Fast scheint der Moderatorenjob bei dem Musiksender VIVA bis zur Jahrtausendwende eine Talentschmiede für kommende Schauspielgrößen in Deutschland gewesen zu sein. Heike Makatsch machte Mitte der 90er den Anfang, nur wenige Jahre später gelang auch Jessica Schwarz der Sprung vom Jugendkanal an die Spitze der deutschen Schauspielerriege.
Mit Bravo und VIVA zur Schauspielkarriere
Jessica Schwarz, geboren 1977 in Michelstadt im Odenwald, wurde 1993 als Gewinnerin der Wahl zum "Bravo-Girl" bekannt. Im Anschluss began sie zu modeln und moderierte auf VIVA unter anderem die Sendung "Film ab". 2001 war sie dann erstmals auch auf der Kinoleinwand zu sehen. Neben Daniel Brühl, mit dem sie anschließend für fünf Jahre liiert war, spielte sie in Benjamin Quabecks Regiedebüt "Nichts bereuen" die Hauptrolle. In Dominik Grafs Fernsehfilm "Die Freunde der Freunde" nach einer Kurzgeschichte von Henry James erregte sie weitere Kritikeraufmerksamkeit. Zwei Jahre später war sie erneut unter der Regie von Quabeck im Jugend- und Punkdrama "Verschwende deine Jugend" an der Seite von Robert Stadlober und Tom Schilling zu sehen. 2004 erhielt Schwarz den Bayerischen Filmpreis für ihre Rolle der schicksalsgeplagten Hochschwangeren November in dem viel gelobten Drama "Kammerflimmern". Mittlerweile war sie eine der gefragtesten deutschen Schauspielerinnen. Neben unterschiedlichsten Auftritten wie 2006 in dem Mädchenfilm "Die wilden Hühner" (in dessen Fortsetzungen sie 2007 und 2009 ebenfalls mitwirkte) oder in Dominik Grafs Liebespolitdrama "Der Rote Kakadu" rund um ein legendäres DDR-Jazzlokal spielte Schwarz nun auch in Großproduktionen wie Tom Tykwers "Das Parfum" neben Hollywoodgröße Dustin Hoffman.
Starrollen: Tony Buddenbrook und Romy Schneider
2008 kam es dann zum vorläufigen Höhepunkt ihrer noch jungen Karriere. Jessica Schwarz spielte Tony in Heinrich Breloers aufwändiger Literaturverfilmung "Buddenbrooks" nach dem berühmten Familienroman von Thomas Mann, für die auch Armin Mueller-Stahl, August Diehl und Iris Berben vor der Kamera standen. Ein Jahr später übernahm Schwarz die nächste große Rolle, diesmal verkörperte sie die deutsch-französische Schauspiellegende Romy Schneider in dem Fernsehfilm "Romy" und zeigte eine verblüffende Mischung aus Ähnlichkeit und Eigenständigkeit. Zudem trat sie neben Bond-Gegenspieler Mads Mikkelsen ("James Bond 007 - Casino Royale") in dem Mysterythriller "Die Tür" auf, ehe sie 2011 sowohl in dem Familiendrama "Das Lied in mir" mit Michael Gwisdek, als auch mit Robert Stadlober in der Tragikomödie "Der Mann, der über Autos sprang" zu sehen ist. 2012 folgt die Kinderbuchverfilmung "Yoko".