Mit allerlei Referenzen und Gastauftritten bekannter Figuren haben die Macher von „Star Trek: Picard“ im Laufe der ersten Staffel bereits mehrfach bewiesen, wie sehr sie die bisherigen Geschehnisse im „Star Trek“-Universum und insbesondere der „Picard“-Vorgängerserie „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“ alias „Star Trek: The Next Generation“ verinnerlicht haben.
Und auch die neue „Picard“-Folge „Bruchstücke“ bildet da keine Ausnahme. Neben Anspielungen auf Alien-Rassen und technische Errungenschaften stechen dabei vor allem Picards (Patrick Stewart) Ausführungen zu seiner Sternenflotten-Vergangenheit heraus. Während man die Erwähnung von Picards alter Freundin Marta Batanides (die auch in einer „Next Generation“-Folge einen Auftritt hatte) ohne Weiteres nostalgisch goutieren kann, könnte mancher „Star Trek“-Fan kurz stutzen, als der Ex-Enterprise-Captain von seiner Zeit auf der USS Reliant erzählt.
Dem La-Sirena-Captain Rios (Santiago Cabrera) vertraut Picard an, wie er dort vor vielen Jahren als Fähnrich die Nachtschichten genossen hat, in denen er allein mit der Leere des Alls war. Aber kann Picard überhaupt auf der altbekannten Reliant gedient haben?
Die USS Reliant im "Star Trek"-Universum
Trekkies mit ein wenig Raumschiff-Hintergrundwissen dürften bei der USS Reliant als Erstes völlig zu Recht an das prominent auftretende Föderationsschiff denken, das Bösewicht Khan (Ricardo Montalban) im zweiten „Star Trek“-Kinofilm „Der Zorn des Khan“ stiehlt, um seine Pläne und nicht zuletzt seine Rache an Captain Kirk (William Shatner) in die Tat umzusetzen.
Die Ereignisse des Films finden allerdings im Jahr 2285 statt, während Jean-Luc Picard erst im Jahr 2305 geboren wird (und noch einmal rund 20 Jahre später der Sternenflotte beitritt) – mal ganz davon abgesehen, dass die Reliant in „Star Trek II“ auch ganz eindeutig zerstört wird (Randnotiz: Die neue Serie „Star Trek: Picard“ spielt nun im Jahr 2399).
Dass in „Picard“ jetzt erwähnt wird, dass der Titelheld einst Teil der Reliant-Crew war, ist allerdings kein Fauxpas seitens der Macher. Die Lösung des „Rätsels“ ist sogar sehr naheliegend: Wie in anderen Fällen (z.B. auch bei der Enterprise) gab es innerhalb der Sternenflotte mehrere Schiffe, die den Namen Reliant trugen. Dennoch kommt die Verbindung zwischen Reliant und Picard jetzt auch nicht völlig aus dem Nichts, sondern wurde bereits in „Next Generation“ gezogen...
Versteckter Reliant-Hinweis in "Next Generation"
Mehrfach wurde in „Star Trek: Next Generation“ (und auch schon in „Picard“) darauf hingewiesen, dass Picard vor seiner Zeit als Enterprise-Captain viele Jahre auf der USS Stargazer stationiert war. Dass sein erster Schiff-Einsatz nach seiner Sternenflotten-Ausbildung (und noch vor seinem Stargazer-Job) auf einem Nachfolger der originalen USS Reliant erfolgte, ist im bisherigen „Star Trek“-Kanon aber schon etwas besser versteckt.
Erwähnt wurde Picards Dienst auf der Reliant bislang lediglich in der gefeierten „Next Generation“-Episode „Wem gehört Data?“ (Originaltitel: „The Measure Of A Man”) aus der zweiten Staffel – allerdings nur in einer zuvor geschnittenen Szene des 13 Minuten längeren Extended Cuts, der erst 2012 auf Blu-ray erschienen ist.
Dass die „Star Trek: Picard“-Autoren einen derart unauffälligen Nebensatz nun erneut aufgreifen, beweist einmal mehr, dass insbesondere die besagte Folge auch bei ihnen hoch im Kurs steht, schließlich haben sie auch schon den darin mit im Zentrum stehenden Bruce Maddox für „Picard“ zurückgebracht (wenn auch mit einem anderen Darsteller).
Welche Anspielungen die verbleibenden zwei Folgen der ersten „Star Trek: Picard“-Staffel noch bereithalten, erfahren wir dann an den kommenden Freitagen bei Amazon Prime Video.
So ist die neue Folge "Star Trek: Picard" mit "Discovery" verbunden