide Seiten hatten ihre guten Seiten und ihre Schattenseiten. Man muss auch bemerken, dass die meisten in der damaligen amerikanischen Gesellschaft auf keiner der beiden Seiten standen, sie behielten einen neutralen Status. Im Film wird auch der Umgang der Amerikaner gegenüber den Sklaven ziemlich idealisiert, sie würden frei sein, wenn sie sich der „Continental Army“ anschlossen-was für ein Unsinn.Mit der Gründung des amerikanischen Staates wurde Sklaverei weiter beibehaltet und der afrikanische Teil der Bevölkerung wurde weiterhin nur auf Grund ihrer Hautfarbe und ihren sozialen Status misshandelt, missbraucht und geschändet.