Was wäre das Fernsehen nur ohne Sitcoms? Es gibt wohl kaum jemanden, der sich nicht irgendwann mal auf sein Sofa hat fallen lassen, um sich von den kurzweiligen Serien dieses Genres unterhalten zu lassen.
Sitcom, das steht für „Situational Comedy“, also „Situationskomik“. Im Gegensatz zur Sketchshow, die meist nur aus kurzen, unzusammenhängenden Gags besteht, hat die Sitcom wiederkehrende Charaktere, häufig einen festen Schauplatz und eine mal mehr, mal weniger durchgängige Handlung, aus der sich die komischen Situationen direkt ergeben.
Seit Jahrzehnten zählen Sitcoms zu den beliebtesten Serien im Fernsehen. Ob das deutsche Urgestein „Ein Herz und eine Seele“, der Neunziger-Kult-Hit „Friends“ oder der langjährige ProSieben-Quotengarant „The Big Bang Theory“: Die kurzen, humorvollen Comedy-Snacks eignen sich ideal dafür, beim Durchzappen hängen zu bleiben und seine Alltagssorgen über Bord zu werfen.
Doch nicht nur im Fernsehen erfreuen sich Sitcoms großer Beliebtheit. In jüngeren Jahren haben Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ das Potenzial des Genres für sich entdeckt, längst abgesetzte Nischenhits wie „Pastewka“ und „Arrested Development“ wiederbelebt und für die exklusiven Streaming-Rechte besonders beliebter Sitcoms wechselten in der Vergangenheit schon des Öfteren Hunderte Millionen Dollar den Besitzer.
Mittlerweile gibt es so viele Serien dieses Comedy-Subgenres, dass man schnell den Überblick verliert. Um euch die Wahl leichter zu machen und euch von unlustigen Rohrkrepieren fernzuhalten, haben wir gnadenlos aussortiert. Das Ergebnis: Unser Liste der besten Sitcoms aller Zeiten:
Die besten Sitcoms – Platz 30:
The Big Bang Theory (2007-2019)
Mit: Johnny Galecki, Jim Parsons, Kaley Cuoco
Superhelden, „Star Trek“ und Elementarphysik: 2007 flimmerte die CBS-Sitcom „The Big Bang Theory“ zum ersten Mal über die amerikanischen Bildschirme. Inzwischen hat sich die Serie um die vier Wissenschaftler und deren Freundin Penny (Kaley Cuoco) zu einer der erfolgreichsten Sitcoms aller Zeiten entwickelt.
Grund dafür dürfte wohl vor allem die unverbrauchte Thematik sein, denn die Serienschöpfer Chuck Lorre und Bill Prady stellten mit Leonard Hofstadter (Johnny Galecki), Sheldon Cooper (Jim Parsons), Howard Wolowitz (Simon Helberg) und Raj Koothrappali (Kunal Nayyar) vier waschechte Nerds in den Mittelpunkt, die gemeinsam versuchen, den Tücken des ganz alltäglichen Wahnsinns zu trotzen.
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In „The Big Bang Theory" wird man exzessive Ausschweifungen à la „Two And A Half Men“ oder kitschige Familiengespräche der Marke „Full House“ vergeblich suchen. Hier haben allein die Nerds das Sagen und diese spielen lieber Klingonen-Scrabble, schauen zum x-ten Mal die „Indiana Jones“-Filme oder statten dem Comicbuchladen einen Besuch ab, anstatt den Großstadtdschungel unsicher zu machen.
Lorre und Prady haben mit „The Big Bang Theory“ Sitcoms für eine jüngere Generation von Fernsehzuschauern wieder attraktiv gemacht, die sich in den etwas verschrobenen Nerds problemlos wiederfinden können und diese genau deshalb so lieben.
Die besten Sitcoms – Platz 29:
Der Prinz von Bel-Air (1990-1996)
Mit: Will Smith, James Avery, Alfonso Ribeiro
„Now this is the story all about how my life got flipped, turned upside down” – diese Liedzeilen der Kultserie reichen schon aus, um jedes Kind der 90er Jahre in gute Laune zu versetzen. Im legendären Intro-Song von „Der Prinz von Bel-Air“ rappt William „Will“ Smith darüber, wie er auf Wunsch seiner Mutter hin von den Straßen Philadelphias in das titelgebende Nobelviertel zieht, um bei seiner Tante und ihrer Familie zu leben.
Dass der vorlaute Will bei der wohlerzogenen Familie allerhand Konflikte herauf beschwört, ist nicht nur abzusehen, sondern macht auch den ganzen Charme der Serie aus. Etwa wenn Will und der verwöhnte Streber Carlton (Alfonso Ribeiro) gemeinsam die Stadt unsicher machen oder er mit seinem Onkel Phil (James Avery) auf Konfrontationskurs geht.
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Trotz der zahlreichen, großartigen Nebendarsteller lebt die Serie hauptsächlich von der schelmischen Präsenz von Will Smith: immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, nie um einen Konflikt verlegen, draufgängerisch und dennoch einfach nur liebenswert. Die Sitcom ist ebenso wenig aus der Fernsehlandschaft wegzudenken, wie Will Smith aus Hollywood!
