Dank kluger Finanzspekulationen führen Giovanni (Fabrizio Gifuni) und Carla Bernaschi (Valeria Bruni Tedeschi) gemeinsam mit ihrem Sohn Massimiliano (Guglielmo Pinelli) ein luxuriöses Leben. Ganz anders sieht es bei den Ossolas aus: Während Ehemann Dino (Fabrizio Bentivoglio) zwar sehr bemüht, aber doch erfolgslos als Immobilienmakler arbeitet, ist seine Frau Roberta (Valeria Golino) mit Zwillingen schwanger und die Familie steht kurz vor dem Bankrott. All ihre finanziellen Sorgen könnten jedoch mit einem Schlag verschwinden – durch Einkauf in den Hedgefonds der Bernaschis. Die Beziehung zwischen Massimiliano und Dinos Tochter aus erster Ehe, Serena (Matilde Gioli), verbindet die so unterschiedlichen Familien. Doch der Unfall eines Radfahrers an Heiligabend ändert schließlich alles…
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Die süße Gier (Il capitale umano) (DVD)
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Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Die süße Gier - Il Capitale Umano
Von Tim Slagman
Paolo Virzì hat für seine neue Arbeit „Human Capital“ eine Romanvorlage adaptiert – was hier besonders wörtlich zu verstehen. Es ist eine Anpassung und Umarbeitung zugleich, die weit entfernt vom puren Umsetzen des Textes in ein neues Medium ist. Stephen Amidons gleichnamiges Buch wurde 2004 veröffentlicht, nach Euro- und Immobilienkrise gelangte es aber gerade im südeuropäischen Raum zu damals noch ungeahnter Aktualität. Ohne die realen historischen Begebenheiten allzu explizit zu thematisieren, verstrickt Virzì zwei Familien in ein Netz aus Abhängigkeit, Gier, Sehnsucht und Schuld. Das ist mal komisch, dann wieder ausgesprochen deprimierend, aber immer klug erzählt – so klug, dass sich allerdings hin und wieder der Eindruck einstellt, er schiebe seine so sorgfältig gezeichneten Figuren sehr kalkuliert über ein dramaturgisches Schachbrett, auf dem jeder eine klar zugeteilte Funktion zu