Seit einiger Zeit will Bradley Cooper ein Biopic über den berühmten Komponisten Leonard Bernstein machen, dabei selbst Regie führen und die Hauptrolle spielen, nachdem er bereits am Drehbuch mitgeschrieben hat. Obwohl ihm sein Regiedebüt „A Star Is Born“ sogar das Vertrauen der Bernstein-Erben und die nötigen Musikrechte einbrachte, klappte die Realisierung von „Bernstein“ mit den klassischen Hollywood-Studios nicht.
Doch während Paramount endgültig aussteigt, springt nun Netflix ein. Der Streamingdient bestätigte gegenüber Deadline, dass man den Film finanzieren wird. Geplant sei wie zuletzt auch bei „The Irishman“ ein umfangreicher Kinostart vor der Veröffentlichung auf der Streamingplattform, womit „Bernstein“ von Netflix direkt für die Oscar gepusht wird.
2 Regie-Legenden und der "Joker"-Regisseur
Der Streaminggigant arbeitet dabei einmal mehr mit Martin Scorsese zusammen, dessen „The Irishman“ jüngst auf den Weg gebracht wurde. Scorsese ist eine von zwei Produzentenlegenden, die Cooper unterstützen wollen, hinter „Bernstein“. Die zweite ist Steven Spielberg.
Wie Scorsese plante auch der „Jurassic Park“-Regisseur lange Zeit, selbst bei „Bernstein“ Regie zu führen, nahm dann aber Abstand, als Coopers Begeisterung offensichtlich wurde und der „Hangover“-Star mit seinem Regie-Debüt „A Star Is Born“ auch sein Können bewies.
Spielberg machte dafür ein Ende 2020 startendes „West Side Story“-Remake, in dem sich viel Musik von Leonard Bernstein finden wird. Doch nicht nur er und Scorsese werden den Regisseur und Schauspieler Cooper unterstützen. Dieser bringt nämlich mit dem Netflix-Deal zudem noch seinen Busenkumpel und Geschäftspartner Todd Phillips („Joker“) an Bord.
Überraschende Kooperationen für "Bernstein"
Damit sorgt „Bernstein“ übrigens auch gleich für zwei Zusammenarbeiten, die kürzlich noch eher unwahrscheinlich schienen. Zum einen arbeiten Scorsese und Phillips nun doch zusammen. Ursprünglich sollte Scorsese „Joker“ produzieren, doch dann nahm er kurzerhand und überraschend Abstand. Zuletzt deutete er nur an, dass ihn Phillips‘ stark an Scorseses Werk angelehnte Version nicht interessiere, er sich den Film deswegen nicht einmal angeschaut habe.
Doch überraschender ist wohl, dass Spielberg nun mit seiner Firma Amblin einen Film für Netflix produziert. Gerade im Anschluss an die Oscars 2019 kritisierte der Filmemacher stark das Gebahren des Streaminggiganten rund um den bedeutendsten und bekanntesten Filmpreis der Welt. Denn die Oscars sind schließlich ein reiner Kinopreis, da die Netflix-Filme aber nur vorgeschobene Pseudo-Kino-Starts erhalten, eigentlich aber nur auf dem TV-Gerät geschaut werden, seien es laut Spielberg TV-Filme, die bei den entsprechenden Preisen (also den Emmys) mitmachen sollten.
"Joker" rockt die Oscars 2020: Alle Nominierungen in der ÜbersichtDoch Spielbergs Kehrtwende steht scheinbar stellvertretend für die Branche, nachdem bei Netflix diese Kritik offensichtlich angekommen ist. Filmen wie „The Irishman“ aber auch „Marriage Story oder „Die zwei Päpste“ wurden Ende 2019 vor allem in Nordamerika aber auch in anderen Teilen der Welt schon deutlich größere Kinostarts beschert – und nicht einfach nur die Oscar-Voraussetzungen erfüllt.
Und auch bei „Bernstein“ heißt es nun wie gesagt gleich in der Ankündigung, dass es eine „signifikante Kinoveröffentlichung“ vorab geben wird. Bereits in der jüngsten Ausgabe unseres Podcasts Leinwandliebe spekulieren wir deswegen, dass der bisherige Netflix-Malus bei den Oscars nun Geschichte sein könnte.
Die Oscars im FILMSTARTS-Podcast Leinwandliebe
In der aktuellen Folge unseres eigenen Podcasts Leinwandliebe geht es übrigens nicht nur um das Oscarrennen, sondern davor auch um den Kinofilm „1917“.
Im Podcast Leinwandliebe spricht Moderator Sebastian Gerdshikow wöchentlich mit FILMSTARTS-Redakteuren über den großen Kinofilm der Woche und ein wichtiges Newsthema. Abonniert uns gerne in eurer Podcast-App. Falls wir euch gefallen, gebt uns Sterne und erzählt anderen von der Leinwandliebe. Feedback werdet ihr am besten unter leinwandliebe@filmstarts.de los.
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