Zwischen 600.000 und eine Million Dollar kostet Universal angeblich der Abgang von Justin Lin bei „Fast & Furious 10“ - und zwar pro Tag! Denn so viel Geld muss das Studio berappen, um Cast und Crew vor Ort zu halten, um schnell wieder loslegen zu können, sobald Ersatz gefunden ist. Das scheint nun der Fall zu sein: „The Transporter“- und „Der unglaubliche Hulk“-Regisseur Louis Leterrier soll übernehmen und es wird erwartet, dass der Vertrag mit ihm noch diese Woche abgeschlossen wird. Doch er kommt an Bord eines wahren Mammutprojekts...
Denn „Fast & Furious 10“ soll alle vorherigen Teile übertreffen – und dafür greift Universal angeblich so richtig tief in die Taschen. Laut einer Hintergrundgeschichte im renommierten Branchenblatt Hollywood Reporter befinde sich das reine Produktionsbudget von „Fast & Furious 10“ bereits nördlich der 300-Millionen-Dollar-Marke. Um es noch einmal klarzustellen: Wir reden hier nur von den Kosten des Drehs – ohne Marketing. Und wir reden hier von der Summe vor dem Ausstieg von Lin.
Vin Diesel kassiert – und steht im Zentrum der Kritik
Ein gewaltiger Anteil geht auf die Konten der zahlreichen Stars des Films. Charlize Theron lässt sich ihre stetig wachsende Rolle gut bezahlen. Cast-Neuzugänge wie Jason Momoa und Brie Larson wurden wohl mit viel Geld an Bord gelockt. Und all das soll nichts gegen die Summe sein, welche Vin Diesel als Hauptdarsteller und Produzent einstreicht.
Doch ausgerechnet Diesel steht nun im Zentrum der Kritik in der Berichterstattung über den Ausstieg von Lin. Auch wenn der Regisseur selbst jegliche Stellungnahme über die offizielle Verlautbarung mit den berühmten „kreativen Differenzen“ hinaus verweigert, zeichnet nicht nur der Hollywood Reporter ein sehr negatives Bild des Superstars.
Vin Diesel – außer Form und mit ständigen Änderungwünschen?
So berichtet New York Daily News, dass der Schauspieler zu spät am Set erscheine, seine Dialoge nicht kenne und außer Form sei. Es sind Vorwürfe, die stark an den Streit mit Dwayne Johnson erinnern und zum Abgang des einstigen Co-Stars führten.
Beim Hollywood Reporter zeichnet man ein etwas komplexeres Bild. So sei Lin überzeugt gewesen, dass das von ihm mitgeschriebene Skript nun komplett sei, doch nicht nur Diesel, sondern auch Studio Universal habe noch Anmerkungen und Änderungswünsche geäußert. Bekannt ist ja, weil Vin Diesel dies selbst öffentlich machte, dass der Superstar verlangte, Jordana Brewster als Mia in das Skript zu schreiben, obwohl sie ursprünglich nicht Teil des Plans war. Zusätzliche Probleme sollen eine kurzfristige Drehort-Änderung aufgrund des Krieges in der Ukraine und das fehlende Casting einer der Bösewicht-Figuren verursacht haben.
Eskaliert sei aber am Ende der Konflikt zwischen Superstar und Regisseur – und zwar bei einem Meeting am 23. April. Zu diesem habe Vin Diesel plötzlich wieder neue Anmerkungen mitgebracht. Laut einer Quelle des Hollywood Reporters sei es für Lin da endgültig genug gewesen. Der Regisseur habe klargestellt, dass dieser Film nicht seine mentale Gesundheit wert sei. Innerhalb von zwei Tagen sei dann eine Übereinkunft zu seinem Ausstieg getroffen worden.
Universal selbst ließ diesen Teil der Geschichte aber bestreiten: Alle kreativen Differenzen, die zum Ausstieg führten, habe es zwischen dem Studio und Lin gegeben, nicht zwischen dem Filmemacher und weiteren Produzenten, Cast oder Crew. Damit versucht man natürlich, Vin Diesel aus der Schusslinie zu nehmen.
„Fast & Furious 10“ alias „Fast X“ soll am 18. Mai 2023 in die Kinos kommen. Es wird nun mit Spannung erwartet, ob und wie an die Filme von Lin angeknüpft wird und wie gigantisch dieser über 300 Millionen Dollar teure Blockbuster am Ende aussehen wird.