„Zack Snyder's Justice League“ ist nicht nur zwei Stunden länger als die Kinofassung und enthält zahlreiche Szenen, die es in „Justice League“ von 2017 nicht gab. Der sogenannte Snyder-Cut ist auch in vielen Actionszenen, die sehr ähnlich oder genau gleich sind wie in der Kinoversion, wesentlich brutaler.
Das liegt zum einen an den düstereren Farben und der weniger fröhlichen Musikuntermalung. Zum anderen aber hat es auch damit zu tun, dass es in „Zack Synder's Justice League“ zusätzliche Bluteffekte und dergleichen gibt, die in der Kinofassung nicht zu sehen waren.
Ein gutes Beispiel für alle diese Faktoren ist die Einführung von Wonder Woman (Gal Gadot), also die Szene, in der sie die Terroristen besiegt, die das Gerichtsgebäude in die Luft sprengen wollen. In dem nachfolgenden Video haben wir die Szenen aus den beiden „Justice League“-Versionen nebeneinander gestellt:
Aufgrund der blutigen Gewalt (und der mehrmaligen Verwendung des Wortes „fuck“) erhielt „Zack Snyder's Justice League“ in den USA das sogenannte R-Rating, also gewissermaßen das Pendant zu unserer FSK-Freigabe ab 18 Jahren.
Doch warum hat sich Regisseur Zack Snyder für diesen erhöhten Gewaltgrad entschieden? Im Gespräch mit dem US-Branchenmagazin Variety erklärten er und seine Frau Deborah Snyder, die eine Produzentin des Films ist, dass es das Team genossen habe, nicht über eine Freigabe nachdenken zu müssen. Schließlich war Studio Warner, das „Zack Snyder's Justice League“ explizit für den US-Streamingdienst HBO Max produzieren ließ, mit einer höheren Einstufung einverstanden.
„Wir machten es so, als würde es keine Freigabebehörden geben. So, wie wir es am coolsten fanden“, das sei die Philosophie gewesen.
Wo gehobelt wird, fallen Späne
Gleichzeitig ging es Snyder jedoch auch darum, dass die Gewaltdarstellung realistisch ist – oder zumindest so realistisch, wie es bei einem Film sein kann, in dem Götter und Menschen miteinander kämpfen:
„Ich finde Konsequenzen immer wichtig, ich finde eine richtige Bedrohung wichtig“, so Snyder.
Für Deborah Snyder ist die verharmlosende Gewaltdarstellung in Superheldenfilmen mit Jugendfreigabe sogar „ein wenig unverantwortlich“, wie sie in dem Gespräch erklärte, weil keine Auswirkungen von Gewalt gezeigt werden. Und da stimmte Zack Snyder ihr zu:
„Wenn der Superheld das Auto zerschmettert und das ganze Auto explodiert und man sieht, dass der Fahrer aus dem Wrack herauskrabbelt und man merkt, dass es ein Film mit Jugendfreigabe ist, dann ist es nur eine Formsache, dass man kein Blut sieht. Ich will eine echte Gewaltdarstellung. Ich will es nicht verharmlosen.“
„Zack Snyder's Justice League“ ist in Deutschland seit dem 18. März 2021 bei Sky und Sky Ticket zu sehen. Ende Mai folgt die Veröffentlichung als VoD und auf DVD und Blu-ray.
"Zack Snyder's Justice League" auf DVD und Blu-ray: Bald könnt ihr den Snyder-Cut auch ohne Sky schauen