Für viele Fans ist es wie das nächste Kapitel einer langen Reise: Vor allem ältere Semester dürften sich noch daran erinnern, „Jäger des verlorenen Schatzes“ und Co. einst für teuer Geld auf VHS erstanden zu haben – bevor dann natürlich auch die DVD und später die Blu-ray her mussten. Ab heute gibt es die legendären Abenteuer des kultigsten Leinwand-Archäologen aller Zeiten nun endlich auch in 4K.
Aber lohnt sich das Upgrade überhaupt? Und was sollte man vor einem Kauf sonst noch so wissen? Wir haben die „Indiana Jones“-Collection auf Herz und Nieren geprüft und für euch die wichtigsten Details zusammengefasst – und am Schluss noch einen besonders wichtigen Hinweis für alle, die mit einer Anschaffung liebäugeln.
Ein einziges großes Abenteuer: "Indiana Jones" in 4K – nur als Set
Die Indy-Reihe gilt als eine der beliebtesten Filmreihen aller Zeiten – auch wenn die bislang letzte Fortsetzung, „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“, bei vielen Fans weit hinter den beiden Vorgängern „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ und „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ rangiert und auch gerne mal totgeschwiegen wird. Trotzdem: Wer die Abenteuer von Indiana Jones (Harrison Ford) in Ultra-HD erleben möchte, kommt derzeit nicht umhin, sich gleich alle vier Filme auf einen Schlag zu besorgen – Einzel-Veröffentlichungen gibt es zumindest vorerst nämlich keine.
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Die Qual der Wahl bleibt dennoch. Denn Paramount Pictures veröffentlicht die Saga in gleich zwei verschiedenen 4K-Versionen – einmal als Box im aufklappbaren Digipak und einmal als streng limitierte Sammleredition inklusive vier Steelbooks. Inhaltlich gleichen sich die Editionen allerdings: Beide Sets bestehen aus insgesamt neun Discs und beinhalten die Filme nicht nur auf 4K-Blu-ray, sondern zusätzlich auch auf Blu-ray.
Während die Neuauflage der 4-Filme-Collection standesgemäß auch auf DVD und Blu-ray, also ohne 4K, erhältlich ist, beschäftigen wir uns heute aber natürlich mit der brandneuen 4K-Version, genauer gesagt mit der Steelbook-Edition.
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1 Box, 4 Steelbooks
Nachdem die Reihe auf Blu-ray damals im sogenannten Jumbo-Steelbook erschien – eine bei Sammlern eher unbeliebte dicke Version der Metallverpackung, in der mehr Discs und damit auch mehr Filme Platz haben –, kommt der 4K-Nachfolger in einer Pappbox daher, in der die vier Filme einzeln in Steelbooks untergebracht sind.
Die sind optisch (natürlich) aufeinander abgestimmt und machen nebeneinander eine besonders gute Figur. Wer die Steelbooks aber lieber platzsparend in der Box aufbewahrt, braucht sich aber keine Sorgen darüber zu machen, dass sie womöglich aneinander reiben und zerkratzen könnten – genau das verhindern nämlich Zwischenfächer in der Box.
Wer einen genauen Blick auf die Stahlboxen werfen will, findet in der obigen Galerie Bilder sowohl von dem Set als auch von den einzelnen Komponenten.
"Indy" in 4K – besser als je zuvor?
Eine nette Verpackung ist zwar schön und gut, die wichtigste Frage ist aber natürlich: Wie steht es um die Bild- und Tonqualität der 4K-Blu-ray?
Vor mittlerweile fast zehn Jahren machten die Blu-rays der Filme die DVDs nahezu obsolet – zumindest was die technischen Merkmale angeht. HD brachte allgemein ganz einfach einen Wow-Effekt mit sich, der oft nicht nur mit höherer Schärfe, sondern auch mit viel, viel intensiveren Farben erreicht wurde. Was im ersten Moment beeindruckte, ist ein gutes Jahrzehnt später bei näherer Betrachtung aber nicht mehr ganz so astrein. Der Eindruck der Blu-ray auf unserem TV (Sony OLED AG9 mit 65 Zoll*): Die hohen Kontraste lassen das Bild unnatürlich wirken – sei es bei Gesichtern, deren Rotstich schnell mal dauerhaften Sonnenbrand vermuten lässt oder in den grellgrünen Wäldern, die genauso gut auf dem (animierten) „Avatar“-Planeten Pandora stehen könnten.
Auf 4K-Blu-ray hingegen sehen die „Indiana Jones“-Filme nicht nur besser aus als je zuvor, sondern auch natürlicher. Bereits im Vorhinein wurde bestätigt, dass die Filme vor den 4K-Scans der Originalnegative neu gemastert und von Steven Spielberg höchstpersönlich abgenommen wurden – und das sieht man auch: Das Bild wirkt dank HDR-10, Dolby Vision und neuem Colour-Grading um einiges lebendiger. Ob nun Haut, Wälder oder auch dunkle Szenen (in denen übrigens praktisch keinerlei Informationen absaufen) – all das sieht nun wirklich aus, wie es soll.
