Disney+ holt heute gleich vier Filmhighlights neu ins Programm. Gerade für Sci-Fi- und Horrorfans ist einiges geboten. So gibt es mit „Alien: Covenant“ und „Predator - Upgrade“ gleich zwei Fortsetzungen ikonischer Franchises zu sehen. Außerdem erwartet euch mit „The Empty Man“ ein echter Horror-Geheimtipp und George Clooney stellt in „Monuments Men“ ein Team zusammen, um Kunstschätze vor den Nazis zu retten – eine Art „Ocean's Eleven“ im Zweiten Weltkrieg also.
"Alien: Covenant": brutaler und unterschätzter Sci-Fi-Horror
+++ Meinung +++
„Alien: Covenant“ von Ridley Scott hat mir verdammt viel Spaß gemacht und mich auf positive Weise schockiert und fasziniert. Dennoch können viele den Sci-Fi-Horrorfilm überhaupt nicht ausstehen. Laut Rotten Tomatoes kam der Film mit 65 Prozent positiver Kritiken nur mittelmäßig an und in Internetforen wie Reddit herrscht die Grundstimmung, dass der sechste Teil der „Alien“-Reihe zu viele alte Fragen offenlässt, zu viele neue aufmacht und stattdessen Antworten liefert, die keiner haben will. Außerdem seien die Figuren zu dämlich und unsympathisch, um mit ihnen mitzufühlen.
Und ja, die Crew um Terraforming-Spezialistin Daniels (Katherine Waterston), Captain Christopher (Billy Crudup) und Pilot Tennessee (Danny McBride) trifft laufend dumme Entscheidungen, als sie auf einem paradiesisch anmutenden fremden Planeten landen, um ihn als möglichen neuen Lebensraum zu beurteilen. Doch das ist auch das einzige größere Problem, das ich mit dem Film habe.
Das „Alien“-Franchise als Ganzes konnte ich nämlich schon seit „Alien 4“ aus der Feder von „Avengers“-Regisseur Joss Whedon überhaupt nicht mehr ernst nehmen, da dieser vor seltsam unangebrachtem Humor und überzeichneten Witzfiguren nur so überquillt.
Seitdem interessiere ich mich nicht mehr für das Franchise als zusammenhängendes Ganzes, sondern erwarte von „Alien“-Filmen vor allem eines: anständigen Sci-Fi-Horror. Und den liefert „Alien: Covenant“ zum einen mit dem albtraumhaften Neomorph, zum anderen aber auch durch sehenswerte Splatter-Effekte und eine spannungsgeladene Atmosphäre.
„Alien: Covenant“ ist nach vielen krassen stilistischen Brüchen innerhalb der Reihe die Fortsetzung, die sich am meisten auf die Stärken des Originals besinnt. Klar, kann der Film dessen Qualität nicht erreichen, dafür sind die Figuren dann doch zu dämlich. Doch die Richtung fühlt sich einfach vertraut und gut an.
"Alien: Covenant 2" UND eine Serie? So setzt Disney die Sci-Fi-Reihe nach "Prometheus" und "Alien: Covenant" fortDazu kommt dann auch noch eine sensationelle Doppelrolle von Michael Fassbender. Denn auf dem fremden Planeten ist bereits der „Prometheus“-Android David abgestürzt, der anders als seine geupdatete Version Walter (beide gespielt von Fassbender) menschliche Stärken und Schwächen zeigt, sich einerseits für Kunst und Flötenspiel begeistert, andererseits einen regelrechten Gotteskomplex entwickelt. Diese Figur allein sorgt dafür, dass sich „Alien 6“ eben nicht nur wie ein weiterer „Alien“-Film anfühlt, sondern eine eigene Identität bekommt.
›› "Alien Covenant" bei Disney+*
Für mich ist „Alien: Covenant“ deshalb nach den unbestrittenen Meisterwerken „Alien“ und „Aliens“ der drittbeste Teil der Reihe. Aber da spielt auch noch eine andere Sache mit rein:
Denn es gibt einen ausgeklammerten Prolog zu „Alien: Covenant“, der so essentiell für das Filmerlebnis ist, dass ich es nicht fassen kann, dass es diese Sequenz nicht in den fertigen Film geschafft hat. Hier werden die Figuren eingeführt und eine emotionale Bindung zu ihnen aufgebaut (vor allem erklärt sich der merkwürdige Kurzauftritt von James Franco dadurch viel besser).
Dieser Prolog ist ein absolutes Muss für jeden, der „Alien: Covenant“ schauen will, und zum Glück kostenlos auf YouTube verfügbar:
+++ Ende der Meinung +++
Noch ein Kultalien in "Predator - Upgrade"
Während „Alien: Covenant“ bei der Kritik immerhin noch mittelmäßig ankan, wurde „Predator - Upgrade“ von Shane Black aus dem Jahr 2018 regelrecht zerrissen. Auf Rotten Tomatoes stehen nur schwache 33 Prozent positive Kritiken zu Buche. Wir bei FILMSTARTS sehen die Sache aber ganz anders...
In der offizellen FILMSTARTS-Kritik zu „Predator - Upgrade“ haben wir 4 von 5 Sterne für den Sci-Fi-Actioner verliehen und urteilen: „Von der ersten bis zur letzten Minute ein unheimlich unterhaltsames 80s-Nerdfest.“
›› "Predator - Upgrade" bei Disney+*
Falls ihr mehr über den Disney+-Neustart erfahren wollt, haben wir erst kürzlich anlässlich einer TV-Ausstrahlung einen ausführlichen Artikel darüber veröffentlicht. Hier erfahrt ihr dann auch worum es in dem Film geht und wo die unterschätzten Stärken von „Predator - Upgrade“ liegen:
Außerdem neu bei Disney+: George Clooney vs. Nazis und ein Horror-Geheimtipp
In unserer FILMSTARTS-Kritik zu „Monuments Men“ beschreiben wir die Weltkriegs-Komödie als eine Mischung aus „Ocean's Eleven“ und „Das dreckige Dutzend“. Schließlich ist George Clooney in seiner Rolle Danny Ocean bekannt dafür, ein Team aus Spezialisten zusammenzustellen, um sich wertvolle Gegenstände unter den Nagel zu reißen.
›› "Monuments Men" bei Disney+*
Wie in Robert Aldrichs Klassiker „Das dreckige Dutzend“ verschlägt es die Truppe allerdings in den Zweiten Weltkrieg. Außerdem werden diesmal keine Gegenstände gestohlen, sondern vor der Zerstörung im Krieg der Allierten gegen Nazi-Deutschland bewahrt. Unterstützt wird George Clooney dabei übrigens von Top-Stars wie Matt Damon, John Goodman und Bill Murray:
Ein weiterer interessanter Neustart auf Disney+ ist der noch recht junge Horrorfilm „The Empty Man“.
›› "The Empty Man" bei Disney+*
In seinem Regiedebüt offenbart David Prior bereits sein enormes Talent offenbart, dichte Grusel-Atmosphäre zu erzeugen, mit diversen Horror-Subgenres zu spielen und herrliche Mindfucks zu bieten. Es geht um eine Gruppe von Teenagern, die auf mysteriöse Weise verschwinden, weshalb sich der pensionierte Polizist James Lasombra (James Badge Dale) aufmacht, sie zu finden...
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