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    Landet der 200 Millionen Dollar teure DC-Blockbuster fast fertig in der Tonne? Darum gibt's nun neue Probleme bei "The Flash"
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Als zugelassener Rechtsanwalt interessiert sich Björn Becher auch für alle Filmthemen mit Jura-Bezug – von Justizfilmen über Fragen des Jugendschutzes bis hin Hollywoods Branchenprozessen.

    Dass ein Studio einen fast fertigen teuren Film nicht veröffentlicht, schien undenkbar. Doch Warner hat es mit „Batgirl“ gerade getan. Und nun soll diese Option bei „The Flash“ plötzlich auf der Agenda stehen.

    Warner Bros.

    Es ist ein offenes Geheimnis, dass „The Flash“ für Warner ein großes Sorgenprojekt ist, man kann auch durchaus sagen: ein Desaster. 200 Millionen Dollar hat die Comic-Verfilmung mindestens gekostet, die eigentlich das Multiverse auch bei DC einführen und eine neue große Zukunft für die Comic-Welt um Superman, Batman, Aquaman, Wonder Woman und Co. einläuten sollte. Doch es gibt ein Problem: „The Flash“-Star Ezra Miller.

    Seit einiger Zeit gibt es eine Negativ-Schlagzeile nach der anderen um Miller. Der Star war in Schlägereien verwickelt, soll eine Art Sex-Kult angeführt haben, es gibt Grooming-Vorwürfe von Eltern, es laufen diverse Ermittlungsverfahren und viel, viel mehr. Allein in dieser Woche wurde bekannt, dass gegen Miller ein Verfahren wegen eines Einbruchs läuft und ein Jugendamt versuche, eine Mutter mit ihren drei Kindern ausfindig zu machen, die bei Miller unter das Kindeswohl gefährdenden Bedingungen leben oder gelebt haben sollen.

    Die Branche rätselt seitdem, wie Warner mit „The Flash“ verfahren wird. Denn: Wie bewirbt man einen Film mit einem Star in der Hauptrolle, über den man nicht sprechen kann? Nun sickert durch: Es ist wirklich eine Option, dass der 2021 abgedrehte, aber erst einmal auf das Jahr 2023 verschobene „The Flash“ nie erscheint und wie zuletzt „Batgirl“ für immer in der Tonne landet.

    Nur noch drei Szenarien für "The Flash"

    Das für gewöhnlich gut informierte Branchenmagazin The Hollywood Reporter berichtet, dass bei Warner aktuell drei verschiedene Szenarien rund um den Film vorbereitet werden und am Ende eins davon umgesetzt wird:

    Szenario 1: Miller kommt zur Vernunft! Die größte Hoffnung setzt man bei Warner darauf, dass Ezra Miller sich professionelle Hilfe holt. Millers Mutter soll den Star seit einigen Tagen begleiten, was wohl als gutes Zeichen gewertet wird. Der Plan wäre: Miller lässt sich helfen, gibt irgendwann ein Interview, um das problematische Verhalten der jüngeren Vergangenheit zu erklären und Abbitte zu leisten. Dann könnte man „The Flash“ in die Kinos bringen, würde aber wahrscheinlich Millers Pressearbeit stark reduzieren.

    Szenario 2: Augen zu und durch! Wenn Miller keine Hilfe in Anspruch nehmen will, kann sich Warner vorstellen, den Film trotzdem herauszubringen. Man würde den eigentlichen Star des Films dann wohl weitestgehend aus Marketing und Öffentlichkeitsarbeit raushalten (wir sehen schon Trailer vor uns, in denen man The Flash ausschließlich mit Maske oder von hinten sieht) und im Anschluss an die Veröffentlichung des Films die Rolle für die Zukunft neu besetzen.

    Szenario 3: 200 Millionen Dollar in die Tonne! Es steht aber auch wirklich die Option zur Debatte, den Film komplett zu canceln und für immer im Giftschrank verschwinden zu lassen. Bei einem 200 Millionen Dollar teuren Film wäre das eine einmalige, eigentlich undenkbare Sache, aber es ist nun wohl eine ernsthaft erwogene Möglichkeit. Diese werde wahrscheinlicher, wenn „die Situation mit Miller sich verschlechtere“, so der Hollywood Reporter. Sprich: Kommt weiter neuer Ärger im Wochentakt, kommen vielleicht noch heftigere Dinge ans Licht, kann es das für „The Flash“ wirklich gewesen sein.

    Ausdrücklich keine Möglichkeit: Miller jetzt zu ersetzen

    Wie von uns schon lange vermutet, ist es keine Möglichkeit, Miller schon jetzt zu ersetzen und die Szenen einfach neu zu drehen. Der Star ist in „The Flash“ so präsent, ist in fast in jeder Szene des Films, so dass das einfach nicht geht. Dann kann man gleich einen komplett neues Projekt in Angriff nehmen.

    Warner muss also weiter darauf hoffen, dass ein Weg mit Miller gefunden werden kann. Momentan setzt man auf diese Karte. Erst vor wenigen Wochen sollen geplante Nachdrehs zu „The Flash“ stattgefunden haben, bei denen auch der Star trotz aller Probleme mit Behörden und Wanderungen durch die USA (bei denen sich Miller selbst wohl auf der Flucht vor dem FBI und dem Ku-Klux-Klan wähnte) aufkreuzte und vor der Kamera stand.

    The Flash“ mit Sasha Calle als Supergirl sowie Michael Keaton und Ben Affleck jeweils als Batman in weiteren Rollen soll nach derzeitiger Planung am 22. Juni 2023 in die deutschen Kinos kommen. Noch ist also etwas Zeit, um die Wogen zu glätten und Miller professionelle Hilfe zu beschaffen. Noch ist so aber  auch genug Zeit für reichlich weitere Negativschlagzeilen – und mit jeder von ihnen wird wohl nun die lange Zeit undenkbare Option 3 wahrscheinlicher. Ein mehr als 200 Millionen Dollar teurer Blockbuster könnte für immer in der Tonne landen.

    Einen ersten Teaser-Trailer gibt es übrigens trotzdem bereits:

     

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