Achtung, es folgen Spoiler zur neuen Folge von „Star Trek: Picard“ und zur zweiten Staffel von „Star Trek: Discovery“!
Die siebte Folge von „Star Trek: Picard“ stand primär im Zeichen des rührenden Wiedersehens zwischen Ex-Enterprise-Captain Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) und seinen früheren engen Vertrauten Will Riker (Jonathan Frakes) und Deanna Troi (Marina Sirtis). Doch abseits der nostalgischen Rückbesinnung auf die Kult-Serie „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“ (aka „Star Trek: The Next Generation“) versteckt sich in der jüngsten „Picard“-Episode auch ein Verweis auf „Star Trek: Discovery“.
Düstere Vision
Noch bevor Picard auf dem Planeten Nepenthe auf Riker und Troi trifft, sehen wir direkt zu Beginn von Folge 7 einen Flashback zu einem Moment aus einer früheren Episode der Staffel, den wir erst jetzt in Gänze präsentiert bekommen. So erfahren wir, dass sich Dr. Agnes Jurati (Alison Pill) Picards Crew in Wahrheit auf Drängen der Föderations-Sicherheitschefin Commodore Oh (Tamlyn Tomita) angeschlossen hat und in deren Auftrag sein Vorhaben, die Androidin Soji (Isa Briones) zu retten, eher sabotieren als es unterstützen sollte (wofür sie letztlich sogar ihren Mentor und Liebhaber Bruce Maddox umgebracht hat).
Überzeugt wurde Jurati von Oh mittels einer vulkanischen Gedankenverschmelzung, wie wir sie schon oft im „Star Trek“-Universum gesehen haben. In diesem Fall wird die Wissenschaftlerin dabei mit einer apokalyptischen Vision konfrontiert, bei der offenbar künstliche Intelligenzen das Ende mehrerer Welten herbeiführen. Diese Vorahnung ist wohl auch der Grund, warum die Romulaner alle Androiden zerstören wollen – und dürfte „Star Trek“-Fans recht bekannt vorkommen...
Gleiche Vision wie in "Star Trek: Discovery"?
Wer aufmerksam die zweite Staffel der zweiten aktuellen „Star Trek“-Serie „Star Trek: Discovery“ geschaut hat, dem könnte im rund 150 Jahre später spielenden „Picard“ nun aufgefallen sein, dass Juratis bzw. Ohs Vision sehr stark an die düsteren Bilder erinnert, die sich Spock (Ethan Peck) in der achten Folge bei seiner Gedankenverschmelzung mit dem Roten Engel offenbart haben. Hier wurde uns wohl einerseits eine bereits vergangene Katastrophe gezeigt und andererseits ein Ausblick darauf, dass diese sich zu wiederholen droht, wenn die künstliche Intelligenz Control in der fernen Zukunft nahezu alles Leben zerstört.
Die Visualisierung der beiden Visionen ist in „Picard“ und Discovery“ nicht nur sehr ähnlich, in einem Fall wird uns sogar exakt dasselbe Bild einer Planetenzerstörung präsentiert. Man kann also durchaus schlussfolgern, dass wir in den beiden „Star Trek“-Serien verschiedene Teile ein und derselben Vision sehen.
Enge Verknüpfung von "Picard" und "Discovery"?
Noch ist unklar, wie es genau zur mutmaßlichen KI-Apokalypse im „Star Trek“-Universum kommen könnte. Es sieht jedoch ganz so aus, als hätte die Discovery-Crew um Michael Burnham (Sonequa Martin-Green) das drohende Unheil noch nicht abwenden können, obwohl sie am Ende von Staffel 2 dafür extra mit Control im Gepäck ins 32. Jahrhundert gereist sind.
Wäre dieses Vorhaben erfolgreich gewesen, würde die Vision im Jahr 2399, in dem „Star Trek: Picard“ spielt, wohl nicht mehr aktuell sein. Daher sieht es ganz danach aus, als könnte die angedeutete Weltenzerstörung zu einem neuen Schlüsselereignis im „Star Trek“-Universum werden, das es nun in beiden Serien zu verhindern gilt und diese so enger verknüpfen könnte als gedacht.
Mehr könnten wir vielleicht schon in den drei verbleibenden Folgen der ersten „Star Trek: Picard“-Staffel erfahren, die hierzulande an den kommenden Freitagen bei Amazon Prime Video erscheinen. Konkretere Antworten dürfte es dann aber spätestens mit der dritten Season von „Star Trek: Discovery“ geben, die kurz nach dem „Picard“-Staffelfinale auf Netflix starten dürfte.