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    "Resident Evil: Welcome To Raccoon City": Wer ist eigentlich Lisa Trevor?
    Markus Trutt
    Markus Trutt
    -Redakteur
    Seit „Silent Hill“ ihm gezeigt hat, dass es doch auch gute Videospieladaptionen geben kann, hält Gamer Markus sehnsüchtig Ausschau nach weiteren.

    Der „Resident Evil“-Reboot lässt gerade für Nicht-Fans der Vorlage einige Fragen unbeantwortet. So dürften sich viele etwa darüber den Kopf zerbrechen, was es eigentlich mit der schaurigen Frau vom Anfang auf sich hat. Wir klären auf.

    Metropolitan FilmExport

    Obwohl „Resident Evil: Welcome To Raccoon City“ ein Kino-Neubeginn für das beliebte Franchise ist, in dem die Geschichte um Zombies und andere blutrünstige Virusmutationen noch einmal neu aufgerollt wird, hält sich der Reboot nicht groß mit Erklärungen auf. Was für eingefleischte Fans der Videospiel-Vorlage kein großes Problem ist, führt bei allen anderen zu so manchen Fragezeichen – so etwa auch in Bezug auf die mysteriöse Lisa Trevor (Marina Mazepa).

    Im Film wird lediglich angedeutet, dass Lisa eines der Testsubjekte für die unmenschlichen Experimente war, die der Pharmakonzern in seinem geheimen Komplex unter der Stadt durchgeführt hat. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Wer ist die unheimliche Frau, mit der die junge Claire Redfield Bekanntschaft im Waisenhaus macht und die ihr später beim Aufdecken der Machenschaften von Umbrella kurz zur Seite steht, also wirklich? Und was für Gesichter trägt sie da überhaupt über ihrem eigenen entstellten Antlitz? Wir fassen die tragische Geschichte der Figur zusammen.

    Opfer des Umbrella-Gründers

    Lisa Trevor tauchte in den „Resident Evil“-Spielen zum ersten Mal im allerersten Serienteil auf, auf dem „Welcome To Raccoon City“ u. a. ja basiert – allerdings nicht in der ursprünglichen Version des Survival-Horror-Klassikers, sondern erst im Remake bzw. Remaster aus dem Jahr 2002, in dem die ominösen Machenschaften der Umbrella Corporation wegen ihr eine noch abgründigere Note bekamen.

    Die um das Jahr 1953 (und damit rund 45 Jahre vor Spiel- und Filmhandlung) geborene Lisa war nämlich die Tochter des Architekten George Trevor. Und ebenjener Architekt war es, der in den 60er Jahren im Auftrag des späteren Umbrella-Gründers Oswell E. Spencer dessen Anwesen in den Arklay Mountains konstruierte, den Schauplatz der Schrecken aus „Resident Evil 1“, in die es auch in „Resident Evil: Welcome To Raccoon City“ die Polizei-Truppe von Chris Redfield (Robbie Amell) und Albert Wesker (Tom Hopper) verschlägt.

    Resident Evil: Welcome To Raccoon City

    Da der skrupellose und paranoide Spencer fürchtete, George Trevor könnte die vielen Geheimnisse der mit allerlei geheimen Räumen und Rätseln gespickten Villa ausplaudern, wollte er George später aus dem Weg schaffen. Doch damit nicht genug, machte Spencer doch auch vor der Familie des Architekten nicht Halt. So lud er die Trevors nach der Fertigstellung des Spencer Mansions dorthin ein. Während George aber noch aufgehalten wurde, kamen die kleine Lisa und ihre Mutter Jessica schon früher dort an – und wurden prompt von Spencer und seinen Leuten in Gewahrsam genommen und im Tunnelsystem unter dem Anwesen eingesperrt.

    Der später eintreffende George konnte hier auch nichts mehr ausrichten. Er wurde ebenfalls gefangen genommen, verlor sich bei einem Fluchtversuch aber schließlich im Labyrinth des Spencer-Anwesens, wo er bald auch starb.

    Jahrzehntelange Experimente

    In der Folgezeit wurden Lisa und Jessica zu Versuchskaninchen in der Erprobung des von Spencer und seinen Partnern entdeckten Progenitor-Virus, mit dem Spencer eine neue Art Mensch erschaffen wollte. Bei diesem Progenitor-Virus handelt es sich auch um den Ursprung der für die typischen „Resident Evil“-Mutationen verantwortlichen T- und G-Viren, für deren Entwicklung besonders auch die Versuche mit Lisa Trevor ausschlaggebend waren.

    Während sich ihre Mutter nämlich schnell als nicht nützlich für ihre Kidnapper erwies und daraufhin getötet wurde, konnte Lisa das Virus auf außergewöhnliche Weise in ihr System aufnehmen – und sah sich so für mehrere Jahrzehnte weiteren grausamen Tests mit Viren und Parasiten ausgesetzt. In deren Folge mutierte sie nach und nach und entwickelte übermenschliche Stärke und nahezu Unverwundbarkeit, während sich ihr Geisteszustand jedoch zusehends verschlechterte. Immer öfter neigte sie zu Gewaltausbrüchen.

    Capcom / Sony Pictures

    Versuche, Lisa zu beruhigen, indem Umbrella-Mitarbeiterinnen sich als ihre Mutter ausgaben, scheiterten allesamt – und arteten meist so weit aus, dass Lisa ihnen die Gesichter abzog und sich selbst anheftete, da sie der Meinung war, dass die Fake-Mütter das Gesicht ihrer wahren Mutter gestohlen haben und Lisa ihr dieses zurückbringen wollte.

    Als die unkontrollierbare Lisa in den 90ern dann ein zu großes Hindernis für die Umbrella-Forschung wurde, sollte auch sie beseitigt werden – jedoch ohne Erfolg. Sie zog sich stattdessen in die Arklay Mountains und letztlich auch eine alte Hütte unweit des Spencer Mansions zurück, wo sie 1998 auf die Polizei-Einsatztruppe um Chris Redfield, Jill Valentine und Albert Wesker stieß.

    In der Auseinandersetzung mit ihnen wurde schließlich auch das Grab von Jessicas Mutter in den Katakomben unter dem Anwesen geöffnet, woraufhin sich Lisa mit dem Schädel ihrer Mutter in einen Abgrund stürzte – und abermals überlebte. Erst eine weitere Konfrontation mit Wesker und die komplette Zerstörung der Villa besiegelten letztlich ihr Schicksal.

    Man sieht also: Die eigentliche Geschichte der gebeutelten Lisa geht weit über das hinaus, was wir aktuell in „Resident Evil: Welcome To Raccoon City“ im Kino zu sehen bekommen.

    Der neue "Resident Evil" im Podcast

    Auch in der aktuellen Ausgabe unseres Podcasts Leinwandliebe widmen wir uns übrigens ausführlich dem „Resident Evil“-Kino-Reboot und fragen uns dabei vor allem, für wen der Film überhaupt gemacht wurde:

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