Die Lage um den „Spider-Man“-Kosmos auf der großen Leinwand ist und bleibt etwas chaotisch: Sony besitzt nach wie vor die Filmrechte an Spidey und den Figuren aus dessen Comics. Dank eines Deals mit Disney taucht der beliebte Wandkrabbler aber im megaerfolgreichen Marvel Cinematic Universe (MCU) des Maushauses auf.
Parallel dazu ist Sony jedoch dabei, ein eigenes Marvel-Filmuniversum mit Bösewichten und Nebenfiguren aus den „Spider-Man“-Comics aufzubauen. Den Anfang machten die beiden „Venom“-Filme, aktuell läuft nun „Morbius“ mit Jared Leto als Vampir in den Kinos. Trotz widersprüchlicher Aussagen und Andeutungen funktioniert Sony’s Spider-Man Universe (SSU) – das trotz des Titels (bislang) ohne Spidey selbst auskommt – losgelöst vom MCU.
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Noch bevor diese Grenzen jüngst durch die Post-Credit-Szene von „Venom 2: Let There Be Carnage“ und „Spider-Man: No Way Home“ etwas aufgeweicht wurden, sorgte der erste Trailer zu „Morbius“ für mehr Verwirrung hinsichtlich des Verhältnisses von MCU und SSU. So tauchte dort nicht nur Michael Keaton als Adrian Toomes alias Vulture auf, der Bösewicht aus dem MCU-Abenteuer „Spider-Man: Homecoming“.
Auch sahen wir, wie Michael Morbius an einem Graffito von Spider-Man vorbeiläuft, über das das Wort „Mörder“ gesprüht wurde. Das schien (trotz des abweichenden Spidey-Anzugs) eine klare Anspielung auf die „Homecoming“-Fortsetzung „Spider-Man: Far From Home“ zu sein, in der Peter Parker (Tom Holland) für den Tod von Mysterio (Jake Gyllenhaal) verantwortlich gemacht wurde.
Nachdem das die Köpfe vieler Fans zum Rauchen brachte, wissen wir mit dem Erscheinen des Films selbst nun endlich mehr. Die kurze Antwort: Nein, „Morbius“ spielt nicht im MCU, aber...
Das Multiversum verbindet MCU und SSU
MCU und SSU sind an sich weiterhin voneinander getrennte Universen. Das bestätigte auch „Morbius“-Regisseur Daniel Espinosa kürzlich noch einmal in einem Interview mit der Website CinemaBlend:
Allerdings sind diese beiden Marvel-Welten nach den Geschehnissen rund um das Multiversum im MCU-Film „Spider-Man: No Way Home“ inzwischen lose miteinander verknüpft. Das wurde bereits an Eddie Brock/Venom (Tom Hardy) deutlich, der am Ende von „Venom 2“ überraschend im MCU landete, nur um kurze Zeit später wieder ins SSU zurückzukehren.
SSU und MCU sind also im Grunde Parallelwelten, die aber Teil desselben Multiversums sind und bei denen durch Risse in ebendiesem Multiversum Übergänge von Figuren von einer Welt in die andere möglich sind. Genau auf diese Weise erfolgt auch das plötzliche Auftauchen von Vulture in den Abspannszenen von „Morbius“. Auch wenn „No Way Home“ lediglich gezeigt hat, wie Charaktere aus anderen Universen ins MCU gelangt und wenig später von Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) in ihre eigenen Welten zurückgeschickt wurden, scheint Adrian Toomes nun dauerhaft vom MCU ins SSU transportiert worden zu sein.
Und was ist mit Spider-Man?
Doch wie erklärt sich in all dem eigentlich das erwähnte Spider-Man-Bild und die mutmaßliche „Far From Home“-Anspielung aus dem „Morbius“-Trailer? Die ernüchternde Antwort: leider gar nicht. Von der besagten Szene fehlt im fertigen Film jede Spur.
Allerdings gab Daniel Espinosa ebenfalls gegenüber CinemaBlend preis, dass auch das SSU einen eigenen Spider-Man hat, wollte dazu aber nicht mehr verraten. Es wird jedoch gemunkelt, dass Sony mit dem SSU den Aufbau der Superschurken-Truppe Sinister Six vorantreibt, um sie eines Tages schließlich gegen Spidey antreten zu lassen, nur ist noch unklar gegen welchen.
Aktuell ist Tom Holland weiterhin als Spinnenheld im MCU unterwegs, möglich wäre aber vielleicht ein (weiteres) Comeback von Andrew Garfield oder Tobey Maguire, das sich viele Fans nach ihrem Auftritt in „Spider-Man: No Way Home“ so sehnlich wünschen.
"Morbius" im Podcast
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