Jan Schmitt (in den Spielszenen: Michel Haebler) kann sich nicht erklären, warum seine Mutter Mechthild 1996 plötzlich Selbstmord beging. Elf Jahre später will er diesem Rätsel auf die Spur kommen und endlich Antworten auf die in ihm brennenden Fragen finden: Warum brachte sie sich um? Wieso erkannte niemand die Anzeichen für ihre Todessehnsucht? Seine Nachforschungen führen Schmitt in das Jugenddorf Klinge, wo seine Mutter unter merkwürdigen Umständen mit 16 Jahren in ein Heim gesteckt wurde. Ehemalige Mitbewohnerinnen erinnern sich an das unter Depressionen und Migräneanfällen leidende Mädchen, können Schmitt aber ebenso wenig weiterhelfen wie Mechthilds Schwestern.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
3,5
gut
Wenn einer von uns stirbt, geh ich nach Paris
Von Florian Koch
Der Freiheitsentzug der Natascha Kampusch und das Inzest-Drama im österreichischen Amstetten sind spektakuläre Einzelfälle, die auf ein großes Medienecho stießen und eine öffentliche Debatte über härtere Strafen und mögliche Präventivmaßnahmen in Gang setzten. Eine ernsthafte politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Kindesmissbrauch findet deshalb aber leider immer noch nicht statt. Dabei werden allein in Deutschland laut Statistik des Bundeskriminalamtes mehr als 15.000 Kinder unter 14 Jahren sexuell misshandelt. Die Dunkelziffer liegt wohl noch deutlich höher. Welche seelischen Folgeschäden diese Gewalt für die Opfer bedeutet, wird in der Öffentlichkeit häufig totgeschwiegen. Der Fernsehjournalist Jan Schmitt wagt deshalb mit seinem eindringlichen Dokumentarfilmdebüt „Wenn einer von uns stirbt, geh’ ich nach Paris“ den Ausbruch aus dieser Schweigespirale. Am Be
Eine emotionale Geschichte, die es mehr als verdient, erzählt zu werden. Nicht zuletzt wegen der Brisanz des Themas und der Offenheit des Autors, wie er dieser (auch seiner) Geschichte auf den Grund fühlt. Zudem ist dieses Format sehr schön, ästhetisch und mitreißend umgesetzt. Eine gute Arbeit über ein wichtiges Thema.