Es folgen Spoiler zu „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“.
Neben „Warum ist Luke verschwunden?“ und „Wer sind Reys Eltern?“ lautete die größte Frage nach „Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“: „Wer ist Supreme Leader Snoke?“ Zahlreiche Theorien wurden sich ausgedachtet, nur damit der kahlköpfige Obermotz in „Star Wars 8“ einfach zersäbelt wurde – ohne, dass vorher ein Wort zu seiner Herkunft oder Motivation fiel.
In „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ kam es für (die verbliebenen) Snoke-Jünger im Publikum dann noch dicker: Nicht nur blieb der vormals so mysteriös und bedrohlich wirkende Anführer tatsächlich tot, er wurde noch dazu als Mitglied einer ganzen Reihe Klone enthüllt. Snoke war nichts als eine im Reagenzglas gezüchtete Marionette für den zurückgekehrten Ober-Obermotz Palpatine (Ian McDiarmid), ein Platzhalter.
Aber hätte man Snokes Verbindung zu Palpatine ausführlicher erklären sollen?
Lange wird sich in „Star Wars 9“ jedenfalls nicht mit Snoke aufgehalten, ganz im Gegenteil. Kylo Ren (Adam Driver) läuft am Anfang auf dem Weg zu Palpatine an Behältnissen mit Snokes drin vorbei (kurz darauf spricht der Imperator außerdem u. a. in der Snoke-Stimme zu ihm). Das war's.
Maryann Brandon, die mit Stefan Grube für den „Star Wars 9“-Schnitt verantwortlich war, findet im Gespräch mit Huffpost: Damit ist alles Nötige zu Snoke gesagt.
Die ganze Snoke-Geschichte in einem Bild
„Wir dachten, dass es fürs Publikum spaßig sei, diese ganze Geschichte in einem einzigen Bild zu erzählen. Ich glaube, wir waren damit erfolgreich. Wir mussten nicht viel Dialog ändern. Du siehst einfach nur diese eine Aufnahme und verstehst es im Grunde. Ich liebe solche Sachen. Es kann einfach einen Moment geben, in dem du irgendwas im Hintergrund siehst und dir denkst ‚Ok, das verstehe ich komplett‘.“
Tatsächlich dürften die meisten „Star Wars“-kundigen Zuschauer von „Der Aufstieg Skywalkers“ nach besagter Einstellung (die offenbar erst später in der Produktion entstand) verstanden haben, dass Snoke nur eine Marionette für Palpatine war. Dahingehend ist die kurze Szene fraglos sehr effektiv (und entspricht der alten Filmregel, wonach es besser ist, Dinge zu zeigen statt in Dialogen zu erklären).
Als problematisch wird aber empfunden, was mit der Degradierung Snokes zusammenhängt: Dass der Imperator überhaupt und vor allem ohne größere Erklärung zurück ist. Warum sich die Cutter und Regisseur J.J. Abrams entschieden, Palpatine nahezu unerklärt zurückzuholen, darüber gab Maryann Brandon ebenfalls schon Auskunft:
"Star Wars 9": Darum wird die Rückkehr des Imperators nicht erklärt