Claire Martin (Karin Viard) ist 40 Jahre alt und eine Radiomoderatorin mit sehr gutem Ruf. Ihre Stimme kennt jeder, aber niemand weiß, wie sie aussieht. Auf Sendung liefert sie unter dem Pseudonym Mélina ihren Hörern und Hörerinnen gute Ratschläge und Lösungen für deren Probleme, beherzigt ihre gepredigte Lockerheit jedoch in ihrem eigenen Leben nie und könnte kaum neurotischer sein. Um ihr Leben endlich neu zu ordnen, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter, die sie nie kennengelernt hat. Dies gelingt, als sie inkognito im Armenviertel am Stadtrand unterwegs ist, jedoch hat die Mutter dort bereits eine neue Familie gegründet. Mélina trifft außerdem auf ihren Neffen (Nicolas Duvauchelle), der sich für sie interessiert und während sie seine Ambitionen, Fotograf zu werden, unterstützen will, verliebt sich der junge Mann in die eigene Tante. Für Mélina beginnt eine Zeit voller Wirrungen und Widersprüche.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
2,0
lau
Sag, dass Du mich liebst!
Von Katharina Granzin
Oft sind deutsche Cineasten ja ein wenig neidisch auf die große Filmnation Frankreich. Vor Esprit funkelnde, lebenskluge Liebesfilme, wie sie dort scheinbar en masse gedreht werden, das würden wir hierzulande auch gern hinbekommen. Klappt nur meistens nicht. Da ist es ganz tröstlich zu sehen, dass auch den Franzosen eine romantische Tragikomödie misslingen kann – schließlich gilt das Leichte nicht umsonst als das Allerschwerste. Immerhin scheitert Pierre Pinaud mit seinem Debütfilm „Sag, dass du mich liebst" auf ziemlich charmante Weise, er zeigt Humor, Menschenfreundlichkeit und viele gute Absichten. Was dem Film letztlich zum Verhängnis wird, ist der extreme Fokus auf seine Hauptfigur. Diese Konzentration auf einen Protagonisten muss grundsätzlich gar kein Problem sein, wenn allerdings mit dieser Figur etwas nicht stimmt, gerät die gesamte Geschichte in Schieflage – so wie hier.Mélina