Erfreulich ist außerdem, dass das Bild nicht „glattgebügelt“ wurde (negatives Musterbeispiel hierfür sind bis heute die Wachsgesichter der alten „Predator“-Blu-ray). Gerade bei den ersten drei Filmen spielt hier auch das Filmkorn eine wichtige Rolle, das eine tolle Natürlichkeit ermöglicht – das gehört zu derartigen Klassikern, die immerhin auch auf Film gedreht wurden, ganz einfach dazu und ist auf unserem Testgerät (Sony X800M2*) in hellen sowie dunklen Szenen zwar gleichmäßig dezent, aber auch immer präsent.
Die Top 3 OLED-Fernseher mit dem aktuell besten Preis-Leistungs-Verhältnis – faire Preise für brillante BilderUnd auch der neue Sound kann sich sehen (bzw. hören) lassen: „Indiana Jones“ klang zuhause wohl noch nie so sehr wie Kino! Die Neuabmischung ist nicht nur kraftvoll in den Tiefen, sondern auch wahnsinnig detailliert in den Höhen. Ob Indy nun mit seiner Peitsche schwingt, sein Flugzeug explodiert oder John Williams' einzigartig-legendärer Soundtrack einsetzt – die Audiospur katapultiert einen regelrecht mitten in Indys Abenteuer.
Und wer der englischen Sprache mächtig ist, kann in seinem Heimkino mit der brandneuen Dolby-Atmos-Spur sowieso praktisch unkomprimiertes Kino-Feeling direkt nach Hause holen (deutscher Ton liegt in Dolby TrueHD 5.1 vor).
Die Top 5 Soundbars mit dem aktuell besten Preis-Leistungs-Verhältnis – günstig, platzsparend und unkompliziert im AufbauUnd dann ist da ja noch ein ganz besonderes Schmankerl, das vor allem hierzulande gefeiert werden dürfte…
Highlight: "Jäger des verlorenen Schatzes" in beiden Synchronfassungen
Indiana Jones’ Suche nach der sagenumwobenen Bundeslade ist in Deutschland in zwei verschiedenen Versionen erschienen: Neben der Kino-Synchronfassung gibt es seit 2009 nämlich auch noch eine Neusynchronisation – die bei Fans des Originals in etwa ähnlich gut ankommt wie die ebenfalls im Nachhinein erstellte Zweit-Synchro von „Der weiße Hai“.
Die 4K-Blu-ray enthält „Jäger des verlorenen Schatzes“ aber sowohl in der Kino-Synchro als auch in der Neusynchronisation. Ihr könnt also je nach Belieben auswählen – oder die beiden Fassungen auch mal direkt miteinander vergleichen.
Darüber hinaus gibt es auch noch reichlich Bonusmaterial (insgesamt gut sieben Stunden), das zwar umfangreich ausfällt, das Upgrade von Blu-ray auf 4K-Blu-ray aber nicht unbedingt rechtfertigt. Denn ob Trailer, Making-of oder anderweitige Hinter-den-Kulissen-Specials – das alles kennt man bereits von vorherigen Veröffentlichungen.
Fazit
Wer meckern will, findet natürlich auch hier etwas. Der Pappkarton der Steelbooks könnte gerne etwas stabiler sein und wer auf neue Extras hofft, dürfte ebenfalls enttäuscht werden. Abgesehen davon – und vor allem dort, wo es drauf ankommt – wird die 4K-Premiere von „Indiana Jones“ dem Klassiker allerdings vollends gerecht.
Das 4K-Set von „Indiana Jones“ lohnt sich – und wie! Sowohl Bild als auch Ton wurden den neuesten technischen Möglichkeiten entsprechend remastered und dabei den Feinheiten der Original-Kinoversionen angepasst. Das Ergebnis: Besseres und vor allem natürlicheres Bild, kraftvoller und detailgetreuer Sound – und damit auch ganz klar die beste „Indy“-Version, die man derzeit für Geld kaufen kann.
Wichtiger Hinweis: Es gibt jede Menge direkte Bildvergleiche im Netz, in denen DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray etwa mittels Screenshots gegenübergestellt werden, die sich allerdings nur lohnen, um Unterschiede im Colour-Grading festzustellen. Helligkeit, Schärfe und weitere Details können dabei aus verschiedensten Gründen (hochgeladen ins Internet, komprimiert via YouTube und wiedergegeben über Smartphone o.Ä.) aber einfach nicht so dargestellt werden, wie es auf eurem Fernseher aussehen würde.
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