Shiloh Fernandez muss fast noch als unbeschriebenes Blatt bezeichnet werden. Das könnte längst anders sein, denn beinahe hätte er die Rolle des Edward Cullen in "Twilight - Biss zum Morgengrauen" erhalten. Doch der Part des Vampirs ging schließlich an Robert Pattinson und Fernandez verdingte sich zunächst in Fernsehserien, ehe "Twilight"-Regisseurin Catherine Hardwicke ihm mit der Rolle des Einzelgängers Peter in ihrer Märchen-Adaption "Red Riding Hood" schließlich doch noch zur großen Karrierechance verhalf. Der ehemalige Tellerwäscher Fernandez wird zunächst wohl kaum ebenso viel Aufmerksamkeit erregen wie der Kollege Pattinson, aber ein entscheidender Schritt ist zweifellos getan.
Schwierige Anfänge
Shiloh Thomas Fernandez wurde im Februar 1985 in Ukiah (Kalifornien) geboren. Früh wollte er Schauspieler werden, aber zunächst musste er sich als Tellerwäscher durchschlagen – zumindest bis er von Mode-Mogul Dov Charney entdeckt wurde. Daraufhin begann er als Katalogmodel bei American Apparel zu arbeiten. Nach seinem Umzug nach Los Angeles musste sich Fernandez zunächst wieder mit einem Job als Regalauffüller begnügen, was nach eigener Aussage die schlimmste Arbeit war, die er jemals hatte. Mit einem Auftritt in einem Werbespot von First 5 California machte er schließlich auch die Filmbranche auf sich aufmerksam und sein erstes Engagement für eine wichtige Fernsehproduktion folgte 2006: In einer Episode der Krimiserie "Cold Case - Kein Opfer ist je vergessen" spielte er den Ausreißer Valentino. Nach einer Rolle in dem Fernsehfilm "Crossroads: A Story of Forgiveness" war er jeweils für eine Folge in der Drama-Serie "Lincoln Heights" und in der Sitcom "Drake & Josh" zu sehen. Als Sean Henthorn im post-apokalyptischen Drama "Jericho - Der Anschlag", in der die Bewohner einer fiktiven Kleinstadt nach einem Atomanschlag um ihr Überleben kämpfen und als Benjamin Lambert in der Familienkomödie "Taras Welten" ergatterte Fernandez dann immerhin auch Engagements über mehrere Folgen.
Der erste große Versuch
Im Jahr 2008 wagte Shiloh Fernandez sich mit seiner Bewerbung für die Hauptrolle in "Twilight – Biss zum Morgengrauen" dann auch an eine größere Produktion heran. Er hatte dabei zwar keinen unmittelbaren Erfolg, aber beim Casting ist Fernandez der Regisseurin Catherine Hardwicke immerhin positiv aufgefallen. Nach dieser Absage buk er erst einmal weiter kleine Brötchen. So war er neben John Malkovich im Drama "Gardens of the Night" zu sehen, spielte dann die Hauptrolle des Rickie in dem Horrorthriller "Deadgirl" und an der Seite von Adrien Brody in dem biografischen Drama "Cadillac Records", ehe er im Drama "Happiness Runs" über das manipulative Leben in einer Hippie-Kommune mitwirkte.
In Erinnerung geblieben
Neben "Twilight"-Darstellerin Ashley Greene spielte Shiloh Fernandez 2010 schließlich in dem Drama "Skateland" von Anthony Burns mit. Als junger und sorgloser Ritchie hat er weder eine klare Vorstellung von seiner Zukunft, noch von seinem Liebesleben – doch dann wird seine Familie von einer Tragödie ereilt und der 19-Jährige muss die wichtigste Entscheidung seines Lebens treffen. Und dann machte sich das erfolglose "Twilight"-Vorsprechen doch noch bezahlt, denn auch nach Jahren ist Fernandez der Regisseurin Catherine Hardwicke in Erinnerung geblieben. Sie besetzte ihn nun in der Rolle des Holzfällers Peter in "Red Riding Hood", der um die Gunst der von Amanda Seyfried verkörperten Hauptfigur Valerie buhlt. Mit dieser wichtigen Rolle scheint der Durchbruch nun endlich geschafft, einige Zeitschriftencover zeugen bereits von Fernandez‘ steigender Popularität. Und sein nächster Film steht schon fest: Für die Rolle im Drama "The Beloved" muss er einen walisischen Akzent erlernen – weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.