„Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ ist am 18. Dezember in die Kinos gekommen und die Frage, wie es denn nun weitergeht im filmischen „Star Wars“-Universum, liegt allen auf der Zunge. Immerhin ist nun nicht nur die neue Trilogie, sondern gleich die ganze Skywalker-Geschichte abgeschlossen – in gewisser Weise macht „Star Wars 9“ also den Deckel auf alle bisherigen Filme des Universums, das George Lucas 1977 mit dem ersten „Star Wars“-Film etablierte. Ist ein „Star Wars 10“ demnach undenkbar?
Widersprüchliches zur "Star Wars"-Zukunft
Der nächste „Star Wars“ wird garantiert anders heißen, aber natürlich wird Disney den Teufel tun, die Marke einzumotten. Dass es im rentablen „Star Wars“-Universum weitergeht, steht außer Frage. Doch aktuell schein kein rechter Konsens über die zukünftige Marschrichtung zu bestehen:
Lucasfilm-Präsidentin Kathleen Kennedy gab in einem Interview mit der Los Angeles Times zu Protokoll, dass man in Zukunft vom Konzept der Trilogien abweichen werde, während Disney-Präsident Bob Iger gegenüber Variety sagte, dass eine Abkehr von der Trilogien-Struktur keinesfalls in Stein gemeißelt sei.
Auf die Frage nach kommenden „Star Wars“-Projekten gab sich Iger bedeckt, was Details angeht, fand aber große Worte für die allgemeine Franchise-Zukunft: „Star Wars 9“ sei „das letzte von neun Kapiteln, aber keineswegs das Ende von ‚Star Wars‘-Geschichten generell. In vielerlei Hinsicht ist ‚Star Wars 9‘ sogar der Startschuss für völlig andere Erzählungen im ‚Star Wars‘-Universum."
Etwas geheimnistuerisch fuhr Bob Iger fort: „Der nächste Film wird sehr wichtig sein.“ Man darf an dieser Stelle freilich skeptisch sein, ob er überhaupt etwas Gegenteiliges über das nächste Projekt seiner eigenen Marke sagen könnte.
Was kommt nach "Star Wars 9"?
Kathleen Kennedy sagte ihrerseits, dass die Skywalker-Saga zwar abgeschlossen sei, aber nicht geplant sei, die in den jüngsten Filmen eingeführten Figuren für zukünftige Geschichten auszuklammern.
Im Umkehrschluss heißt das: Für den nächsten „Star Wars“ sind eher keine großen Zeit- oder Raumsprünge zu erwarten. Schenkt man Kennedys Worten Glauben, ist also mitnichten (wie manche Fans hoffen) ein radikaler Neustart im Universum zu erwarten, sondern stattdessen ein Anschluss an die bestehenden Geschichten. Wer den Film inszeniert und schreibt, ist nicht bekannt. Die vormals vorgesehenen „Game Of Thrones“-Macher sind jedenfalls raus.
Weniger Filme geplant als erwartet
Disney-Oberhaupt Iger erklärte weiter, dass für die nächste Zukunft weniger Filme in der Pipeline wären, als man gemeinhin erwarten würde. Auch wenn die Anzahl theoretisch denkbarer „Star Wars“-Filme endlos sei, wolle man sich zukünftig mehr Zeit zwischen den Veröffentlichungen lassen und beobachten, wie die einzelnen Filme beim Publikum ankämen.
So oder so wird man vorerst wohl eine andere Veröffentlichungsstrategie fahren als bei Marvel, wo die Schlagzahl der Filmankündigungen seit Jahren eher zu- als abnimmt. Das hat damit zu tun, dass das Spin-Off „Solo: A Star Wars Story“ an den Kinokassen gewaltig hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, nachdem es nur etwa ein halbes Jahr nach „Star Wars 8“ in die Kinos kam.
Hat Disney überhaupt einen Plan?
Allen Aussagen ist eines gemein: Sie sind unkonkret bis floskelhaft. Und sie widersprechen sich zum Teil gegenseitig. Das kann zwei Dinge bedeuten: Entweder man ist im Hause Disney auch jetzt noch ratlos, wie die Zukunft aussehen kann, und befindet sich nach wie vor auf der Suche nach einem inspirierenden Ansatz. Oder man hat durchaus Konkretes in Planung, hält sich aber bewusst bedeckt, auch weil sich die öffentliche Aufmerksamkeit nun erst mal auf „Star Wars 9“ richten soll.
Es darf angesichts der allgemeinen Vagheit auch gefragt werden, wie viel Gewicht Kennedys Andeutung, dass eingeführte Figuren auch weiter Teil der Filme sein würden, tatsächlich beigemessen werden kann.
Der offizielle Disney-Fahrplan sagt jedenfalls: Im Jahr 2022 erwartet uns das nächste „Star Wars“-Abenteuer. Was es genau wird – dazu werden wir 2020 sicher mehr erfahren.
Ab 2022 soll es im Zwei-Jahrestakt weitergehen. Doch bedenkt man, wie turbulent allein die jüngste Geschichte mit all ihren Kursänderungen und Personalwechseln verlief, sollte man diese Pläne besser nicht als in Stein gemeißelt betrachten.
Klar ist: Es kommen Serien
Deutlich mehr als über die Zukunft der „Star Wars“-Kinofilme ist über die kommenden Serien bekannt. Nach dem erfolgreichen Start der ersten „Star Wars“-Serie mit Schauspielern, „The Mandalorian“, wird es auf dem Streamingdienst Disney+ demnächst noch weitere neue „Star Wars“-Serien zu sehen geben (in Deutschland startet Disney+ erst Ende März 2020).
Eine zweite Staffel der starken Kopfgeldjäger-Westernserie ist in Produktion und außerdem erwarten uns je eine Show zu Obi-Wan (wieder mit Ewan McGregor) und eine zum Rebellenspion Cassian Andor (wieder mit Diego Luna), bekannt aus dem beliebten Spin-off „Rogue One: A Star Wars Story“.
„Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ läuft seit dem 18. Dezember 2019 in den Kinos.
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