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    Billy Wilder

    Familienstand

    Jobs Drehbuchautor , Regisseur , Produzent mehr
    Vollständiger Name

    Samuel Wilder

    Pseudonym

    Billie Wilder

    Nationalität
    Amerikanischer
    Geburtstag 22. Juni 1906 (Sucha Beskidzka, Österreich-Ungarn)
    Todestag 27. März 2002 im Alter von 95 Jahren

    Biographie

    Als der französische Filmemacher Michel Hazanavicius 2012 für die Hollywood-Hommage „The Artist“ den Oscar für den besten Film des vergangenen Kinojahres entgegennahm, erwies er in seiner Dankesrede nur einer Regie-Legende gleich dreimal großen Respekt: Billy Wilder. Der 1,80 Meter große Regisseur österreichisch-ungarischer Abstammung gilt heute noch als einer der talentiertesten und wirkmächtigsten Filmemacher der Filmgeschichte. Die Karriere des langen, schlaksigen Genies mit dem runden Gesicht, der Halbglatze und Brille umspannte fünf Jahrzehnte und über sechzig Filme, unter denen sich zahlreiche Hollywood-Klassiker des Film Noirs, des dramatischen und vor allem des komischen Films finden. Mit sechs Oscars, acht Oscar-Nominierungen als bester Regisseur und 12 Oscar-Nominierungen fürs beste Drehbuch gilt Wilder auch als einer der meistgeehrten Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein Gespür für packende Geschichten und zündende Dialoge bleibt beispiellos.

    Vom verhinderten Jura-Aspiranten zum Ghostwriter für Drehbuchautoren

    Samuel Wilder war der Sohn eines Hotelbetreibers und einer Hausfrau und wuchs in einer jüdischen Familie in Krakau auf. Seinen Rufnamen Billie verdankt er seiner Mutter. Mit der Familie floh Wilder 1916 während des ersten Weltkriegs vor der einmarschierenden russischen Armee nach Wien. Die Schulbank drückte er mit dem späteren Hollywood-Regisseur Fred Zinnemann („12 Uhr mittags“, 1950) und träumte davon, einmal Anwalt zu werden. Jedoch arbeitete er nach der Matura als Berichterstatter für die Wiener Boulevardzeitung „Die Stunde“. Sein Beruf führte Wilder nach Berlin, wo er sich als Ghostwriter für andere Drehbuchautoren beim Film etwas dazu verdiente. 1929 begann er als Drehbuchautor beim Film und steuerte wichtige Elemente zu dem halbdokumentarischen Episodenfilm „Menschen am Sonntag“ (1930) bei und schrieb mit Erich Kästner das Skript für die Verfilmung von dessen Kinderbuchklassiker „Emil und die Detektive“. Als Hitler Anfang der 30er Jahre die Macht ergriff, floh Wilder nach Paris und verdiente sich als Ghostwriter für französische Filmskripts sein Einkommen, bis ihm die Überreise in die USA gelang. Erst später erfuhr er, dass seine Eltern Anfang der 1940er im KZ gestorben sind.

    Aus Billie wird Billy

    Als Drehbuchautor wurde Billy Wilder 1936 von Paramount Pictures unter Vertrag genommen. Er war der englischen Sprache zwar noch nicht mächtig, eignete sie sich aber mit Hilfe seines Zimmernachbarn, Landsmannes und Schauspielers Peter Lorre schnell an. Zusammen mit Charles Brackett schrieb Wilder dann Ende der 30er und Anfang der 40er einige Klassiker des komödiantischen Films. Für sein großes Vorbild, dem deutschen Meisterregisseur Ernst Lubitsch, verfasste er das Skript zu „Ninotschka“ mit dem Greta Garbo in ihrer ersten komischen Rolle, und war auch für Howard Hawks’ Screwball-Comedy „Die merkwürdige Zähmung der Gangsterbraut Sugarpuss“ mit Gary Cooper und Barbara Stanwyck verantwortlich. Die Regie-Legenden setzten Wilders Vorlagen aber nicht immer zur Zufriedenheit des Autoren um, weshalb Wilder es seinem Zunftgenossen Preston Sturges gleichtat und den für das damalige Hollywood revolutionären Schritt machte, seine Skripts selbst zu inszenieren. Seine ersten Filme, die romantische Komödie „Der Major und das Mädchen“ (1942) und das Kriegs-Drama „Fünf Gräber bis Kairo“ (1943) waren zwar Achtungserfolge, der Durchbruch zum Star-Regisseur sollte aber noch kommen.

