Die Kritiken für „Tenet“ sind gut, daran besteht gar kein Zweifel: Die Kritikensammelseite Metacritic berechnet aus 34 gezählten Kritiken eine Durchschnittswertung von 69 von 100 Punkten und bei Rotten Tomatoes sind sogar 80 Prozent der 111 gezählten Reviews positiv, bei einer Durchschnittswertung von 7,21 von 10 Punkten (Stand: 28. August 2020).
Auch von FILMSTARTS gibt es in der offiziellen Kritik 5 von 5 möglichen Sternen. Doch innerhalb der FILMSTARTS-Redaktion fallen die Meinungen längst nicht nur so begeistert aus. Von mau (2 Sterne) bis Meisterwerk (5 Sterne) sind die Wertungen gestreut, wie ihr der nachfolgenden Übersicht entnehmen könnt:
Christoph Petersen (Chefkritiker und Autor der FILMSTARTS-Kritik) gibt 5 von 5 Sternen: Ein visuell rauschhaftes und konzeptionell bahnbrechendes Science-Fiction-Action-Meisterwerk – auf einem Level mit „Inception“!
Markus Trutt (Redakteur) gibt 4,5 von 5 Sternen: „Tenet“ hat mich von der ersten bis zur letzten Minute in den Kinosessel gepresst und mich dabei aus dem Staunen nicht mehr rauskommen lassen. Nolan erreicht beim Spiel mit der Zeit einen neuen Höhepunkt und hat im Zuge dessen (wie zur Hölle auch immer) schier unglaubliche Actionszenen auf die Beine gestellt, die es so noch nie auf der Leinwand zu sehen gab und die die Sehgewohnheiten immer wieder herausfordern. Ein nahezu perfektes wuchtiges Ausnahmewerk, das ich direkt nach dem Abspann gleich nochmal schauen wollte.
Julius Vietzen (Redakteur) gibt ebenfalls 4,5 von 5 Sternen: Mit „Tenet“ macht Christopher Nolan genau dort weiter, wo er bei „Inception“ und „Interstellar“ aufgehört hat: Wuchtig inszenierte Actionszenen, atemberaubende Spannung und überwältigende Bilder gehen Hand in Hand mit thematischer und inhaltlicher Komplexität. Einziger Wermutstropfen: Die Filmmusik von Ludwig Göransson ist zwar effektiv, aber nicht so gut wie bei die von Hans Zimmer.
Björn Becher (Redakteur) gibt 3,5 von 5 Sternen: „Tenet“ ist großer Bombast (gerade auf Soundebene) und für mich trotz einiger platter Momente einer der bislang interessantesten Filme von Nolan. Immer wieder klassisches Agenten-Actionkino, mit dem mich der sonst zur Verwissenschaftlichung neigende Regisseur überraschte. Ganz kann er aber nicht aus seiner Haut und wird dann doch hin und wieder unnötig erklärbärig...
Daniel Fabian (Redakteur) gibt ebenfalls 3,5 von 5 Sternen: „Tenet“ ist der perfekte Film, um die Kinosaison wiederzueröffnen: groß, laut und ein echtes Original. Ein erzählerisch fast schon überambitionierter Film, der Nolan-untypisch aber etwas wirr geraten ist. Absolutes Highlight des Films: der Score. Sowas hat man noch nie gehört!
Tobias Mayer (Redakteur) gibt 2 von 5 Sternen: Warum ich mich für irgendwas oder irgendwen in „Tenet“ interessieren sollte, obwohl es um das drohende Ende der Welt und eine abgefahrene Sci-Fi-Prämisse geht, weiß ich nicht. Spannend fand ich den Film an keiner Stelle, dazu sind mir die Figuren und Organisationen viel zu egal, da Nolan ihnen keine Konturen gibt – und außerdem ist der Film auch viel zu schnell, um spannend zu sein.
Das Tempo führt auch dazu, dass ich wesentliche, von Nolan in fast jeden seiner Dialoge gestopfte Plot-Informationen mitunter wahrscheinlich verpasst habe, weil ich noch über die Enthüllung zuvor nachdenken musste (wollte Nolan sicherstellen, dass ich mindestens zwei Kinotickets kaufe, um „Tenet“ zu verstehen?). Dabei möchte ich doch lieber über die Deutung von Sci-Fi-Geschichten nachdenken, darüber, was sie über unsere Gesellschaft aussagen, anstatt mir ihren Plot hinterher zusammenzupuzzeln. Schade um die ausgefallen-wuchtigen Kampfszenen, die starke Besetzung und den trockenen britischen Humor.
„Tenet“ läuft seit dem 26. August 2020 in den deutschen Kinos.