Die besten Sitcoms – Platz 28:
Frasier (1993-2004)
Mit: Kelsey Grammer, Jane Leeves, David Hyde Pierce
„Frasier“ ist eine der erfolgreichsten US-amerikanischen Sitcoms überhaupt und handelt von dem Psychiater Dr. Frasier Crane und seiner Familie. Dessen Geltungsdrang, Snobismus und Versuche, eine neue Partnerin zu finden, stehen im Mittelpunkt der Serie. Gerade aufgrund Frasiers Beruf behandelt die Sitcom auch sehr tiefgründige Themen, was für eine Sitcom doch recht ungewöhnlich ist und fordert somit durch geschickte Dialoge nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Denken auf.
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Durch die sowohl intelligenten aber gleichzeitig auch unbedarften Charaktere, die von einem Fettnäpfchen ins andere treten, entstehen grandios durchdachte Dialoge und oftmals sehr zynische Wortgefechte zwischen den einzelnen Figuren. „Frasier“, der Ableger der Bar-Sitcom „Cheers“, ist eine wirklich erfrischende und niveauvolle Sitcom, die - völlig berechtigt - bereits Kult-Status besitzt.
Die besten Sitcoms – Platz 27
Family Guy (seit 1999)
Mit: Seth MacFarlane, Mila Kunis, Seth Green
Mit seinem Kinofilm „Ted“ hat sich „Family Guy“-Schöpfer Seth MacFarlane noch mal ein ganz neues Publikum erschlossen, doch Serien-Fans war sein Name selbstverständlich auch schon vorher ein Begriff. Wie sonst nur bei „Die Simpsons“ oder „South Park“ wird hier die amerikanische Kultur und das dortige Leben aufs Korn genommen – im Mittelpunkt dabei stets: die Familie Griffin, bestehend aus Vater, Mutter, drei Kindern und einem sprechenden Hund, die von einer haarsträubenden Situation in die nächste gerät.
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So verrückt sind diese Situationen und doch so wiedererkennbar, dass man bald zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit eine Szene aus „Family Guy“ anführen kann. Zwar geht es hierbei stets hochgradig politisch unkorrekt zu, doch wird der Spott so großflächig und zugleich zielsicher verteilt, dass sich niemand benachteiligt fühlen muss. Egal ob Politiker, Filmschaffender oder amerikanischer Durchschnittbürger – hier kriegt jeder sein Fett weg.
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Bei allen animierten Serien steht und fällt die Qualität der Serie mit der Qualität der Sprecher, und bei „Family Guy“ steht hier ein absoluter Premium-Cast zur Verfügung: Hollywood-Stars wie Mila Kunis (Meg) und Seth Green (Chris), versierte Animations-Sprecher wie Alex Borstein (Lois) und natürlich MacFarlane höchstpersönlich, der nicht nur drei Hauptfiguren (Peter, Stewie und Brian), sondern auch noch unzählige Nebenfiguren spricht.
Die besten Sitcoms – Platz 26:
Malcolm mittendrin (2000-2006)
Mit: Frankie Muniz, Bryan Cranston, Jane Kaczmarek
Malcolm (Frankie Muniz) ist hochbegabt und hätte eigentlich ein vielversprechendes und erfolgreiches Leben vor sich, würde er nicht in der dysfunktionalsten aller amerikanischen Familien aufwachsen. Denn seine tyrannische Mutter Lois (Jane Kaczmarek) erzieht ihren Nachwuchs mit drakonischen Maßnahmen.
Ihre Kinder machen es ihr aber auch echt nicht leicht: Malcolms stumpfsinniger großer Bruder Reese (Justin Berfield) ist nur dann genial, wenn es darum geht, üble Streiche auszuführen, und das smarte Nesthäkchen Dewey (Erik Per Sullivan) manipuliert seine älteren Verwandten nach Strich und Faden. Zwischen den Brüdern herrscht nur dann Einigkeit, wenn es darum geht, ihrer Mutter eins auszuwischen. Mitten in der Schusslinie: Familienvater Hal (Bryan Cranston), der sich der strengen Herrschaft seiner Gattin beugt und oft seine ganz eigenen verrückten Alltags-Abenteuer erlebt.
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Das anarchische Chaos von „Malcom mittendrin“ ist ein erfrischender Gegenentwurf zum traditionellen amerikanischen Familienidyll, wie es in klassischen Genre-Vertretern gerne präsentiert wird. Dennoch ist es gerade dieser gemeinsam geteilte Wahnsinn, der die unverbesserlichen Streithähne zusammenschweißt wie Pech und Schwefel und daraus eine der verrücktesten und lustigsten Sitcom-Familien aller Zeiten formt.
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An diesem Special haben ebenfalls mitgearbeitet: Stefan Geisler, Julius Vietzen, Carsten Baumgardt, Christoph Petersen, Björn Becher, Lars-Christian Daniels, Michael Leutner, Micha Kunze, Sabrina Moya und Markus Trutt.
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