    Vom Lubitsch-Jünger zum Regiemeister

    Billy Wilder, der dafür bekannt war, dass er in seinem Büro stets ein Schild hängen hatte, auf dem stand „How would Lubitsch do it?“, etablierte sich mit seinem sechsten Film endgültig als Hollywood-Regisseur von Format, dem Alkoholikerdrama „Das verlorene Wochenende“ (1945). Das kontroverse Psychogramm brachte Wilder, der seine Filme stets mit seinem früheren Co-Autoren Charles Brackett produzierte, den Oscar für die beste Regie, das beste Drehbuch und den besten Film ein. In Erinnerung geblieben ist aber eher sein meisterhafter Film Noir „Frau ohne Gewissen“. Die Verfilmung eines Romans des Hard-Boiled-Crime-Fiction-Autoren James M. Cain mit Fred MacMurray, Barbara Stanwyck und Edward G. Robinson in den Hauptrollen ist heute ein Referenzwerk des Crime-Genres und für angehende Filmmacher. Wilders ökonomischer, auf die psychologisch glaubwürdige Gestaltung der Figuren bedachter Inszenierungsstil findet auch heute noch Anklang als höchste Form klassischer Hollywood-Erzählkunst, die auf visuelle Mätzchen verzichtet und mit einer deftigen Portion zynischem Humor aufgelockert wird. Wilder war dabei besonders darauf bedacht, eine individuelle Handschrift möglichst zu vermeiden.

    Zwischen Klassikern und verkannten Meisterwerken

    Nach einer Auftragsarbeit für die amerikanische Regierung mit der humorvollen wie sozialkritischen Nachkriegs-Romanze „Eine auswärtige Affäre“, die er mit Jean Arthur und Marlene Dietrich im kriegszerstörten Berlin Ende der 1940er Jahre drehte, fuhr Billy Wilder fort, Oscars und Oscar-Nominierungen zu sammeln für seine Filme, von denen viele Filmgeschichte schrieben. Vor allem die bitterböse Hollywood-Satire „Boulevard der Dämmerung“, die ihm einen Golden Globe für die beste Regie und den Oscar für das beste Drehbuch (zusammen mit Charles Brackett und D.M. Marshman Jr. Einbrachte), sticht aus dieser Zeit heraus. Gloria Swanson brillierte in dem grotesk-komischen Meisterwerk als alternder Stummfilmstar, der sich in seinen eigenen narzistischen Wahnvorstellungen verliert. Den nächsten Oscar-Regen gab es für die hinreißende romantische Komödie „Das Appartement“ (1960) mit Jack Lemmon und Shirley MacLaine, für den Wilder als Regisseur, Produzent und Autor geehrt wurde. Zwischen diesen Karriere-Höhepunkten drehte er auch komplexere, erst später anerkannte Geniestreiche wie die Nachrichten-Satire „Reporter des Satans“ (1951) und die originelle Romanze „Ariane – Liebe am Nachmittag“ (1957).

    Ein Meisterregisseure und seine größten Stars

    Seine fruchtbarste Zusammenarbeit erlebte Billy Wilder mit seinen männlichen Stars William Holden, der für „Boulevard der Dämmerung“ (1950), „Fedora“ (1978) und „Stalag 17“ (1953, Oscar als bester Hauptdarsteller) die besten Kritiken seiner Karriere erhielt, und Jack Lemmon, der insgesamt sieben Mal für seinen Freund Wilder vor der Kamera stand. Zu ihren erfolgreichsten Filmen gehören die legendäre Gangsterkomödie „Manche mögen’s heiß“ (1959) und die Buddy-Komödie „Der Glückspilz“ (1966), in dem das Gespann Jack Lemmon und Walter Matthau erstmals zusammen zur Hochform auflief und Matthau den Oscar für den besten Nebendarsteller einbrachte. Den Zauber von Marilyn Monroe fing Wilder wie kaum ein anderer in den frivolen Komödien „Manche mögen’s heiß“ und „Das verflixte 7. Jahr“ (1955) ein, während er Marlene Dietrich mit dem Gerichts-Drama „Zeugin der Anklage“ (1958) deren wohl anspruchsvollste Filmrolle anbot. In den 70ern und mit der neuen Welle junger Regisseure des New Hollywood galten Wilders Filme als altmodisch und floppten allesamt. Er ging Anfang der 80er Jahre in den Ruhestand und sammelte fortan Preise für sein Lebenswerk.

    Billy Wilder starb 2002 im Alter von 95 Jahren an einer Lungenentzündung in Los Angeles. Von 1936 bis 1947 war er mit Judith Coppicus-Iribe verheiratet, mit der er eine gemeinsame Tochter hatte. 1945 verliebte er sich am Set von „Das verlorene Wochenende“ in die Schauspielerin Audrey Young, mit der er von 1949 bis zu seinem Tod verheiratet war.

    Die ersten Filme und Serien

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    Die besten Filme und Serien

    Die Karriere in Zahlen

    85
    Karrierejahre
    13
    Preise
    31
    Filme
    0
    Serie
    41
    Nominierungen
    0
    Kinostart

    Bevorzugte Genres

    Komödie : 44 %
    Romanze : 28 %
    Drama : 20 %
    Krimi : 7 %

    Seine FILMSTARTS-Statistiken

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