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    Kommt jetzt "Harry Potter 8" statt "Phantastische Tierwesen 4"?
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars 8“ – und noch sehr, sehr viele andere Filme. Kino ist dabei immer eine gute Idee (zu jeder Jahreszeit).

    „Dumbledores Geheimnisse“ startete in den USA schwach. Im Rest der Welt läuft es zwar besser, doch die Zukunft der Reihe ist ungewiss. Statt Teil 4 könnte das Stück „Harry Potter und das verwunschene Kind“ adaptiert werden. Wie realistisch ist das?

    Warner Bros.

    Die Zukunft der „Phantastische Tierwesen“-Reihe ist offen. Ursprünglich auf fünf Teile angelegt, zeigen die bisherigen Einspielzahlen der drei Filme nach unten und damit in eine Richtung, die Studio Warner (und dem neuen Chef von Warner Bros. Discovery) nicht gefallen kann. Der neueste Teil, „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse“, spielte zum Start in den USA nur 42 Millionen US-Dollar ein, das sind 20 Millionen weniger als der Vorgänger und gut 30 Millionen weniger als Teil 1.

    In anderen Ländern sieht es besser aus – in Deutschland ist der Film ein Hit –, doch ob es am Ende für eine weitere Fortsetzung reicht? The Wrap berichtet, dass Warner erwägt, das „Harry Potter“-Kinofranchise auf anderen Wegen zu erweitern.

    Eine Entscheidung ist nicht allzu bald zu erwarten. Es muss erst mal das finale Einspielergebnis von „Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“ abgewartet werden und die neue Führung des Gesamtkonzerns unter David Zaslav muss sich erst mal einarbeiten. Wenn entschieden aber wird, dass die „Tierwesen“-Reihe mit dem – vorsorglich offenbar eh schon als eine Art Abschluss konstruierten – dritten Teil ihr Ende findet, liegt ein möglicher nächster „Potter“-Film direkt auf der Hand: „Harry Potter und das verwunschene Kind“ alias „Harry Potter 8“.

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    "Das verwunschene Kind": Vom Theater ins Kino?

    Eine Verfilmung des Theaterstücks rund um das erwachsene „Potter“-Trio und deren Kinder dürfte für Warner so was wie der Goldene Schnatz sein: Wer diesen goldenen Ball beim Quidditch fängt, hat direkt gewonnen und ein Kinofilm zu „Harry Potter und das verwunschene Kind“ gilt als sicherer Hit: Man könnte die alten Schauspieler Daniel RadcliffeEmma Watson und Rupert Grint zurückbringen und würde an beliebte Filmreihe anknüpfen.

    Die „Tierwesen“-Filme sind ja auch deswegen nicht so beliebt, weil Harry & Co. hier fehlen. Der Erfolg des Reunion-Specials mit den Originaldarsteller*innen beweist, wie sehr den „Potter“-Fans der Sinn nach Nostalgie steht. Doch der Goldene Schnatz ist nur sehr schwer zu fangen und eine Adaption des Theaterstücks ist gar nicht so einfach.

    Die Probleme Daniel Radcliffe und J.K. Rowling

    Harry Potter ist in dem Theaterstück 37 Jahre alt und damit wäre der 32-jährige Daniel Radliffe jetzt und auch in den kommenden fünf bis zehn Jahren im perfekten Alter, die Rolle noch mal zu spielen. Für Rupert Grint und Emma Watson gilt Ähnliches. Allerdings hat Radliffe derzeit keine Lust dazu, wie er kürzlich sagte. In den vergangenen zehn Jahren nach dem letzten „Harry Potter“ hat sich Radliffe erfolgreich von seiner Jugendrolle befreit, indem er teils extreme andere Rollen annahm – diesen Erfolg will er sich nicht gleich wieder durch eine Rückkehr nach Hogwarts zunichte machen.

    Ohne Daniel Radliffe ist ein „Harry Potter und das verwunschene Kind“-Film nur sehr schwer vorstellbar, vor allem nach dem Aufschrei rund um die Neubesetzung von Grindelwald in „Phantastische Tierwesen 3“ – was wird da erst los ein, wenn jemand anderes als Daniel Radliffe den berühmten Zauberer spielt? Und ohne J.K. Rowling geht es auch nicht. Die „Harry Potter“-Erfinderin entscheidet, ob „Das verwunschene Kind“ zum Film werden darf und zeigte bislang öffentlich kein Interesse daran.

    Das mag mit kommerziellen Erwägungen zu tun haben: „Harry Potter und das verwunschene Kind“, das in Deutschland erst 2022 überhaupt gestartet ist, wurde als exklusives Bühnenerlebnis konzipiert. Womöglich soll das Stück erst mal ein paar Jahre lang Geld einbringen können, bevor ein Film kommt, anstatt dass Theaterstück und Film sich gegenseitig die Zuschauer wegnehmen. Die andere Frage betrifft das Verhältnis zwischen dem Filmstudio Warner und der Autorin.

    J.K. Rowling geriet mit mehreren transfeindlichen Äußerungen in die Kritik. Für Warner ist die Autorin, die dem Reunion-Special kürzlich fernblieb, zu einer Art Voldemort geworden: Ihr Name wurde in der Werbekampagne zu „Phantastische Tierwesen 3“ totgeschwiegen (auch in der Pressekonferenz, bei der live keine Fragen zugelassen waren, fiel er nicht).

    Eine Serie aus der magischen Welt

    Was Rowling dazu denkt, ist unbekannt. Aber womöglich hat es die Autorin nun nicht besonders eilig, wieder mit dem Studio zu arbeiten. Nötig haben dürfte Rowling das Geld jedenfalls keineswegs, sie gilt als eine der reichsten Frauen des Vereinigten Königreiches.

    Egal, ob mit „Phantastische Tierwesen 4“ oder einem anderen Film aus der magischen Welt: Irgendwie wird es weitergehen. Derzeit sieht es aber nicht nach einer schnellen Fortsetzung aus. Wahrscheinlich sollten Fans ihre Hoffnungen derzeit in eine Streaming-Serie setzen. Anfang 2021 enthüllte das Branchenmagazin The Hollywood Reporter, dass eine Serie für den Dienst HBO Max entwickelt wird, die in der „Potter“-Welt spielt. Die Konkurrenz von Disney hat es ja gerade erst mit „Star Wars: The Mandalorian“ vorgemacht: Manchmal findet ein Franchise erst in Serienform wieder zu alter Stärke zurück.

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