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    Disney-Chef bekräftigt vor "Star Wars 9": George Lucas lehnt neue Trilogie ab

    „Star Wars“-Erfinder George Lucas war selbst recht offen in seiner Ablehnung von „Star Wars 7“, mit dem 2015 die lang erwartete Sequel-Trilogie begonnen wurde. Disney-Chef Bob Iger führte nun aus, was Lucas stört…

    Disney

    „Star Wars“-Produzentin Kathleen Kennedy ließ sich zum Kinostart 2015 mit den Worten zitieren, wonach George Lucas „Star Wars 7“ sehr gefallen habe – eine Aussage, die nichts anderes war als PR. Denn Lucas selbst, der sein Lebenswerk (wozu auch seine Firma Lucasfilm gehört) 2012 an Disney verkauft hatte, lederte wenig später vergleichsweise offen los:

    Ich glaube, Fans werden den Film lieben“, sagte er gegenüber dem Magazin Vulture. Zwischen den Zeilen ist das ein vergiftetes Lob von Lucas, eine Breitseite gegen diejenigen Fans, denen die „Star Wars“-Prequels zu anders waren – ein Aufschrei vor allem aus den Jahren 1999 bis 2005, den Lucas ertragen musste und wegen dem Disney völlig logisch schlussfolgerte, dass neue „Star Wars“-Filme besser so aussehen sollten wie Lucas‘ Originaltrilogie, wenn sie Erfolg haben sollen. Im Interview mit Moderationslegende Charlie Rose erklärte Lucas 2015:

    Sie wollten einen Retro-Film machen. Ich mag so was nicht. Ich habe bei jedem Film sehr hart daran gearbeitet, dass er anders wird. Ich machte sie komplett anders – mit anderen Planeten, anderen Raumschiffen.

    Nun hat Disney-Chef Bob Iger höchstpersönlich bekräftigt, dass George Lucas von „Star Wars 7: Das Erwachen der Macht“ enttäuscht war und damit folglich von der Ausrichtung der kompletten neuen Trilogie (wir haben keinen Grund, zu erwarten, dass „Star Wars 9“ plötzlich in eine völlig andere Richtung ausschlägt). Das ist bemerkenswert, weil Iger hier kreative Differenzen offenlegt, die in Hollywood normalerweise lange unter Verschluss bleiben – aber das Rückblicks-Buch „The Ride Of A Lifetime“, in dem Igers Ausführungen zum Lucas-Ärger stehen, erscheint kurz vor Kinostart von „Star Wars 9: Der Aufstieg Skywalkers“ (18. Dezember 2019).

    Kurz vor "Episode 9" wird der alte Ärger wieder aufgewärmt

    Wir haben das bisher nicht in Deutschland veröffentlichte Buch noch nicht gelesen, vertrauen aber auf die Einordnung des prämierten Reddit-Nutzers u/Lollifroll. Demnach erklärt Iger, dass Disney von George Lucas drei Entwürfe für neue „Star Wars“-Filme angeboten bekommen und unter der Maßgabe gekauft habe, dass damit niemand verpflichtet sei, diese Geschichten auch zu verfilmen. George Lucas habe sich dann mit unter anderem J.J. Abrams zu einem Story-Meeting getroffen, wo er direkt enttäuscht gewesen sei:

    George wurde sofort traurig, als ihm der Plot beschrieben und ihm klar wurde, dass wir keine seiner Geschichten verwenden würden. Die Wahrheit ist: Kathy (Kennedy), Alan (Horn, der Disney-Filmchef) und ich haben über die Richtung gesprochen, in welche die Saga gehen sollte, und wir waren uns alle einig, dass es nicht die war, die George im Sinn hatte.“

    Iger merkt dann selbstkritisch an, dass er Lucas besser schon vor dem Meeting klargemacht hätte, dass seine Entwürfe (über die bisher nur oberflächlich was bekannt ist) in die Tonne gewandert sind. „Ich hätte das mit ihm durchsprechen und so vielleicht vermeiden können, dass ihn die Überraschung im Meeting verärgerte. Nun aber, im ersten Meeting über die Zukunft von ‚Star Wars‘, fühlte sich George betrogen, und obwohl dieser ganze Prozess so oder so nicht leicht für ihn gewesen wäre, hatten wir einen unnötig schwierigen Start.“

    George Lucas war enttäuscht

    George Lucas mag nicht, was auch einigen Zuschauern nicht passt:Star Wars 7“ und sehr wahrscheinlich die gesamte Sequel-Trilogie sei zu sehr Remake der alten Filme und zu wenig Weiterentwicklung. Wobei diejenigen Zuschauer, die deswegen auf die neuen Filme eindreschen, nun vielleicht besser nicht länger auf den lieben J.J. Abrams zielen – denn Iger lässt keinen Zweifel daran, dass die Grundausrichtung der neuen Filme ganz oben festgelegt wurde.

    Lucas‘ Enttäuschung wurde übrigens nicht geringer, nachdem er „Star Wars 7“ gesehen hatte:Kathy zeigte Lucas ‚Das Erwachen der Macht‘. Er versteckte nicht, wie enttäuscht er war. ‚Da ist nichts Neues dran‘, sagte er. Bei jedem Film der originalen Trilogie war es ihm wichtig, neue Welten, neue Geschichten, neue Figuren und neue Technologien zu präsentieren. In ‚Star Wars 7‘ gab es für ihn ‚nicht genug visuelle oder technische Sprünge vorwärts‘. Er hatte nicht Unrecht, aber er verstand auch nicht den Druck, unter dem wir waren, leidenschaftlichen Fans einen Film zu geben, der sich im Kern nach ‚Star Wars‘ anfühlte.

    Nun lässt sich auch darüber streiten, wie viel Neues George Lucas eigentlich in „Star Wars 6: Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ präsentierte, aber dieses Fass wollen wir hier nicht aufmachen. Iger weiter:

    Wir haben in ‚Star Wars 7‘ mit Absicht eine Welt kreiert, die visuell und tonal mit den frühen Filmen verbunden war, nicht zu weit entfernt von dem, was Menschen liebten und erwarteten, und dafür kritisierte uns George. Wenn ich nun nach mehreren Jahren und weiteren ‚Star Wars‘-Filmen zurückblicke, glaube ich, dass J.J. das nahezu Unmögliche erreichte: eine perfekte Brücke zwischen dem, was war und dem, was kommt.

    Fans hätten das gehasst: Diese abgefahrene Idee hatte George Lucas für seine neue "Star Wars"-Trilogie
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