Ben Foster hat sich einen Namen gemacht durch die Kraftvoll-intensive Darstellung von Grenzgängern. Immer wenn der aus Boston stammende Mime auf der Leinwand zu sehen ist, bricht förmlich ein Sturm auf den Zuschauer los. Er überzeugte als potenzieller Amokläufer, als psychopathischer, vollkommen unberechenbarer Killer, als engelsgleicher Mutant und als Kriegsheimkehrer. Seine Darstellungen weisen nie halbherzige Züge auf, sondern sind immer getragen von einer ungeheuren Energie, eine Leistung, die dazu führte, dass er schließlich zu einem der interessantesten und aufregendsten Charaktermimen Hollywoods wurde.
Vom verliebten Teenager zum potenziellen Attentäter
Die Schauspielkarriere des am 29.10.1980 geborenen Sohn eines Restaurantbesitzers begann mit 16 Jahren, als der ambitionierte Nachwuchsdarsteller sich dazu entschloss seine Schullaufbahn zu beenden und nach Los Angeles zu ziehen, um dort als Schauspieler Karriere zu machen. Dieser mutige Schritt wurde schnell belohnt, bekam er doch dort die Chance in der vom Disney Channel produzierten Fernsehserie "Flash Forward" erste professionelle Schauspielerfahrungen zu sammeln. Danach entwickelte sich der aufstrebende Mime durch das Mitwirken in weiteren Fernsehserien und Fernsehfilmen kontinuierlich weiter. Auf der großen Leinwand machte er dann im Jahr 2001 auf sich aufmerksam, als er neben Kirsten Dunst eine der Hauptrollen in der Teenie-Komödie "Ran an die Braut" spielte. Weiteres Aufsehen erregte Foster anschließend durch die Verkörperung eines potenziellen Amokläufers in dem lose auf das Attentat in Littleton basierenden Drama "Bang Bang You’re Dead" und zeigte schon da sein Talent für schwierige Rollen.
Ein Hang zum Wahnsinn zeichnet ihn aus
Eine wichtige Station in seiner Karriere war dann eine wiederkehrende Rolle in dem komplexen Serienmeisterwerk "Six Feet Under", in der er sich als emotional instabiler, bisexueller Künstler nachhaltig ins Gedächtnis spielte. Seinen Hang für selbstzerstörerische Charakter ging er auch in dem Bruce Willis Thriller "Hostage – Entführt" nach, in dem er einen psychopathischen Kleinkriminellen spielte, der schließlich zum Killer wird. Foster hatte sich nun als echter Charakterkopf etabliert und drückte von da an verschiedenen Genreproduktionen seinen Stempel auf. Er war im dritten Teil der X-Men Reihe "X-Men: Der letzte Widerstand" als engelsgleicher Mutant zu sehen, spielte einen Drogenjunkie im Drama "Alpha Dog" und war der Widersacher von Christian Bale im Western "Todeszug nach Yuma".
Labiler Kriegsveteran und Actionheld
Ein großer Erfolg war schließlich das Kriegsdrama "The Messenger – Die letzte Nachricht", in dem Foster neben Woody Harrelson einen Kriegsheimkehrer verkörperte, der aus dem Irakkrieg zurückkehrte und die Aufgabe erhält, Todesbotschaften von der Front an die Hinterbliebenen zu übermitteln. Auch hier überzeugte Foster wieder in der Rolle des zutiefst verletzten Individuums. Weitaus weniger dramatisch und wesentlich actionreicher ging es dann in dem Jason Statham-Vehikel "The Mechanic" zu, in dem Fosters Actionqualitäten gefragt waren. Daraufhin eroberte er neben Mark Wahlberg im Thriller "Contraband" die Leinwand. Und auch in Zukunft wird Fosters Terminkalender prall gefüllt bleiben: Er wird neben Rachel Weisz und Jude Law in dem romantischen Drama "360" zu sehen sein, arbeitet erneut mit dem "The Messenger"-Verantwortlichen Oren Moverman in dem Thriller "Rampart" zusammen und ist an der Seite von Harry Potter Darsteller Daniel Radcliffe in dem Biopic "Kill your Darlings" als Schrifftsteller William S. Burroughs zu sehen.