Achtung Spoiler: Wir müssen im Artikel über den Inhalt von „Star Wars 9“ schreiben.
Wie üblich gab es auch vor Bekanntgabe des „Star Wars 9“-Titels mehrere angebliche Leaks und Mutmaßungen, wie der Film heißen wird – und wie üblich waren sie alle Quatsch. Dass das Wort „Skywalker“ vorkommen würde, darauf konnte man kommen, schließlich geht es um den Abschluss der Familiengeschichte, aber „The Rise Of Skywalker“ bzw. „Der Aufstieg Skywalkers“ hatte niemand auf dem Zettel.
Selbst nach dem Kinobesuch dürfte einigen Zuschauern nicht so ganz klar sein, was denn nun „der Aufstieg Skywalkers“ genau meinte. „Das Erwachen der Macht“ bezog sich auf Rey und ihre Kräfte, „Die letzten Jedi“ waren Luke und Rey (bzw. im Singular des Originaltitels nur Luke), aber welcher Skywalker ist denn in „Star Wars 9“ bitte aufgestiegen?
Die Bedeutungen von "Aufstieg Skywalkers"
Der Titel meint wahrscheinlich:
- Rey, die ihrem Opa Palpatine den Mittelfinger zeigt und sich selbst zur Skywalker erklärt
- Ben Solo, der nach seiner Rückkehr auf die Helle Seite der Macht wieder zum Skywalker wird
- Und vielleicht noch mal Ben Solo, der aus dem Loch klettert, in das ihn Palpatine geworfen hat
Ersteres liegt nahe, weil damit die im „Star Wars“-Universum so ubiquitäre Wichtigkeit von Verwandtschaftsverhältnissen ausgehebelt und durch eine freie Entscheidung ersetzt wird. „Skywalker", längst schon ein legendärer Name, steht fortan als Symbol eine bestimmte Form von Heldentum und nicht dafür, wer die eigenen Eltern sind. Reys eigenmächtige Befreiung des Namens von der „Erblast“ stellt seinen Aufstieg dar.
Letzteres ist eine platte, weil sehr wörtliche Interpretation, allerdings kommt sie dem Filmtitel tatsächlich am nächsten – denn bei Reys Namensänderung und Bens Erlösung hätte wohl kaum jemand direkt an „Aufstieg“ gedacht, wenn „Star Wars 9“ anders geheißen hätte.
Und: Die absichtliche Ambivalenz des Titels deutet darauf hin, dass er sich auf alle drei Punkte gleichermaßen bezieht.
Regisseur Abrams liebt das Geheimnis
Und das Mysterium des Filmtitels erklärt sich auch, wenn man an Geheimniskrämer J.J. Abrams denkt: Er liebt es, Fans Rätsel aufzugeben. „Der Aufstieg Skywalkers“ jedenfalls ließ die „Star Wars“-Anhänger ganze acht Monate lang grübeln, von der Bekanntgabe im ersten Trailer bis zum Filmstart im Dezember.
Und ganz nebenbei hatte die Mehrdeutigkeit den positiven Nebeneffekt, dass der Titel dem nicht mit Spoilern und Leaks ausgestatteten Zuschauer kein konkretes Detail über den Inhalt verraten hat.
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