Das Zauberer-Spektakel „Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“ erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit in den deutschen Kinos. Mit 320.000 weiteren Zuschauer*innen am vergangenen Wochenende (laut Blickpunkt:Film) landete das dritte „Harry Potter“-Prequel abermals an der Spitze der Kinocharts – und das mit deutlichem Abstand vor Platz 2, dem neu gestarteten Abenteuer-Spaß „The Lost City - Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ (übrigens mit „Harry Potter“ Daniel Radcliffe als Bösewicht), das 140.000 Menschen in die Lichtspielhäuser locken konnte.
Doch damit nicht genug: Mit den neu verkauften Tickets hat „Phantastische Tierwesen 3“ als erster Film 2022 (und erst dritter Film seit Beginn der Corona-Pandemie) in Deutschland die Zwei-Millionen-Besucher*innen-Marke geknackt. Wie von uns bereits vor einigen Wochen prophezeit, wurde so nun „The Batman“ vom Thron der erfolgreichsten 2022 hierzulande gestarteten Filme gestoßen.
Außerdem dringt das magische Abenteuer damit nun sogar in die Gefilde des Marvel-Mega-Hits „Spider-Man: No Way Home“ vor – zumindest wenn man sich nur die Ticketverkäufe aus diesem Jahr anschaut, wo das MCU-Nostalgiefest ebenfalls auf einen Wert jenseits der zwei Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer kommt. Für die offizielle Statistik und die Zuordnung der Filmerfolge zu den Jahreszahlen ist allerdings das Startdatum ausschlaggebend, weswegen der insgesamt auf rund 4,5 Millionen Besucher*innen kommende „No Way Home“ ohnehin zum Jahr 2021 gezählt wird und die „Phantastische Tierwesen“-Fortsetzung erst recht den Thron für 2022 innehat.
In Deutschland top, anderswo flop
Deutschland ist tatsächlich auch der Markt mit dem höchsten Einspiel für „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“ außerhalb der USA. Die Summe von 23,3 Millionen Dollar (laut Deadline) liegt somit sogar noch vor den Zahlen aus dem „Harry Potter“-Ursprungsland Großbritannien (21,7 Millionen Dollar) und dem riesigen Kinomarkt China (17,5 Millionen Dollar). Insgesamt fällt das Abschneiden des Fantasy-Blockbusters aber nach wie vor eher enttäuschend aus.
In den USA hat „Phantastische Tierwesen 3“ am Startwochenende zu Ostern nur 42 Millionen Dollar und damit 20 Millionen weniger als der damals ebenfalls schon hinter den Erwartungen zurückgebliebene zweite Teil eingespielt – und sogar 30 Millionen Dollar weniger als Teil 1. Seitdem ist auch nicht allzu viel hinzugekommen. Schon in Woche 2 nach Kinostart hat es somit nur noch zu Platz 3 der Charts gereicht (nach „Die Gangster Gang“ und „Sonic 2“). Aktuell steht „Dumbledores Geheimnisse“ in Übersee bei rund 67 Millionen Dollar Einspiel, weltweit kommt man immerhin auf 280 Millionen.
Da der Film nun aber bereits in den wichtigsten Märkten angelaufen ist (in einigen wie Deutschland auch schon früher als in den USA) und die Zahlen dort teilweise auch stark eingebrochen sind, dürfte sich das Gesamtergebnis in den kommenden Wochen nicht mehr wesentlich steigern. Fest steht auf jeden Fall, dass der dritte „Tierwesen“-Film am Ende klar hinter den Vorgängern „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ (814 Millionen Dollar weltweites Einspiel) und „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“ (655 Millionen Dollar) landen wird.
Die Zukunft der ursprünglich auf fünf Filme angelegten „Harry Potter“-Prequel-Reihe ist somit weiterhin ungewiss. Tatsächlich ist Teil 3 nun auch so konzipiert, dass man zur Not hier aussteigen und die Geschichte um den jungen Dumbledore (Jude Law), den Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne) und ihren Kampf gegen den finsteren Magier Grindelwald (Mads Mikkelsen) als Trilogie beenden könnte. Gemunkelt wird auch schon, dass das Studio Warner Bros. die nach wie vor beliebte „Harry Potter“-Marke anderweitig ausbauen könnte, etwa mit einer Serie oder auch einer Verfilmung des quasi „Harry Potter 8“ darstellenden Theaterstücks „Harry Potter und das verwunschene Kind“:
Kommt jetzt "Harry Potter 8" statt "Phantastische Tierwesen 4"?