Endlich mal wieder ein Gangsterfilm mit einem tollen Cast. Brad Pitt, einer der wohl besten Schauspieler seiner Generation, James Gandolfini der in einem guten Mafia Film eigentlich nie fehlen darf ( und es ab sofort leider tun wird, er starb vor kurzem), und "Mr. Goodfellas"himself, Ray Liotta ,der endlich mal wieder in einer großen Produktion zu sehen ist, da kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Doch das was uns Regisseur Andrew Dominik dann abliefert, ist kurz gesagt eine absolute Frechheit. Trotz einer für das Genre sehr unüblich kurzen Laufzeit ist der Film über weite Strecken Todlangweilig und trotz des tollen Casts eine deftige Enttäuschung.
Eine Poker Runde mit Gangstern soll überfallen werden, da ein Sündenbock dafür bereits gefunden ist. Der Wäschereibesitzer Johnny Amato engagiert dafür Frankie und der nimmt wiederum einen Kumpel von sich mit zu dem Job. Amato hat mit dem Gangster Markie Trattmann (Liotta) noch eine Rechnung offen, da er zuvor seine Poker runde überfallen hat. Der Überfall klappt,doch die Mafia hetzt den Killer Jackie Cockan (Pitt) auf die beiden, um den Raub aufzuklären. Da der Freund von Frank, Russel, wegen Drogenbesitzes festgenommen wurde, und auf den Straßen Unruhe herrscht, soll Cockan wieder für Ordnung sorgen. Über einen Fahrer der Mafia bekommt er deren aktuelle Gemütslage und Entscheidungen mitgeteilt,,,,,,
Die Inhaltsangabe klingt ja noch einigermaßen interessant, doch die filmische Umsetzung ist gelinde gesagt einfach nur schlecht. Denkt man bei Mafia an Brutalität auf der einen, und Coole Dialoge auf der anderen Seite, ist genau letzeres das Hauptproblem. 2/3 des Films wird eigentlich nur gefaselt. Doch was bei einem Quentin Tarantino aufregend und spannend ist, plätschert hier leider ohne Wortwitz so dahin. Vor allen die Gespräche zwischen dem "Fahrer" und Pitt sind ermüdend, finden sie doch nur in einem Auto statt. Auch Storytechnisch gibt es nicht sehr viel zu retten. Es geht nicht um die Mafia und deren Lebensweise, sondern um ein paar Idioten die einen Raubzug durchführen und dabei über die Stränge schlagen. Und wenn es in einem der langen Gespräche dann um Barack Obama und die Politik der USA geht dann fühlt man sich eher wie bei einer Talkrunde auf NTV, als in einem Mafia-Thriller.
Auch Kamera Führung und Inszenierung machen das ganze nicht besser. Dunkle Bilder zeigen ein scheinbar pessimistisches Amerika, vom Glamour der Mafia, wie es ein Martin Scorsese umsetzte, ist nichts zu sehen. Auch der arme Ray Liotta hat leider nicht wirklich viel zu tun in dem Film, außer sich immer wieder brutal verprügeln zu lassen, bis er sich abermals übergeben muss, was auch mich irgendwann tierisch nervte. James Gandolfini spielt einen versoffenen, koksenden Mafiosi, der nicht in der Lage ist seine eigene Drecksarbeit zu machen, und deshalb Brad Pitt einspringen muss. Ja, und Brad Pitt sollte vielleicht mal wieder mehr Zeit zum Lesen von Drehbüchern verbringen, denn seine filmische Tendez zeigt derzeit eindeutig nach unten.
Killing them softly ist einfach nur langweilig. Hier passt einfach nix. Vom Drehbuch über die Kamera, der viel zu lang gezogenen Dialogen bis hin zu der pessimistischen Grundeinstellung.. Auch die Darsteller können ihr eigentlich großen Talent kaum beweisen, und spielen ziemlich gelangweilt ihre zum Teil sehr kurz geratenen Parts. So bleibt am Ende ein langweiliger Gangster film, der weder Fisch noch Fleisch ist!