Bereits 2004 sorgte „Sky Captain And The World Of Tomorrow“ vor allem dadurch für Schlagzeilen, dass Laurence Olivier darin zu sehen ist, obwohl die Schauspiellegende bereits 1989 verstarb. Damals existierten aber bereits Aufnahmen mit dem echten Olivier, die nur digital bearbeitet werden mussten. Seitdem haben sich lebensechte Filmbilder aus dem Computer weiterentwickelt: Für den „Star Wars“-Film „Rogue One“ holte Disney unter anderem den toten Peter Cushing zurück auf die Leinwand, in „Gemini Man“ trifft Will Smith auf sein jüngeres Ich und in „The Irishman“ sehen wir Robert De Niro in allen möglichen Altersklassen von 20 bis 80.
Aber nun setzen die Macher des Kriegsdramas „Finding Jack“ noch einmal einen drauf: Der bereits 1955 viel zu früh verstorbene James Dean wird die zweite große Hauptrolle in der Geschichte im Kino-Debüt von Regisseurin Tati Golykh und ihrem Partner Anton Ernst spielen. Ein aus dem Computer stammender James Dean spielt in der Geschichte um mehr als 10.000 Hunde des Militärs, die am Ende des Vietnam-Krieges zurückgelassen werden, eine Figur namens Rogan.
James Dean war einfach der Beste für den Part?
Wie das Duo dem Hollywood Reporter verrät, sei es gar nicht der Plan gewesen, Dean wieder zum Leben zu erwecken. Man habe alles versucht, den richtigen Schauspieler dafür zu finden, und sei irgendwann einfach zu dem Schluss gekommen, dass die 1955 bei einem Autounfall verstorbene und anschließend zwei Mal posthum für einen Oscar nominierte Ikone die perfekte Wahl sei.
Deans Familie habe das Projekt direkt unterstützt und betrachte „Finding Jack“ nun als den vierten richtigen Film der Legende nach den Klassikern „Jenseits von Eden“, „… denn sie wissen nicht, was sie tun“ und „Giganten“.
So wird James Dean zum Leben erweckt
James Deans kompletter Körper soll laut dem Hollywood Reporter für „Finding Jack“ am Computer erschaffen werden, also nicht ein Schauspieler für ihn agieren und dann nur das Gesicht ausgetauscht werden. Dafür sollen auch alte Filmaufnahmen mit dem Schauspieler und Fotografien genutzt werden. Im Übrigen sei es ein ganz normaler Realfilm.
Gesprochen werde James Dean dann aber von einem anderen Schauspieler. Noch im November 2019 soll die Vorproduktion beginnen. Bereits am 11. November 2020, dem sogenannten Veteranentag, soll der Film weltweit in die Kinos kommen.
Ist James Dean nur der Anfang?
Die Macher gehen übrigens davon aus, dass James Dean nur der Anfang ist und man dieses Modell auf weitere Darsteller übertragen kann. Die Agentur, die Deans Familie repräsentiert, verweist bereits darauf, dass man sich die Methode auch für andere „Klienten“ vorstellen könne. Unter anderem der kürzlich verstorbene Burt Reynolds, aber auch „Superman“ Christopher Reeve, Ingrid Bergman, Neil Armstrong, Bette Davis und Jack Lemmon gehören zu den insgesamt 1.700 prominenten Persönlichkeiten, um deren Nachlass sich die Agentur kümmert.
Regisseur Ernst verweist derweil auf Gespräche mit Partnern in Südafrika über diese Technologie. So könne man auch tote historische Persönlichkeiten wie Nelson Mandela damit auf der Leinwand zurückholen.
Was wir hier bereits seit einiger Zeit unken, scheint also Wirklichkeit zu werden. Vielleicht sehen wir wirklich bald Marilyn Monroe an der Seite von Brad Pitt, John Wayne mit Nicole Kidman oder womöglich sogar Nelson Mandela in einem Biopic über sich selbst.
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