Es ist noch immer nicht klar, wie es in der Wizarding World auf der großen Leinwand weitergehen wird. Schließlich wird die „Phantastische Tierwesen“-Reihe nicht nur hinter der Kamera seit Jahren von Skandalen geplagt (der Rauswurf von Johnny Depp, die als transphob wahrgenommenen Tweets von J.K. Rowling, jetzt auch noch die ungewisse Zukunft von Ezra Miller), auch der globale Zuschauerzuspruch scheint von Teil zu Teil immer weiter abzunehmen. Viele Fans vermissen trotz der titelgebenden Tierwesen einfach die Magie, die die „Harry Potter“-Reihe einst in den Kinosälen versprüht hat. „Phantastische Tierwesen“ scheint hingegen von Film zu Film eine immer düsterere, betont politische Richtung einzuschlagen.
Das alles schlägt sich nun – vor allem in den USA – auch in den Box-Office-Zahlen wieder. „Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores Geheimnisse“ hat am vergangenen Donnerstag in den Previews einen Tag vor dem offiziellen US-Kinostart etwa sechs Millionen Dollar eingespielt. Das ist an sich respektabel, aber trotzdem deutlich weniger als „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ (8,9 Millionen) und „Phantastische Tierwesen 2: Grindelwalds Verbrechen“ (9,2 Millionen). Auch die Wochenend-Prognosen liegen spürbar niedriger: Teil 3 wird wohl etwas mehr als 40 Millionen Dollar zum Start in die Kassen spülen – ebenfalls deutlich weniger als Teil 1 (74 Millionen) und Teil 2 (62 Millionen).
Für einen 200-Millionen-Dollar-Fantasy-Blockbuster ist das eigentlich viel zu wenig. Ginge es also allein um das Interesse des US-Publikums an der Reihe, wäre die Produktion von „Phantastische Tierwesen 4“ auf jeden Fall in ernsthafter Gefahr…
In Deutschland sieht die Sache ganz anders aus
Aber es gibt auch Umstände, die für eine Weiterführung der „Harry Potter“-Prequel-Reihe sprechen. So hängt für das Hollywoodstudio Warner Bros. am Fortführen der Wizarding World auf der großen Leinwand nicht nur das Einspielergebnis künftiger Filme – vielmehr sind die neuen Blockbuster immer auch extra Treibstoff für das bestehende „Harry Potter“-Geschäft samt Freizeitparks, Computerspielen und endlosem Merchandising. Da ist steter Nachschub wichtig, um relevant zu bleiben.
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Außerdem gibt es eben auch Länder, in denen die Reaktionen auf „Phantastische Tierwesen 3“ weit weniger gedämpft ausfallen – so zum Beispiel auch in Deutschland: Nachdem dem Film hierzulande an seinem ersten Wochenende der bisher klar stärkste Kinostart des Jahres gelang, sieht es auch am zweiten (Oster-)Wochenende ziemlich gut aus. Mit hochgerechnet mehr als 600.000 erwarteten Zuschauer*innen liegt der dritte Teil aktuell ziemlich genau auf dem Kurs des Vorgängers – und zugleich sogar ziemlich klar vor demselben Wochenende von „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, der 2016 auch ohne Pandemie-Malus „nur“ etwa 100.000 Besucher*innen weniger übers zweite Wochenende in die Kino lockte.
Phantastische Tierwesen 3: Dumbledores GeheimnisseEs bleibt also spannend. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, ob die Reihe in der jetzigen Form noch eine Zukunft hat – zumal mit Mads Mikkelsen ja nun ein Grindelwald-Darsteller gefunden scheint, der (fast) alle Fans begeistert und den Charakter nach Colin Farrell und Johnny Depp dann vielleicht auch mal länger als einen Film hindurch verkörpern kann. Für (mindestens) zwei weitere Filme hätte J.K. Rowling die Konzepte ja nach eigenen Aussagen bereits in der Schublade…
Von wegen 5 Filme: So völlig anders war die ursprüngliche Idee zu "Phantastische Tierwesen"*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.