Iron Man, Captain America und viele der anderen Helden des super-erfolgreichen MCU gehörten zur Marvel-Resterampe, bevor sie unter Kevin Feige und seinem Team zu Protagonisten des erfolgreichsten Film-Franchises wurden.
Auch Sony wählt die Figuren seiner aktuellen Reihe an Comicadaptionen nicht unbedingt deswegen aus, weil sie sich nichts Schöneres vorstellen können, als eine Filmreihe mit „Spider-Man“-Bösewichten auf die Beine zu stellen, sondern weil die Filmrechte an Figuren wie Venom oder Morbius halt eh schon im Portfolio sind – und zumindest der Kino-Erfolg von „Venom“ (der aktuell auf Netflix zu den beliebtesten Filmen gehört) deutet darauf hin, dass auch die „Spider-Man“-Resterampe ziemlich lukrativ ist.
Nach "Venom" kommt "Morbius"
Da Spidey als populärste Figur aus dem „Spider Man“-Kosmos an Feige und sein Team ausgeliehen wurde, wo die Filme mit Tom Holland als Teil des Marvel Cinematic Universe entstehen, bastelt Sony nun an einer Reihe, in der Spideys berühmteste Gegenspieler im Mittelpunkt stehen. „Venom“ wurde dabei zum Überraschungshit, der ab 24. Juni 2021 in „Venom 2: Let There Be Carnage“ fortgesetzt werden soll. Vorher, am 18. März 2021, startet „Morbius“ mit Jared Leto.
Die Erfolgsformel von „Venom“ soll hier erneut zur Anwendung kommen: Man nehme einen charismatischen Schauspiel-Star für die Hauptrolle, nun also Jared Leto statt Tom Hardy, und lasse ihn gewissermaßen gegen sich selbst kämpfen:
In „Venom“ muss sich Eddie Brock (Hardy) einem außerirdischen Organismus erwehren, der ihn einerseits kontrolliert, andererseits sehr stark macht – in „Morbius“ wird der Biochemiker Michael Morbius (Leto) zum Vampir, um seine Blutkrankheit zu bekämpfen, aber mit der neu gewonnenen Stärke geht auch ein für alle anderen Menschen sehr gefährlicher Blutdurst einher...
Gar nicht so wirklich böse
Obwohl es sich bei Morbius und Venom um klassische Gegenspieler aus den Spidey-Comics handelt, sind sie in ihren Filmen eher Antihelden als wirkliche Schurken. Für Venom lässt sich das jedenfalls zweifelsfrei sagen, der muss im Finale nämlich gegen einen noch schurkischeren Schurken ran, bei Morbius gehen wir sehr davon aus. Der Trailer erweckt jedenfalls den Eindruck einer tragischen Figur: Michael Morbius möchte einfach nur gesund werden, wird dabei jedoch zum Monster, gegen das er ankämpfen wird.
Crossover mit "Spider-Man"-Film
Kevin Feige hat bisher keine Verbindung des MCU zur Sony-Reihe erkennen lassen, umgekehrt aber wird es die sehr wohl geben. Mit Adrian Toomes alias Vulture (Michael Keaton) tritt der Bösewicht aus dem MCU-Film „Spider-Man: Homecoming“ in „Morbius“ auf, außerdem läuft Michael Morbius im Trailer an einem Graffiti vorbei, in dem Spidey ein Mörder genannt wird, womit aufs Ende von „Spider-Man: Far From Home“ verwiesen werden dürfte.
Dass auch Tom Holland in einem der Ablegerfilme vorbeischaut, klingt da nur noch wie eine Frage der Zeit, zumal gerade die Rückkehr von Vulture auf die Formierung der Bösewicht-Kombo Sinister Six hindeutet, deren Filmauftritt ja bereits als Spin-off der „Amazing Spider-Man“-Filmreihe geplant war – und wenn die Sinister Six endlich ihren eigenen Film bekommen, wäre es merkwürdig, sollten Spideys Erzfeinde dann nicht gegen Spidey kämpfen.
Sony hat zudem schon mit der Arbeit an einer Reihe anderer Ablegerfilme begonnen, darunter einer zur „Spider-Man“-Nebenfigur Madame Web, einer zu Fiesling Kraven the Hunter sowie (wahrscheinlich) ein „Spider-Woman“-Film von Olivia Wilde. Aber es bleibt abzuwarten, welche dieser Projekte am Ende tatsächlich auf die Leinwand kommen werden.
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