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    Es geht zu sehr ums Geld: "Spider-Man" Andrew Garfield kritisiert das Geschäft mit Superhelden-Blockbustern
    Tobias Mayer
    Tobias Mayer
    -Redakteur
    Tobias liebt „Star Wars 8“ – und noch sehr, sehr viele andere Filme. Kino ist dabei immer eine gute Idee (zu jeder Jahreszeit).

    Während Marvel-Fans noch rätseln, ob Andrew Garfield in „No Way Home“ zurückkehren wird, hat sich der Schauspieler erneut zu seinen Erfahrungen mit den „Amazing Spider-Man“-Filmen geäußert. Es sei zu sehr ums Geld gegangen, was „herzzerreißend“ sei.

    Sony Pictures

    Teure Blockbusterfilme sind heute zu einem beträchtlichen Teil Comic-Verfilmungen und sie sind ein wichtiges Geschäftsmodell für die Filmsparten von Medienkonzernen wie Disney oder Warner. Wenn die Beteiligten Macher*innen und Stars aber öffentlich über ihre Arbeit sprechen, geht es trotzdem meistens nur darum, wie toll die Erfahrung am Set gewesen und wie gut die jeweilige Story gelungen sei – zumindest so lange, wie die Filmschaffenden noch im PR-Modus sind.

    Jahre nach dem Kinostart wird dann gerne mal Klartext geredet, so wie nun auch wieder von Andrew Garfield, der in „The Amazing Spider-Man“ (2012) und „The Amazing Spider-Man 2“ (2014) die Hauptrolle spielte, bevor Sony mangels Erfolg alle weiteren Pläne zur „Amazing“-Reihe begrub und sich bereiterklärte, den Spinnenmann rüber ins super erfolgreiche Marvel Cinematic Universe zu schwingen (wo er nun von Tom Holland gespielt wird).

    Andrew Garfield verabschiedete sich nach „The Amazing Spider-Man 2“ aus dem Blockbuster-Geschäft. Er drehte stattdessen u. a. einen Kriegsfilm („Hacksaw Ridge“), ein Martin-Scorsese-Epos über die Kraft des Glaubens („Silence“) und einen surrealen Noir-Film („Under The Silver Lake“). Bereits zuvor hatte Garfield die „Konzernmentalität“ hinter den „Amazing“-Filmen kritisiert. Das war zur Jahreswende 2017. Nun aber legte der Schauspieler gegenüber dem Guardian noch mal nach – und das, obwohl Branchenbeobachter und Fans davon ausgehen, dass er im kommenden Blockbuster „Spider-Man: No Way Home“ noch einmal in seine alte Rolle schlüpfen wird.

    Das Geschäft tut weh

    Über seine Erfahrung mit den „Amazing Spider-Man“-Filmen sagte Andrew Garfield nun: „Ich fing als naiver Junge an und wurde dann erwachsen. […] Es stehen Millionen von Dollar auf dem Spiel und darum geht es letztendlich. Für mich war es ein großes Erwachen und es hat wehgetan. Auf der Comic-Con in San Diego sind viele Erwachsene, denen es noch immer darum geht, was die Comicfigur für sie bedeutet. Doch wenn du den Markt und Testgruppen einbeziehst, liegt der Fokus plötzlich nicht mehr auf der Seele von dem Ganzen, sondern darauf, wie wir so viel Geld wie möglich damit machen.“

    „Ich fand das – und finde es noch immer – herzzerreißend, und zwar bei allen kulturellen Dingen. Geld hat uns alle korrumpiert und zu dem schrecklichen ökologischen Kollaps geführt, der uns alle töten wird“, schlägt Andrew Garfield einen Bogen zum großen Ganzen, bevor er in Gelächter ausbricht. „Ich mache nur Spaß, ich mache nur Spaß. Ich meine, es dauert noch ein paar Jahre, bis das passiert.“

    Spider-Man: No Way Home“ startet am 16. Dezember 2021 und ist den Aufrufzahlen des ersten Trailers nach der meisterwartete Kinofilm des Jahres (mindestens). Ob Andrew Garfield denn nun dabei sein wird, an der Seite von Hauptdarsteller Tom Holland und (dem ebenfalls nicht bestätigten Ex-Spidey Tobey Maguire), dazu erfahren wir auch im Guardian nichts. Kollege Ryan Gilbey versprach dem Schauspieler nämlich direkt, gar nicht erst danach zu fragen. „Das weiß ich zu schätzen“, antwortete Garfield lächelnd.

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