In gerade einmal zweieinhalb Wochen spielte „Bad Boys 3“ bereits über 290 Millionen Dollar ein. Das ist nicht nur beachtlich in Anbetracht der Produktionskosten von knapp 90 Millionen Dollar, sondern auch im Vergleich mit den Vorgängern. Denn schon jetzt ist der Film der Hollywood-Newcomer Adil El Arbi und Bilall Fallah („Gangstas 4 Life“) erfolgreicher als die beiden Vorgänger von Actionfilm-Ass Michael Bay.
Dass der Film zum Überraschungs-Hit wurde, liegt natürlich nicht zuletzt an Will Smith und Martin Lawrence, zwischenen denen die Chemie auch 25 Jahre nach Teil 1 noch stimmt und dem belgischen Regie-Duo, das frischen Wind in das Franchise brachte, sondern auch an der Action, die man Bay-typisch spektakulär halten wollte, gleichzeitig aber auch möglichst günstig umsetzte.
Explosionen sind teuer
„Bad Boys II“, der immerhin schon 17 Jahre auf dem Buckel hat, kostete damals schon stattliche 130 Millionen Dollar – die hatten Adil und Bilall für Teil 3 nicht einmal ohne Berücksichtigung der Inflation zur Verfügung. Dennoch wollten die beiden eine Action-Orgie á la „Bayhem“ abliefern. Dabei sind es aber eben auch die großen Schießereien, Explosionen und Verfolgungsjagden, die ordentlich Geld kosten.
Und auch wenn es die eine oder andere Actionszenen letztlich nicht in den Film schaffte, wollte man mit dem Nachzügler-Sequel auch jene „Bad Boys“-Fans bedienen, die sich etwa an der Verfolgungsjagd in Teil 2 gar nicht satt sehen können. Und da die beiden Kerle auf dem Regiestuhl mit Action in dieser Größenordnung praktisch keine Erfahrungen mitbrachten, waren diese bei der Umsetzung umso stärker auf ihre Action- und Effekt-Crew angewiesen, wie sie im Interview mit SlashFilm verrieten.
„Wir haben sehr viel geplant“, so Fallah, der genau wusste, dass es mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln (90 Millionen sind für einen Hollywood-Actionkracher ziemlich wenig) umso größeren Ideenreichtum brauchte: „Wir hatten nicht das Budget eines Marvel-Films, also mussten wir mit den Mitteln, die wir hatten, kreativ werden.“
Junge Regisseure, erfahrene Crew
Rückhalt und Ideen gaben dabei vor allem erfahrene Teammitglieder, die ihr Know-How schon für einige der größten Film-Franchises unserer Zeit einsetzten – etwa Special-Effects-Supervisor Eric Frazier („Fast & Furious 8“, „Fluch der Karibik 5“) und Pyro-Spezialist David J. Barker („Avengers: Endgame“, „Captain Marvel“).
„Sie waren so erfahren, weil sie bereits an Marvel-Filmen und ‚Fast & Furious‘-Filmen gearbeitet hatten. Also konnten wir sie immer fragen, ‚Wie würdet ihr das machen?‘ Und ‚Wie können wir diese Aufnahme realisieren?‘[…] Sie waren eine große Unterstützung. Wir haben alles aufs Storyboard gebracht, jede Aufnahme wurde diskutiert.“
Nur so konnten die Actionszenen in „Bad Boys 3“ in erster Linie kostensparend und letztlich dennoch spektakulär umgesetzt werden, was am Ende eben auch seinen Beitrag dazu leistete, dass der Film wenige Wochen nach Kinostart bereits weit über das Dreifache seines Budgets eingebracht hat. Und einige Millionen werden sicherlich noch dazukommen.
Und wer weiß, vielleicht führt das vielleicht sogar dazu, dass das belgische Regie-Duo demnächst sogar selbst für Marvel am Regiestuhl sitzt...
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