Angelina Jolie, Tochter von Jon Voight und Marcheline Bertrand, ist von klein auf mit der Schauspielerei vertraut. Bereits im Alter von sieben Jahren wirkt sie an der Seite ihrer Eltern in „Zwei in der Tinte“ (1982) mit.
Nach einem Studium am berühmten Lee Strasberg Theatre and Film Institute legt die Schauspielerin, die allein durch ihr Talent und nicht aufgrund von Beziehungen Erfolg haben will, den Namen Voight ab und übernimmt fortan ihren zweiten Vornamen Jolie als Nachnamen. Anfang der 1990er beginnt sie als Model und läuft regelmäßig in London, New York und Los Angeles über die Laufstege. Zudem tritt sie in diversen Musikvideos (z. B. „Has Anybody Seen My Baby“ von den Rolling Stones, Meat Loafs „Rock And Roll Dreams Come Through“ und „Stand By My Woman“ von Lenny Kravitz) auf und übernimmt 1993 den Part der weiblichen Protagonistin in dem Actionfilm „Cyborg 2“.
1995 lernt sie bei den Dreharbeiten zu „Hackers“ ihren Kollegen Jonny Lee Miller kennen, mit dem sie vier Jahre lang verheiratet ist. Mehrfach spielt Jolie die Rolle einer gequälten Frau („Playing God“, 1997; „Hell's Kitchen“, 1998) und gewinnt 2000 den Oscar als beste Nebendarstellerin für ihre Leistung in „Durchgeknallt - Girl Interrupted“. In dem Blockbuster „Nur noch 60 Sekunden“ (2000) verkörpert sie eine verführerische Autodiebin an der Seite von Nicolas Cage. In zweiter Ehe heiratet sie dann kurz darauf den 20 Jahre älteren Billy Bob Thornton, den sie während der Arbeot an der Komödie „Turbulenzen - und andere Katastrophen“ (1999) kennen und lieben gelernt hat.
2001 avanciert Jolie zum Weltstar, als sie in „Lara Croft: Tomb Raider“ und der 2003er-Fortsetzung der virtuellen Videospiel-Heldin ein reales Gesicht gibt. Nachdem sie sich in Kambodscha verliebt und eines kleinen Jungen namens Maddox adoptiert, wird sie kurz darauf zur Sonderbotschafterin für das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge ernannt. Auch ihre Rollenwahl zeigt nun häufig mehr charakterliche Reife. So wird sie etwa in „Jenseits aller Grenzen“ (2003) zur Entwicklungshelferin und in „Ein mutiger Weg“ (2007) ist sie die Witwe des von pakistanischen Extremisten enthaupten US-Journalisten Daniel Pearl. Zudem dreht sie mehrfach unter der Regie von veritablen Hollywood-Größen wie Oliver Stone („Alexander“, 2004), Robert De Niro („Der gute Hirte“, 2006) und Clint Eastwood („Der fremde Sohn“, 2008).
Dennoch schwört Jolie der Action nicht komplett ab. „Taking Lives“ (2004), „Mr. And Mrs. Smith“ (2005) – in dem sie mit ihrem zukünftigen Ehemann Brad Pitt spielt – und die halsbrecherischen Schusswechsel in „Wanted“ (2008) sind dafür nur die prominentesten Beispiele. Zudem leiht sie immer wieder animierten Figuren ihre Stimme. So etwa Lola in „Große Haie - Kleine Fische“ (2004) und Master Tigress in der „Kung Fu Panda“-Trilogie. 2010 kehrt Angelina Jolie zu Regisseur Phillip Noyce zurück, der sie bereits elf Jahre zuvor im Thriller „Der Knochenjäger“ besetzt hat. In „Salt“ spielt sie nun eine Art weiblichen Jason Bourne und wird von der CIA gejagt. In Florian Henckel von Donnersmarcks „The Tourist“ gibt sie ebenfalls eine Spionin – das allerdings in deutlich glamouröserem Setting und dazu an der Seite von Johnny Depp.
2011 nimmt ihre Filmkarriere eine bemerkenswerte Wendung, als sie zum zweiten Mal hinter die Kamera tritt. Nachdem sie 2007 bereits den Dokumentarfilm „A Place In Time“ realisiert, ist „In The Land Of Blood And Honey“ nun ihr erster eigener Spielfilm. Weit entfernt vom Glitter Hollywoods beschließt Jolie ihren Film in der Balkanregion ausschließlich mit lokalen Darstellern abzudrehen. Diese neue Berufung ermöglicht es ihr zudem, sich für humanitäre Projekte einzusetzen, die ihr am Herzen liegen.
Nach einer zweijährigen Auszeot vom Filmgeschäft feiert die Schauspielerin 2014 mit Disneys „Maleficent - Die dunkle Fee“ ihr großes Comeback. Robert Strombergs Fantasy-Werk erzählt die Geschichte der bösen Hexe aus dem Märchen „Dornröschen“ und wird mit einem globalen Einspielergebnis von 760 Millionen US-Dollar direkt hinter „Kung Fu Panda“ zu Jolies erfolgreichstem Film überhaupt. Ebenfalls 2014 betätigt sie sich mit „Unbroken“ erneut als Regisseurin. Das Drama erzählt die Lebensgeschichte des US-Sportlers und -Kriegshelden Louis Zamperini. Ihr nächster Film, „By The Sea“, in dem sie sich selbst und Ehemann Brad Pitt inszeniert, ist sowohl bei der Kritik als auch kommerziell ein glatter Reinfall.
2017 führt die Kalifornierin erstmals für Netflix Regie. Bei „Der weite Weg der Hoffnung“ handelt es sich um die Adaption der Autobiografie der Menschenrechtlerin Loung Ung, die ihre Erlebnisse unter dem mörderischen Regime der Roten Khmer von 1975 bis 1978 in Kambodscha schildert. 2019 wird das Sequel „Maleficent 2: Mächte der Finsternis“ veröffentlicht. 2021 ist Jolie dann in dem Marvel-Blockbuster „Eternals“ sowie als Feuerwehrfrau, die mit rücksichtslosen Killern konfrontiert wird, in dem Thriller „They Want Me Dead“ zu sehen.