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    Neu im Kino: Ein meisterhafter Horrorfilm von Edgar Wright, der neue Til Schweiger & mehr
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars 8“ – und noch sehr, sehr viele andere Filme. Kino ist dabei immer eine gute Idee (zu jeder Jahreszeit).

    Kontrastprogramm bei den Kinoneustarts: Auf der einen Seite steht der starke #metoo-Horrorfilm „Last Night In Soho“, auf der anderen Seite steht der weniger gelungene „Die Rettung der uns bekannten Welt“ von Til Schweiger. Doch es gibt noch mehr!

    Parisa Taghizadeh / Focus Features

    Während die deutschen Kinocharts am vergangenen Wochenende mal wieder von Marvel („Eternals“) und James Bond („Keine Zeit zu sterben“) dominiert wurden, erinnern uns die neuen Kinofilme diese Woche daran, dass es auf den großen Leinwänden noch deutlich mehr zu sehen gibt als den nächsten Superheldenfilm und die neue Mission des berühmtesten Geheimagenten der Welt. Ganz vorne in unserer Liste: der neue, einzigartige Film eines britischen Regisseurs, der schon seit Jahren genau die Art von eigensinnigem Genre-Kino umsetzt, die ihm vorschwebt.

    "Last Night in Soho": Die 60er waren nicht so toll, wie du denkst

    Nach dem Auto-Gangster-Musical „Baby Driver“ und dem Weltuntergangsfilm „The World’s End“ nimmt uns Edgar Wright in „Last Night In Soho“ zurück ins beschwingte Londoner Nachtleben der Sechziger, als in den Clubs so stilvoll getanzt wurde, wie danach nie wieder – so jedenfalls lautet die nostalgische Verklärung dieser Zeit. Doch „Last Night in Soho“ ist ein Horrorfilm und Edgar Wright liefert einen zwar wie gewohnt stylischen, jedoch schockierenden Trip in die Vergangenheit.

    Last Night In Soho

    Die Handlung beginnt in der Gegenwart: Modedesign-Studentin Eloise (Thomasin McKenzie) ist ganz frisch nach London gezogen, wo sie keinen guten Anschluss an ihre Mitstudierenden findet. Also träumt sie sich in die Swinging Sixties und erlebt dort die Geschichte der angehenden Barsängerin Sandy (Anya Taylor-Joy) mit. Für Sandy ist das Leben frei und beschwingt, jedenfalls bis Edgar Wright die verklärte Epoche als Zeit zeigt, in der das gesellschaftliche Machtgefüge ganz deutlich zum Nachteil von Frauen bestand. „Last Night in Soho“ ist ein „an die Nieren gehender, durchgehend elektrisierender #metoo-Horrorfilm“, heißt es im Fazit unserer 4,5-Sterne-Kritik.

    "Die Rettung der uns bekannten Welt" von Til Schweiger

    Edgar Wright und Til Schweiger haben gemeinsam, dass es ihnen seit Jahren gelingt, persönliche Filmprojekte mit ihren jeweils ganz eigenen Blicken auf die Welt in die Kinos zu bringen. Viele Schweiger-Filme aber kommen bei Kritiker*innen überhaupt nicht gut weg und auch sein neuester, „Die Rettung der uns bekannten Welt“, wird von unserem Kritiker und Schweiger-Experten Jochen Werner verrissen. Das Fazit seiner 1,5-Sterne-Kritik leitet er ein mit: „Einigen guten Ansätzen zum Trotz übernimmt in Til Schweigers neuester filmischer Abhandlung zu seinem Lieblingsthema ,psychische Krankheit' schnell wieder der Wahnsinn das Steuer.

