Bereits mit ihren ersten Filmrollen in den 1940er Jahren konnte Angela Lansbury große Erfolge feiern. Nach fast 80-jähriger Karriere auf der großen Leinwand, dem kleinen Bildschirm und der Theaterbühne ist die Schauspielerin in ihrem Haus in Los Angeles nun im Schlaf verstorben, wie US-Branchenmagazine in Bezugnahme auf eine Mitteilung von Lansburys drei Kindern berichten. Am Sonntag wäre sie 97 Jahre alt geworden.
Erste Auftritte als Schauspielerin hatte die Britin in Nachtclubs und Kabaretts in Nordamerika, wohin ihre Familie während des Zweiten Weltkriegs ausgewandert war. Doch dauerte es nicht lange, bis Lansbury für das Kino entdeckt wurde.
2 Oscarnominierungen mit nicht mal 20
Mit gerade einmal 17 Jahren ergatterte sie die Rolle des kecken Dienstmädchens Nancy an der Seite von Ingrid Bergman im Thriller „Das Haus der Lady Alquist“ – und wurde dafür 1945 prompt für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert. Nur ein Jahr später folgte direkt die zweite Nominierung in derselben Kategorie für ihr Mitwirken an der Oscar-Wilde-Verfilmung „Das Bildnis des Dorian Gray“. Damit hält Lansbury bis heute den Rekord als jüngste Schauspielerin mit zwei Oscarnominierungen.
Diesen beispiellosen Höhenflug konnte sie in den Folgejahren zwar nicht ganz beibehalten, dennoch war sie weiterhin sehr gefragt. Nachdem sie mehrere Jahre aber eher in kleineren Filmen unterwegs war, verpasste sie ihrer Karriere mit dem Polit-Thriller „Botschafter der Angst“ 1962 einen neuen Schub, dem wir dann auch ihre Verpflichtung für die 70er-Jahre-Klassiker „Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett“ und „Tod auf dem Nil“ verdankten. „Botschafter der Angst“ brachte ihr zudem eine weitere Nominierung für den Nebendarstellerinnen-Oscar ein. Die begehrte Trophäe konnte sie zwar auch hier nicht ergattern, 2014 wurde Lansbury dann aber mit einem Oscar für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Lansburys größter Erfolg: "Mord ist ihr Hobby"
Aber auch bei anderen renommierten Preisverleihungen war Angela Lansbury Dauergast. So erhielt die auch am Broadway mit Hauptrollen in beliebten Musicals wie „Mame“, „Gypsy“ und „Sweeney Todd“ sehr aktive Mimin im Laufe ihrer Karriere sechs Tony Awards und schließlich auch einen Ehren-Tony für ihr Lebenswerk.
Außerdem gehört sie mit ganzen sechs Auszeichnungen zu den Schauspieler*innen mit den meisten Golden-Globe-Trophäen (nur getoppt von Meryl Streep mit sieben Gewinnen). Vier der Preise bekam sie dabei allein für ihre international wohl bekannteste Rolle, die der herzensguten Krimi-Autorin und smarten Hobby-Ermittlerin Jessica Fletcher im Serien-Hit „Mord ist ihr Hobby“, der es zwischen 1984 und 1996 auf zwölf Staffeln mit über 260 Folgen brachte und auch in Deutschland zum absoluten Kult wurde.
Bleibenden Eindruck hinterließ Angela Lansbury aber auch mit einigen Sprechrollen, vor allem in der Originalfassung des Disney-Meisterwerks „Die Schöne und das Biest“ als Madame Pottine, die im Film auch den oscarprämierten Titelsong zum Besten gibt. Vor der Kamera war Lansbury nach dem Ende von „Mord ist ihr Hobby“ dann zwar weniger zu sehen, dennoch bereicherte sie noch vereinzelt Familien-Komödien wie „Eine zauberhafte Nanny“ und „Mr. Poppers Pinguine“ mit ihrer einnehmenden Präsenz. Eine ihrer letzten Filmrollen hatte sie dann im Jahr 2018 als Ballon Lady in der Disney-Klassiker-Fortsetzung „Mary Poppins Rückkehr“.
