Ende der 1980er kam der Indie-Comic „Crow“ von James O’Barr in den Handel, es geht um einen getöteten und von einer Krähe wiederbelebten Mann, der Rache sucht für den Mord an ihm und seiner Verlobten. Der „The Crow“-Film von 1994, bei dem Hauptdarsteller Brandon Lee während des Drehs durch einen Waffenunfall ums Leben gekommen war, wurde zum Hit, zog Fortsetzungen nach sich – und soll nun erneut auf die Leinwand kommen.
Bill Skarsgard und Rupert Sanders versuchen es
Wie das Branchenmagazin The Hollywood Reporter exklusiv berichtete, steht das Team fest, das ab Juni 2022 mit den Dreharbeiten in Prag und München beginnen wird: Bill Skarsgard, bekannt als Horror-Clown Pennywise aus den neuen „ES“-Filmen, soll den Rächer Eric Draven spielen, das Drehbuch kommt von Zach Baylin (er erhielt eine Oscarnominierung für „King Richard“) und die Regie übernimmt Rupert Sanders, der Regisseur von „Snow White and the Huntsman“ sowie „Ghost In The Shell“, der Hollywood-Adaption des beliebten Sci-Fi-Mangas.
An dieser Stelle dürften einige der Leser*innen innerlich aufheulen, ist Sanders „Ghost In The Shell“-Film doch nicht sonderlich beliebt, auch weil der düstere Stoff hier eine vergleichsweise glatte, Hollywood-typische Behandlung erfuhr. Das recht geringe, 50-Millionen-Dollar-Budget von „The Crow“ spricht aber für eine Umsetzung, die der rauen Comicvorlage durchaus gerecht werden könnte.
Eine Produktionsgeschichte voller Hürden
Angekündigt wurde der neue „The Crow“-Film 2008 (seine Produktionsgeschichte schlägt damit in Sachen Länge sogar die von „Avatar 2“). Es war eine völlig andere Zeit für Hollywood, ohne Streaming und ohne die Dominanz, die das Superhelden-Genre heute an den Kinokassen hat. Zwischenzeitlich hätten viele Fortsetzungen und Reboots erscheinen können, stattdessen aber erschien überhaupt kein neuer „The Crow“-Film, weil Beteiligte ausstiegen und 2015 die Produktionsfirma Relativity Media Pleite ging.
Zuletzt waren Regisseur Corin Hardy („The Nun“) und „Aquaman“-Star Jason Momoa für „The Crow“ gesetzt, stiegen 2018 jedoch nach Querelen zwischen dem damaligen, inzwischen verstorbenen Rechteinhaber Samuel Hadida und dem – nun nicht mehr beteiligten – Filmverleih Sony aus. Samuels Bruder Victor Hadida ist nun als Produzent an „The Crow“ beteiligt und bald werden wir wissen, ob es diesmal tatsächlich klappen wird oder wir unser Archiv mit einer weiteren „Ärger bei ‚The Crow‘“-News füllen werden.