    Emilio Sakraya spielt den 18-jährigen Paul, der an einer bipolaren Störung leidet. Seine Stimmung schwankt zwischen Manie und Depression, was Pauls Vater Hardy (Til Schweiger) im Umgang mit seinem Sohn überfordert. Er weist Paul schließlich in ein Therapiezentrum für psychisch kranke Jugendliche ein. Dort lernt der junge Mann u. a. Toni (Tijan Marei) kennen, die von ihrem Onkel missbraucht wurde. Spontan und im Überschwang der Gefühle hauen Paul und Toni aus der Klinik ab…

    "Lieber Thomas" mit Albrecht Schuch

    Er spielte den Betreuer in „Systemsprenger“, den Verführer Reinhold in der neuen Adaption von „Berlin Alexanderplatz“ und war auch in Dominik Grafs grandioser Kästner-Verfilmung „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ dabei: Albrecht Schuch hat im deutschen Kino derzeit eine Präsenz, die ihresgleichen sucht – und das im doppelten Sinne. Nun spielt er auch noch die Hauptrolle in „Lieber Thomas“, einem Biopic über den rebellischen Künstler Thomas Brasch.

    Lieber Thomas

    Der 1945 geborene Thomas Brasch mischte erst in Ost- und dann in West-Berlin die Kulturszene auf, kokste reichlich und starb 2001 mit nur Mitte 50. Es ist die perfekte Rolle für Albrecht Schuch, der ein sehr guter Grund ist, für „Lieber Thomas“ ins Kino zu gehen – aber bei weitem nicht der einzige.

    "Elise und das vergessene Weihnachtsfest": Kinomärchen für die ganze Familie

    Es kommt immer auf die Familie an, aber wahrscheinlich ist keiner der bis hierhin genannten Neustarts sonderlich gut geeignet, damit ihn sich Eltern, Großeltern und Kinder gemeinsam im Kino ansehen können. Ganz anders liegt der Fall bei „Elise und das vergessene Weihnachtsfest“: Redakteur und Papa Julius Vietzen schreibt im Fazit seiner Kritik: „Mit seiner kurzen Laufzeit, dem gelungenen Slapstick-Humor und der erfrischenden Prämisse ist ‚Elise und das vergessene Weihnachtsfest‘ ein ebenso lustiges wie zu Herzen gehendes Kinomärchen für die ganze Familie.“

    Elise und das vergessene Weihnachtsfest

    Die Handlung: In einem verschneiten norwegischen Dorf sind die Bewohner*innen dermaßen vergesslich, dass sie sich einfach nicht daran erinnern, warum der 24. Dezember ein besonderer Tag ist. Doch die kleine Elise (Miriam Kolstad Strand) hat so ein Gefühl und macht sich daran, das „Geheimnis“ von Weihnachten zu lüften, damit auch in ihrem Dorf gefeiert werden kann.

    "Krass Klassenfahrt": Eine Web-Serie kommt ins Kino

    Das Kino wird bald 130 Jahre alt, YouTube gibt es erst seit 2005. Für viele junge Menschen ist der Streamingdienst eines ihrer wichtigsten Medien, doch es spricht für die fortbestehende Attraktivität der großen Leinwand, das eine für die junge Zielgruppe entwickelte YouTube-Serie wie „Krass Klassenfahrt“ nun als Kinofilm umgesetzt wird.

    Die 12. Klasse eines Berliner Gymnasiums fährt zur Abschlussfahrt nach Kroatien. Bei der Ankunft stellt sich aber heraus, dass die Unterkunft nicht so Party-tauglich ist, wie sich das viele der Schüler*innen vorgestellt haben. Denn im Eco-Hotel gilt u. a. die eiserne Regel, dass nach 18 Uhr der Strom abgestellt wird. Immerhin einen Lichtblick aber gibt es: Offenbar ist der Rapper Zeno (Zejhun Demirov) ebenfalls in Kroatien, weswegen sich McLarry (Jonas Ems), Bella (Kayla Shyx), Alena (Vivien König) und Cornelius (Sydney Amoo) von der Gruppe absetzen und auf den Weg zu Zenos Villa machen…

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